Unnötige Panikmache mit den Kipp-Punkten

Aktivismus Nicht nur die Letzte Generation behauptet es: Die wissenschaftliche Community sei sich über Kipp-Punkte einig. Aber das stimmt nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2023
Unnötige Panikmache mit den Kipp-Punkten

Illustration: Sandro Rybak für den Freitag

Ich war begeistert, als ich 2019 in London Aktionen von Extinction Rebellion erlebte. Mich faszinierte der lebensbejahende, fantasievolle, inkludierende und gewaltfreie Protest dieser Bewegung, die scheinbar aus dem Nichts gekommen war und nun zentrale Orte wie den Oxford Circus oder die Waterloo Bridge nicht bloß blockierte, sondern mit Vorträgen, Performances, Musik und Gesang bespielte.

Viele Aktivisten klebten sich am Asphalt fest und ließen sich dann loslösen und ins Gefängnis bringen. Das war das Rückgrat des Protests, aber drumherum passierte mehr. Neu waren für mich die Deeskalations-Stewards, die mit erstaunlichem Geschick nicht nur Polizisten, sondern auch religiöse Eiferer, betrunkene Brexiteers und verwirrte Junkies in friedfertige Gespr