Die Machtfrage: Vier-Tage-Woche als Teilzeit, Umverteilung oder kürzere Vollzeit

Meinung Über die „Vier-Tage-Woche“ ist eine breite Debatte entbrannt. Es geht darum, wie wir künftig arbeiten, leben und wirtschaften wollen. Die Arbeitsrechtlerin Johanna Wenckebach über die Verteilungsfrage der Arbeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2023
Beschäftigung: Nicht in allen Ländern wird unter der „Vier-Tage-Woche“ dasselbe verstanden
Beschäftigung: Nicht in allen Ländern wird unter der „Vier-Tage-Woche“ dasselbe verstanden

Foto: Patrick Llewelyn-Davies/Science Photo Library

Es überrascht nicht, dass die Meinungen zur Vier-Tage-Woche weit auseinandergehen. Denn unter derselben Überschrift stehen äußerst unterschiedliche Konzepte, von denen lange nicht alle revolutionär sind. Weniger Arbeit für weniger Geld nennt sich Teilzeit. Darauf haben Beschäftigte seit geraumer Zeit einen Rechtsanspruch. Aber wer wenig verdient, kann sich nicht leisten, diesen Anspruch zu nutzen. Zudem ist Teilzeitarbeit noch immer ein Stigma, wie der Slogan „mehr Bock auf Arbeit“ der Arbeitgebervereinigung BDA deutlich macht. Wir wissen nämlich genau, warum Menschen in Teilzeit arbeiten: Weil sie Reproduktionsarbeit leisten, um es unromantisch zu sagen. Diesen Aspekt endlich ins Bewusstsein der Entscheider*innen zu holen, wäre ein