Greifswalder Sümpfe: Warum die Hansestadt gegen neue Unterkünfte für Geflüchtete stimmte

Zuwanderung Studentinnen, Kirchenasyl, Radfahrer, der einzige grüne Oberbürgermeister im Osten – und dann stimmen in einem Bürgerentscheid 65 Prozent dagegen, dass Geflüchtete auf kommunalem Boden untergebracht werden. Was ist da in Greifswald los?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2023
Solidarität hat sich in Greifswald in die Büsche geschlagen
Solidarität hat sich in Greifswald in die Büsche geschlagen

Foto: Ole Kracht

Provozieren wollte Anne Wolf ihre Gegner schon. Die 56-Jährige kramt ein Schreiben hervor, das sie als Gründerin des Bündnisses „Greifswald für alle“ veröffentlicht hat. Damals gab es eine Demo im Ostseeviertel am Stadtrand, 500 Leute protestierten gegen ein Containerdorf für Flüchtlinge. Also haute Wolf in die Tasten und unterbreitete den Demonstranten einen „konstruktiven Vorschlag“: Sollen sie doch selbst in die Container ziehen! Damit würde man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens: Die „aus irgendwelchen Gründen“ besorgten Bürger könnten wieder ruhig schlafen, weil dann ja „gute Deutsche“ in den Unterkünften leben würden. Zweitens: Die Flüchtlinge könnte