Spanien: Notausgang Neuwahlen

Historischer Kompromiss Ohne Carles Puigdemont und die sieben Stimmen seiner Partei Junts per Catalunya kann Alberto Feijóo von der rechten Volkspartei (PP) nicht Regierungschef werden und Pedro Sánchez von der sozialdemokratischen PSOE es nicht bleiben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2023
Für einen Bruderkuss müsste der Rechte Sozialist sein: Sánchez-Puigdemont-Graffiti des Künstlers TvBoy in Barcelona
Für einen Bruderkuss müsste der Rechte Sozialist sein: Sánchez-Puigdemont-Graffiti des Künstlers TvBoy in Barcelona

Foto: Albert Gea / picture alliance / Reuters

Man reibt sich die Augen: Es geht um Carles Puigdemont, 2017 abgesetzter Präsident von Katalonien, seit sechs Jahren im belgischen Exil, per Haftbefehl gesucht und der Gewissheit ausgesetzt, festgenommen zu werden, sobald er spanischen Boden betritt. Ausgerechnet der Protagonist katalanischer Souveränität ist zur Schlüsselfigur der spanischen Politik geworden. Puigdemont empfängt Mitglieder der amtierenden Linksregierung in Brüssel. Und selbst Alberto Nuñez Feijóo, Kandidat der Rechtspartei Partido Popular (PP) für den Posten eines neuen Regierungschefs, sucht – wenn auch diskret – den Kontakt mit dem auf Fahndungsfotos Gesuchten. Das hat schon etwas Surrealistisches: der Staatsfeind Nr. 1 wird zum gesuchten Gesprächspartner des