Franz Rogowski: „Ich nähme am liebsten alle Emotionen raus“

Porträt Wortkarge Sonderlinge, zwischen Härte und Verletzlichkeit: Franz Rogowski fordert das Publikum heraus mit den Typen, die er spielt. Begegnung mit einem Schauspieler, für dessen Energie das deutsche Kino längst zu eng ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2023
Rogowski als Tomas im Film „Passages“: Sein narzisstischer Zauber nimmt Agathe (Adèle Exarchopoulos) und mit ihr das Publikum gefangen
Rogowski als Tomas im Film „Passages“: Sein narzisstischer Zauber nimmt Agathe (Adèle Exarchopoulos) und mit ihr das Publikum gefangen

Foto: SBS Productions

Im Leben eines Schauspielers passiert es nicht allzu oft, dass ihm Rollen auf den Leib geschrieben werden. Noch seltener wird daraus auch noch ein herausragender Film. Passages von Ira Sachs ist ein solcher Glücksfall. Vor einigen Jahren war dem amerikanischen Regisseur in Michael Hanekes Film Happy End von 2017 ein junger Nebendarsteller aufgefallen: Franz Rogowski. Sachs sagt, er habe den Schauspieler „so faszinierend und aufregend gefunden, dass ich diesen Eindruck in einem Spielfilm festhalten wollte“. Woraufhin er in seinem neuen Drehbuch die Rolle eines in Paris lebenden Deutschen für den 37-Jährigen schrieb, ohne ihm davon zu erzählen.

„Das hat er mir erst bei unserem zweiten Treffen verraten“, erinnert sich Rogowski. „Zum Glück,