„Ripley“ auf Netflix: Aus dem Arbeitsleben eines Betrügers

Streaming Steven Zaillian hat Patricia Highsmiths „Ripley“-Roman adaptiert, mit langem Atem und sehr nah an der Vorlage – und einem ästhetischen Kunstgriff
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2024
Tom Ripley wird diesmal von Andrew Scott gespielt
Tom Ripley wird diesmal von Andrew Scott gespielt

Foto: Netflix

New York, 1961. Tom Ripley (Andrew Scott) sitzt in einer Bar, es ist helllichter Tag, aber viel zu tun hat er nicht. Er hält sich mit kleineren Betrügereien über Wasser, fängt fremde Post ab und schickt Mahnungen für angeblich nicht geleistete Zahlungen an die Absender. Kleckerbeträge im zweistelligen Bereich, damit niemand Verdacht schöpft. Trotzdem ist er permanent auf der Hut, nimmt jeden Blick in seine Richtung gleichsam seismografisch wahr. So auch den des Mannes am anderen Ende des Tresens. Der aber setzt sich prompt neben Ripley und stellt sich als Privatdetektiv vor. Er sei angeheuert worden, ihn ausfindig zu machen. Herbert Greenleaf, ein Schiffsmogul in Long Island, habe ein Angebot für Ripley. Greenleafs Sohn Richard (Johnny Flynn), von al