Erst Panzer, dann Kampfjets: Die Krieg-in-Sicht-Krise

Gefahr im Verzug Die Kosten an Menschen und Material des Ukraine-Krieges sind enorm, und das jeden Tag von Neuem. Je mehr Waffen geliefert werden, desto weniger ist ein Ende in Sicht, deshalb sind Kampfpanzer keine Lösung
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Die ukrainische Flagge zwischen zerstörten Häuserfronten in Borodjanka
Die ukrainische Flagge zwischen zerstörten Häuserfronten in Borodjanka

Foto: Sergei Supinsky/AFP/Getty Images

1875 löste ein stark beachteter Artikel in der Berliner Zeitung Post mit dem Titel „Ist Krieg in Sicht?“ eine schwere diplomatische Krise aus. Nach drei siegreichen Kriegen war das Deutsche Reich zwar zur Großmacht im Herzen Europas aufgestiegen, fürchtete jedoch um seine neu gewonnene Position angesichts französischer Rüstungsprogramme und Revanchegelüste. Das Militär drängte auf einen Präventivkrieg, und Bismarck prüfte die zu erwartende Reaktion von Großbritannien und Russland durch eine Pressekampagne. Diese verdeutlichte ihm, dass die beiden Großmächte Frankreich im Falle eines deutschen Angriffs unterstützen würden. Daraus schloss er, dass Deutschland sich als saturierte Macht verstehen muss, die a