NATO-Gipfel: Eiertanz um die Ukraine

Meinung Bereits 2008 wurde der Grundstein für eine Rutschbahn in den Krieg gelegt. Jetzt in Litauen muss etwas getan werden, um nicht ganz unten anzukommen. Hans-Georg Ehrhart über die Frage, ob es auch ohne Aufnahme der Ukraine gehen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Noch nicht auf dem Boden der Tatsachen gelandet: Verteidigungsminister Pistorius (4. v. r.) trifft Jens Stoltenberg (2. v. r.)
Noch nicht auf dem Boden der Tatsachen gelandet: Verteidigungsminister Pistorius (4. v. r.) trifft Jens Stoltenberg (2. v. r.)

Foto: Christian Charisius/dpa

Der anstehende NATO-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius am 11. und 12. Juli könnte ein bedeutender werden, vergleichbar mit dem von Bukarest im Sommer 2008. Damals einigten sich die Bündnismitglieder auf den Grundsatzbeschluss, die Ukraine und Georgien eines Tages in die Allianz aufzunehmen. Deutschland und Frankreich verhinderten dessen Konkretisierung, indem sie sich dagegen aussprachen, den „Aktionsplan für die Mitgliedschaft“ (eine Art Fahrplan) einzuläuten. Während die USA, damals vom Präsidenten George W. Bush regiert, aufs Tempo drückten, bremsten Berlin und Paris in der Sorge, Moskau übermäßig zu provozieren.

Aber der Schaden war angerichtet, der Grundstein für eine Rutschbahn in den Krieg gelegt. Es folgten