Politikwissenschaftler über Ukraine-Krieg: „Zu Verhandlungen gibt es keine Alternative“

Interview Johannes M. Becker, Mitgründer des Zentrums für Konfliktforschung der Universität Marburg, spricht über mögliche Ansatzpunkte für Gespräche über ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine
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Protest vor dem UN-Gebäude in New York: Für Becker sind die Vereinten Nationen im Moment nahezu paralysiert
Protest vor dem UN-Gebäude in New York: Für Becker sind die Vereinten Nationen im Moment nahezu paralysiert

Foto: Imago/NurPhoto

Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine sind lang nicht so illusionär wie vielfach dargestellt. Tatsächlich existiert eine ganze Reihe von Anläufen und Vorschlägen. Darauf verweist auch der Konfliktforscher Johannes M. Becker, bis 2017 Geschäftsführer des von ihm mitgegründeten Zentrums für Konfliktforschung an der Universität Marburg. Er warnt eindringlich vor allem Leid, das eine Verlängerung des Ukraine-Krieges mit sich bringt und einer möglichen Eskalation zu einem dritten Weltkrieg.

der Freitag: Herr Becker, Befürworter*innen von Friedensgesprächen wird immer wieder entgegengehalten, mit Wladimir Putin könne man nicht verhandeln. Mit seinem Einmarsch in der Ukraine habe er die ganze Welt belogen.

Joha