Polen: Im Osten ist eine neue Regionalmacht im Anflug – und Europas bald größte Armee

Sejm-Wahl Die Partei PiS tut einiges dafür, nach der Sejm-Wahl in Polen weiterregieren zu können. Sie geht zur Ukraine auf Distanz, entkoppelt sich von der EU und hat die USA als Kreditgeber sowie Waffenlieferant im Rücken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2023
Warschau, 2023: Gleichzeitig zu Mariä Himmelfahrt feiert Polen am 15. August den „Tag der Streitkräfte“, der die gewonnene Schlacht bei Warschau im Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1920 feiert.
Warschau, 2023: Gleichzeitig zu Mariä Himmelfahrt feiert Polen am 15. August den „Tag der Streitkräfte“, der die gewonnene Schlacht bei Warschau im Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1920 feiert.

Foto: Beata Zawrzel/Picture Alliance/JurPhoto

Am 25. September brachten polnische Medien eher am Rande die Nachricht, die USA hätten beschlossen, der PiS-Regierung einen Kredit in Höhe von zwei Milliarden Dollar zu gewähren. Das Geld stammt aus dem US-Programm Foreign Military Financing (FMF) und soll Rüstungskäufe finanzieren helfen, die Warschau zuletzt angekündigt hat. Und die haben es in sich: Die seit acht Jahren regierende Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) will nicht nur die stärkste Armee innerhalb der EU auf den Weg bringen. Vielmehr hat Polens Führung im laufenden Jahr den Verteidigungsetat von 2,2 Prozent (2022) auf 3,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – das sind umgerechnet gut 32 Milliarden Euro – nahezu verdoppelt. Damit wird das Zwei-Prozent-Ziel