Ukrainekrieg: Wir Linke entzweien uns, anstatt gemeinsam gegen Aufrüstung zu kämpfen

Meinung Die Linke diskutiert, wie sie diesen Krieg beenden kann. Kann sie aber gar nicht. Es wäre an der Zeit, stattdessen den Widerstand gegen die umgreifende Aufrüstung zu mobilisieren
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Jan van Aken sucht nach linken Gewissheiten im Ukraine-Krieg
Jan van Aken sucht nach linken Gewissheiten im Ukraine-Krieg

Foto: Presse

Vor ziemlich genau 20 Jahren, am 15. Februar 2003, gingen in Berlin über eine halbe Million Menschen gegen den Krieg auf die Straße. Es war eine der größten Demonstrationen der deutschen Nachkriegszeit. Eine imperiale Weltmacht (damals: die USA) drohte, ein kleineres Land (damals: Irak) mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu überziehen. 2003 waren alle Linken und Liberalen und Friedensfreund*innen vereint in ihrem Protest. Niemand schwenkte irakische Fahnen. Niemand forderte Waffen für das legitime Selbstverteidigungsrecht der Iraker*innen. Der Schuldige, der Angreifer, der Völkerrechtsverletzer USA wurde als solcher benannt. Niemand führte die Vorgeschichte an, die horrenden Chemiewaffenangriffe Saddam Husseins 1988 in Halabja zum Beis