Alle Jahre wieder: Eine Bürgergelddebatte, die völlig fehl geht

Kolumne Wie angeblich christliche Politiker in der Bürgergeld-Debatte arme Bürger diffamieren und das Grundgesetz missachten: Unsere Autorin Janina Lütt hat das alles schon mal erlebt
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Scheint seiner Stimmung nicht gutzutun: CDU-Chef Friedrich Merz macht Stimmung gegen den Sozialstaat
Scheint seiner Stimmung nicht gutzutun: CDU-Chef Friedrich Merz macht Stimmung gegen den Sozialstaat

Foto: Christof Stache/AFP/Getty Images

Da sind wir wieder, wie im letzten Jahr, bei einem augenscheinlichen Lieblingsthema der interessierten Öffentlichkeit – dem Bürgergeld. Nur empfinde ich es als Betroffene in diesem Jahr als besonders schlimm. Von allen Seiten schleudern einem Politiker menschenverachtende Worte entgegen. Aus dem Fernsehen, wenn man dann einen hätte, würde es tönen: Fauler Mensch, Sozialschmarotzer, Taugenichts, Arbeitsverweigerer. Das alte neue Feindbild der neoliberalen und der Springerpresse wird wieder befeuert.

Wenn Sie sich kurz vorstellen, von Bürgergeld leben zu müssen, sodass Ihre Existenz davon abhängt, ob und wie viel Sie bekommen, dann können Sie hoffentlich nachvollziehen, was solche öffentliche Stimmungsmache mit den Betroffenen macht. Ich