Wenn man unsere Gegenwart mit einem Wort beschreiben sollte, dann wäre es Überforderung. Es ist zu viel. Zu viele Informationen zur gleichen Zeit. Zu viele Widersprüche. Zu viele Ansprüche. Baton Rouge, Nizza, Istanbul, Würzburg, München. Alles geschieht gleichzeitig. Alles fordert Mitgefühl, Nachdenklichkeit, Entschlossenheit – Aufmerksamkeit. Zu viel. Aber Gegenwart kennt keine Gnade. Wir werden uns daran gewöhnen müssen. So wie sich ein Mensch, der vom Land kommt, an den Lärm der Stadt gewöhnen muss. Mit einem Unterschied: Eine Rückkehr aufs Land kann es für uns nicht geben.
In den USA erschießt die Polizei Schwarze. Wir reden über Polizeigewalt und Rassismus. Dann erschießen Schwarze Polizisten. Wir reagieren darauf und debattieren über die Gefahren einer sich auflösenden Gesellschaft. In Nizza tötet ein Mann mehr als 80 Menschen mit einem Lastwagen. Wir richten unsere Aufmerksamkeit wieder nach Europa und sorgen uns um den islamistischen Terror. In Würzburg attackiert ein 17-jähriger Flüchtling aus Afghanistan Reisende in einem Zug und wird erschossen. Wir streiten um den Unterschied zwischen Terror und Amok, die Flüchtlingspolitik und einen Tweet von Renate Künast. Und dann war da noch die Türkei, der Putsch. Und der Gegenputsch. Jetzt München. Und morgen? Und wo ist der Ausgang?
Es gibt eine neue Zeitrechnung der Geschwindigkeit. Und sie ist noch nicht sehr alt. Das erste Schnelle Jahr liegt gerade fünf Jahre zurück. 2011 war das. Erinnert sich noch jemand? Der Rücktritt des Ministers Guttenberg, die Revolutionen in Ägypten und Libyen, die Anschläge von Anders Behring Breivik, der Tsunami in Japan und die Katastrophe von Fukushima, der deutsche Atomausstieg und schließlich wurde Winfried Kretschmann auch noch zum ersten grünen Ministerpräsidenten der Republik gewählt. Diese Ereignisse spielten sich damals im Verlauf eines Jahres ab und hielten das ganze Land in Atem. Heute kann man sich das glatt als Programm für die Sommermonate vorstellen. Aber das Gefühl der Überforderung hat uns seit damals nicht verlassen.
Niemand verfügt über so viel Aufmerksamkeit und niemand verfügt über so viel Empathie, wie heute vonnöten wäre. Mitleid ist eine endliche Ressource. Es braucht Zeit, sie aufzufüllen. Bei völliger Entleerung bleibt nur emotionale Erschöpfung zurück, Gleichgültigkeit. Und Entsetzen, vielleicht Scham, über sich selbst.
Die Beschleunigung nimmt zu. Eine solche Feststellung so lange nach dem Beginn des Zeitalters der Beschleunigung wirkt beinahe unsinnig. Aber sie ist wahr. Die Geschwindigkeit steigt und die Kontrolle geht verloren. Im Griechischen ist der kybernetes der Steuermann, der dafür sorgt, dass der Kurs anliegt. Die Kybernetik ist die Lehre von der Steuerung der Systeme. Unsere Gegenwart ist ein kybernetisches Desaster. Unsere Fähigkeit, den Kurs zu steuern, nimmt mit dem Tempo ab, zu dem wir gezwungen sind. Die Bremsen versagen nicht. Es gibt keine. Der Ausnahmezustand ist unser Normalzustand.
Angst ist die größte Bedrohung der Zivilisation
Mit der Beschleunigung wächst darum auch die Angst. Es ist kein Zufall, dass Terrorismus und Populismus sich zur gleichen Zeit ausbreiten. Beide Phänomene leben von der Angst. Die Angst ist die größte Bedrohung der Zivilisation. Und die Bändigung der Angst ist die eigentliche zivilisatorische Leistung. Aber wer schon mal Angst hatte, weiß: Das ist leicht gesagt.
Zeitgenosse zu sein, ist eine anspruchsvolle Angelegenheit. Wir wissen: Die Globalisierung, das Internet – es wird nicht mehr weggehen. Also versuchen wir uns anzupassen, zu lernen. Über die Gesellschaft und den Menschen gäbe es im Moment eine ganze Menge zu lernen. Wir ahnen, dass Helmut Schmidt Recht hatte, als er im Jahr 1997 schrieb: „Ohne Pflege der bürgerlichen Tugenden wird unsere Gesellschaft zu einem politisierenden Gerangel der Interessenhaufen verkommen.“ Das ist, mit Blick auf die zerrissenen Gesellschaften des Westens, noch freundlich formuliert. Der Bund ist brüchig. Das Bindende schwindet.
Warum ist das so? Vielleicht, weil auch die Demokratie einfach sterblich ist. Wenn sie ihre Versprechen nicht einlöst, wird sie durch etwas anderes ersetzt. Der Westen hat nie Gleichheit versprochen. Aber Gerechtigkeit. Die Menschen wurden darum betrogen. In der Philosophie kennt man den „naturalistischen Fehlschluss“ – nur weil etwas existiert, heißt das nicht, dass es auch gut ist. Und es gibt auch den moralistischen Fehlschluss: die Tatsache allein, dass wir eine Eigenschaft für gut befinden, heißt noch lange nicht, dass sie natürlich ist. Es könnte also auch ein moralistischer Fehlschluss vorliegen, wenn wir glauben, alle Menschen wollten vernünftige, gute Demokraten sein. Vielleicht gibt es einfach eine ziemlich große Anzahl von Menschen, die es vorzieht, lieber ein Arschloch zu sein.
Der Philosoph und ehemalige britische Großrabbiner Jonathan Sacks hat einmal daran erinnert, dass Optimismus und Hoffnung nicht dasselbe sind. Optimismus ist der Glaube daran, dass die Dinge besser werden. Hoffnung ist der Glaube daran, dass wir die Dinge gemeinsam besser machen können. Optimismus ist eine passive Tugend, Hoffnung ist eine aktive. „Es bedarf keines Mutes, um ein Optimist zu sein“, sagte Sacks, „aber einer Menge, um Hoffnung zu haben.“
Kommentare 120
Einspruch: Wir müssen uns nicht daran gewöhnen. Aber die Kategoriensuche bei Medien und Behörden für die Erklärung des Attentats ist zu aufgeblasen. Zwar will man die Bevölkerung beruhigen, aber diese lässt sich keinen unreinen Wein mehr einschenken. Die Bausteine zur Einschätzung der Bedrohungslage lauten:
1. a) Familiärer Bezug zu einem islamischen Land – b) Keinen familiären Bezug zu einem islamischen Land
2. a) Islamistisch – b) Nicht-islamistisch
3. a) Stark assoziierter ISIS-Unterstützer – b) Kein assoziierter ISIS-Unterstützer
4. a) Flüchtling – b) Nicht-Flüchtling
5. a) Bekannt – b) Unbekannt
6. a) Offizieller Terrorist – b) Kein offizieller Terrorist
7. a) Gesund – b) Ungesund (z. B. psychisch-krank)
8. a) In Arbeit – b) Arbeitslos
Die Liste ist beliebig erweiterbar und jede Kategorie hat Graustufen. Da es bisher aber schlichtweg keine Attentäter aus Kategorie 1b gibt, ist die häufigste Übereinstimmung aller Attentäter in Europa Kategorie 1a. Ob nun Kategorie 7 zufällig eintrifft, ist irrelevant.
Das führt zur eindeutigen Ursachensuche. Der Münchner Anschlag wurde von einem Mann mit iranischem Hintergrund verübt. Und im Iran leben überwiegend Anhänger des Islam.
Nun fühlen sich Menschen aus islamischen Ländern weltweit und seit Jahren vom Militär der westlichen Welt unter Druck gesetzt. Deutschlands Beitrag liegt in der Teilnahme tausender Soldaten in weltweiten Kriegsschauplätzen. Die Terrorgefahr verantworten ergo Wähler von CDU, CSU und SPD, indem sie Deutschlands Soldaten in die Welt schicken und dort direkt oder indirekt töten lassen, siehe auch Beitrag unter http://analogo.de/2015/11/23/export-und-import-von-krieg-ist-deutschlands-souveraener-waehlerwille/
Durch Attentate kompensieren Menschen aus Kategorie 1a ihr persönliches Unglück durch ihre persönliche oder organisierte Unterstützung des Kampfes des verletzten muslimischen Lebensgefühls. Ihre Religion bietet ihnen zum Lebensende mehr Identifikationspotential als ihr Alltag in Deutschland. Mit dem Attentat haben sie zumindest noch etwas für diejenige Gesellschaft getan, der sie sich zugehörig fühlen.
Die Kategorien 2-8 sind bei der Ursachensuche dabei – sicher auch aus Sicht der verstorbenen Angehörigen – sehr egal.
Den Menschen wird suggeriert ein schönes Erlebnis, ein prachtvolles Ereignis, Glück und Reichtum ewig zu erhalten.
Das Leben wechselseitiger Ereignisse, ein Spannen und Entspannen, Ups und Downs , lassen den die Menschen in Angst , in Panik verfallen. Gehorsam und die Abgabe der Verantwortung gegen suggerierte Freiheit und vermeindliche voll Versorgung. Gewissermaßen der domestizierte Mensch, dem, gleich einer Schafherde der Hirte den Wolf vom Leibe hält. Je größer die Fehler des Hirten, desto unruhiger die Herde.Bald nützt die Freiversorgung nichts mehr,nämlich dann, wenn der Wolf auch den Hirten gefressen hat.Ob man sich an die Unsicherheiten gewöhnen kann? Ist das nicht gleichbedeutend mit Aufgeben, sich in das Schicksal fügen?
Den Wolf gewähren zu lassen sollte genauso widersinnig sein, als dauernd suggeriert zu bekommen man erhalte das schöne Leben umsonst. Und Vollversorgung ist eine höhere Stufe der menschlichen Evolution, genauso wie eine starke psychische Belastbarkeit. Die aber wird vor allem erreicht durch gegeseitiges Verständnis und Zuneigung, durch Toleranz und Zusammenhalt einer weiter entwickelten Gesellschaft. Angst entsteht vor allem durch das Versagen des Hirten., letztlich durch Rückschritt.
Der Kom.ist so falsch daß ich ihn schon eher als Satire betrachte.
Oder habe ich ihn falsch verstanden und es sollte Satire sein?
Das Leid, von dem medial gesprochen wird, ist wahr. Aber die Realität des Beitrags wird schon da fragwürdig, wo vom "wir" oder von "uns" gesprochen wird.
Dieses "wir" ist relativ. Ich empfinde es tendenziell stärker, wenn ich in Übersee einem Deutschen (oder auch Europäer) begegne, und weniger bis gar nicht, wenn diejenigen, denen etwas angetan wurde, in München sind und ich bei Hamburg.
Darin sehe ich auch nichts verwerfliches - so wenig wie darin, wenn ein Münchner meint, er habe Besseres zu tun als nach Hause zu gehen; es warte noch eine Party auf ihn.
Dass vom "Land" im Gegensatz zur "Stadt" die Rede ist, finde ich interessant. Das Land ist ein Konzept, das es auch in Städten gibt; vielleicht gerade in den größten. Chinesische Städte sind, je näher man hinschaut, ein Gewebe sehr vieler kleiner Nachbarschaften, die eher miteinander eine Art Handel treiben als ein gesellschaftliches, transnachbarschaftliches Miteinander zu pflegen.
Das schließt nationale Kollektiverregungen nicht aus. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto unverbindlicher sind sie im Grunde.
Womöglich ist das bei uns gar nicht so anders. Die Gesellschaft der Zukunft, mit gegenseitigen Verpflichtungen, die auch noch gegenseitig anerkannt werden, könnte modular sein: verknüpft, aber lose miteinander verknüpft.
Man mag das vielleicht "Land" nennen - im Gegensatz zu einem hoch zentralisierten Stadtbegriff.
Sehe ich ähnlich
Die Welt, wie wir sie kennen, ist sie nicht schon immer aus den Fugen gewesen? Es wird nur immer sichtbarer.
Das erste Mal, als es mir besonders ins Auge fiel, war nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001. Ich habe damals die – aus heutiger Sicht – scheinbar falsche Frage gestellt: Was muss Menschen passiert sein, um gegen andere Menschen so gewaltvoll zu agieren? Ich war entschlossen, eine Antwort zu finden und habe zudem gemeinsam mit Freunden und Bekannten 2002 einen Friedensverein gegründet. Die Idee war, sich gegenseitig zu inspirieren, um mehr Frieden im Alltag zu finden. Sechs Jahre später haben wir den Verein aufgelöst: Es hat einfach niemanden interessiert.
Daran hat sich meinem Empfinden nach bis zum heutigen Tag nichts geändert. Nachdem ich auf Zeit online heute Nachmittag zu einem Artikel über den Amoklauf einen Hinweis auf ein Buch gegeben habe, welches Ursachen von Gewalt behandelt, wurde der Kommentarbereich zu dem Artikel 15 Minuten später komplett abgeschaltet – und das bei über 600 Beiträgen.
Die Welt will nicht in den Fugen sein. Ich versuche das zu respektieren, und es fällt mir extrem schwer. Ich habe einiges versucht, meinen Teil dazu beizutragen, etwas zu verändern. Es ist mir bislang nicht gelungen, jedenfalls nicht in dem Sinne, wie ich mir das gewünscht hätte.
Alle Welt interessiert sich für all die Gewalt, jeder twittert, postet, instagramt oder hashtagt sein Mitgefühl hinaus in die sozialen Medien. Eine Journalistin auf Spiegel online hat es sogar heute geschafft, im Newsblog zu dem Amoklauf in München ihr eigenes Mitgefühls-Tweet zu veröffentlichen.
Aber niemand, wirklich niemand hinterfragt, warum Menschen zu Gewalttätern werden und wie man dem präventiv begegnen könnte. Hätte ich Ihre Möglichkeiten, Herr Augstein, ich würde es wöchentlich thematisieren bis es wenigstens ein paar Leute endlich begreifen.
In Frieden miteinander leben ist kein Hexenwerk. Es ist auch nicht unmöglich. Es passiert aber auch nicht von selbst:
Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt
Danke, Herr Augstein. Integrieren oder krepieren. Alles andere ist Schall und Rauch!
http://www.integrale-politik.ch/?lang=de
Der Innenminister scheint ja schonmal völlig überfordert zu sein.
"De Maizière machte brutale Internetvideos und Computerspiele für Gewaltexzesse wie in München mitverantwortlich."
Immer noch lesenswert, gerade aus deutschem Blickwinkel, des verstorbenen Glotz "Die beschleunigte Gesellschaft" und seine verschröderte Überheblichkeit gegenüber den Entschleunigern. Gut querzulesen mit Byung-Chul Hans Müdigkeitsgesellschaft. Es ist kein Zufall, dass sich so viele Philosophen zum Ende ihrer Zeit in der Ästhetik, dem Genuss und dem guten Leben verliefen. Denn am Ende zählt immer nur die Zeit, in der man sich und anderen das Leben verschönerte. Vor diesem Denken und Handeln aber versagen Konsumkultur, Zeitgeist und Politiken. Dahinter und danach dann Angst, denn das Leben ist endlich und wird immer endlicher. Auch darum wird das Jenseits wieder populär. Ort ohne Unbehagen und die Verantwortung dafür.
"Wenn man unsere Gegenwart mit einem Wort beschreiben sollte, dann wäre es Überforderung. Es ist zu viel. Zu viele Informationen zur gleichen Zeit. Zu viele Widersprüche. Zu viele Ansprüche. Baton Rouge, Nizza, Istanbul, Würzburg, München."
Das nenne ich Meinungsstärke. Danke! Denn die macht Mut, zu widersprechen. Leben wir nicht eher in einer Epoche der Strategie der Spannung, die die Orte der Breaking News wechselt wenn sich neue Spannungsgebiete auftun, wenn die Alarm- und Interventionsbereitzschaftaus diesen Gebieten gesteigert werden soll?
Nicht die Fülle der schrecklicklichen Informationen überfordert und nährt ein allgemeines Erwschöpfungsschweigen in unserer Gesellschaft. Es braucht weder die entsetzlichen Ereignisse in Istanbul, Nizza, Würzburg München, um zu wissen, dass täglich Tausende Unschuldige auf der Flucht und in Elendsquartieren als Geflüchtete unterversorgt sterben.
Was soll da die Überforderung sein, Nein die Strategie der Spannung zielt darauf, ein allgemeines Gefühl der Überforderung, gepaart mit Erschöpfungsschweigen als Teil einer Generalmobilmachung unserer Zivilgesellschaft für einen Krieg, eine große Intervention wie nach Nine Eleven 2001 zu verbreiten, um endlich in den herbeigeschriebenen Showdown des transatlantisch gewollten Clash of Civilisation einzusteigen.
Genau dem entspricht unsere Ökonomie der Verschuldung von Staaten bei gleichzeitiger Steigerung der Vermögensmehrung der Privaten deponiert an Orten ohne Kriegsgefahr
Nach den Ereignissen in München und dem disziplinierten Umgang der Bevölkerung damit, bin ich mir ziemlich sicher, dass die deutsche Gesellschaft die Sache mit dem Terror schon schultert.
Es war nie richtig schön auf der Welt. Der normale Bürger weiß das und lernt den Umgang mit neuen Anforderungen.
Das, was gerade wirklich nervt, sind diese jammervollen Zeitungsartikel, die den Menschen Furcht suggerieren wollen. Und von einem Verfall der Gesellschaft fabulieren, den es so nicht gibt.
... war schon spannend, wie sich der bundes-innenminister vorstellen kann künftig feldjäger zu testzwecken in inner-republikanische krisengebiete zu entsenden.
so ganz überfordert scheinen da weniger zu wirken als man annehmen könnte angesichts altbekannter forderungen, die bundeswehr doch auch nach innen einsetzen zu können.
bei militär auf deutschen strassen wird von überforderung keine rede mehr sein können sondern von mehr oder minder gründlicher vorbereitung - wer hats erfunden?....
Militär als Polizeiersatz kann keine Lösung sein. DieAusbildung und Aufgaben sind völlig unterschiedlich.
Purer schädlicher Aktionismus.
Der Terrorismus ist durch den „war on terror“ angefacht und verbreitet worden, also aufgrund einer Lüge. Es hätte andere Mittel gegeben, den Despoten Einhalt zu gebieten und die Idee von Demokratie zu vermitteln; Tony Blair musste sich das von einer Kommission sagen lassen. Gewiss leben Terrorismus und Populismus von der Angst, die aus der Unübersichtlichkeit der Welt stammt; die Infotainment-Maschine tut ihr Bestes, um uns an den Rand der Erschöpfung zu bringen und uns auszuhöhlen. Vergessen bzw. unterschlagen wird dabei die Tatsache, dass die neoliberale Politik für alle sichtbar seit Jahren Gewinner und Verlierer produziert. Die Verlierer sind als Flüchtlinge greifbarer geworden, zeigen sich in der Verbreitung der Tafeln, in der Tatsache, dass Menschen zwar arbeiten, aber davon nicht leben können, dass in 20 Jahren 40% der Bevölkerung an Altersarmut leiden usw. – in unsrem reichen Land.
Bürgerliche Tugenden sind wichtig, das wussten schon die Klassiker. Goethe verabscheute die „Aufgeregten“, getriebene und umgetriebene Menschen, die von der Revolution angezogen waren und charakterlos das eigene Leben nicht in Ordnung zu bringen vermochten. Schiller wehrte sich gegen die Tyrannei der Mehrheit und die Pöbelherrschaft unter dem Deckmantel der Demokratie. Seine von allen geforderten Tugenden waren Charakterstärke, Entschiedenheit und Aufrichtigkeit. In diese Richtung hat auch Jonathan Sacks gedacht, wenn er die Hoffnung dem Optimismus vorzieht, da Hoffnung auf Eigeninitiative setzt und innerlich nicht lähmt. Nur: Die Defizite dieser Tugenden sind heute in ALLEN Gesellschaftsschichten zu finden; so trifft der Vorwurf, dass manche Menschen lieber ein A-Loch bleiben wollen, auch unsere demokratisch gewählten Volksvertreter. Bitte.
Diese Schwächen führen dazu, dass wir viele Widersprüchlichkeiten nicht mehr bemerken. Beispiel Schule: Mittlerweile werden an allen Schultypen Kurse zur Konfliktlösung angeboten. Flächendeckend werden Mediatoren ausgebildet mit der zentralen Aussage, dass Gewalt keine Lösung sei. Im kleinen Rahmen sollen die Heranwachsenden Tugenden lernen und Schritte zu deren Verwirklichung trainieren. Großartige Angebote. Im „wirklichen“ Leben (und manchmal schon in der Oberstufe) wird ihnen dann mit der größten Selbstverständlichkeit der „war on terror“ schmackhaft gemacht ebenso wie die Notwendigkeit der Waffenexporte. Aus Angst passen sich viele an.
Wir brauchen weniger Hoffnung, wir brauchen Charakterstärke, Entschiedenheit und Aufrichtigkeit. Schiller wusste es.
wir brauchen einen klaren blick - nicht mehr allerdings auch nicht weniger
immer merken wer den klaren blick verstellen will und mit welchen mitteln und warum, setzt damals wie heute medienkompetenz voraus.
der is entlarvt sich selbst - allerdings ebenso wie die ARD
und fb thront wie ein schweigender gott über mordanschläge, die auch fb mitzuverantworten hat
Wer ist fb?
googlen Sie mal^^
* * * * *
g.w.bush konnte wenig besseres geschehen als 09/11
wer heute an charakterstärke im schillerschen sinne appelliert kann offen gestanden nur ein müdes lächeln hervorrufen.
wie sehr sie alle aus schiss damals die hände an der hosennaht gehabt hatten - chiller sei dank
iwie schon ärgerlich
aber ich hab nix gegen empörte wirkende demokratiespiele
»Der Terrorismus ist durch den „war on terror“ angefacht und verbreitet worden, also aufgrund einer Lüge.«
Dazu gibt es eine Graphik des Institute for Economics and Peace, die den Global Terrorism Index der Jahre 2000 bis 2014 sehr anschaulich darstellt: Download image
Die komplette Studie kann man auf Vision of Humanity auch online lesen.
"Wir brauchen weniger Hoffnung, wir brauchen Charakterstärke, Entschiedenheit und Aufrichtigkeit. Schiller wusste es."
Vielleicht ist da was dran.
Gleichwohl gebe ich zu bednenken, das eine ist mit dem anderen kaum vergleichbar, Hoffnung ist ein Begriff bei Ernst Bloch, Karl Jaspers, Hannah Arendts gesellschaftstheoretischer Vorstellung vom "Schwebenden Denken", Denken ohne Geländer, Optimismus ist sich seiner mental- materiell verankerten Geländer gewiss, aus denen Charakterstärke belastbar erwachsen kann.
"War on terror" ist eine Einladung hochgerüsteter Cliquen in bestimmten G- 20 Staaten an alle, selbst die eigene, Zivigesellschaft, in den asymmetrischen Krieg um Ressourcen, selektives Wachstum einzusteigen nach dem Motto
"Ihr habt keine Chance, aber nutzt sie",
denn es ist "High Noon!" für die Ungleichen, weil wir es so wollen.
Die einen sind geübt gedrillt hochbewaffnete Killer, die Kampfdrohnen per Maustaste losschicken, anonymen Tod, Zerstörung zu bringen, oder in die anonyme Menge zu schießen, Bomben auf Marktplätzen, in Dörfern hochgehen lassen, die anderen sind Opfer, sind unbewaffnete "Sättigungsbeilage" für den Gevatter Tod und den militärisch- medizinisch- psychiatrisch. industriellen Komplex, der mit dem namenlosen Terror als Kommendowirtschaft kommt und ungeahnt selektives Wachstum generiert.
Warum, weil, angesichts der Nullzinspolitik der Zentralbanken, jeder Tag in der Real- Wirtschaft ein Zahltag ist, weil Gläubiger nicht nur mehr ihre Schulden eintreiben, sondern die Schuldner und deren wirtschaftliche Basis vernichten wollen, um sich an irgendwo hinterlegten Sicherheiten in der weltweit anschwellenden Schattenwirtschaft ihr Mütchen zu kühlen und kurzfristig schadlos zu halten, bis sie selber dran sind mit ihrem Zahltag als Schuldner
"Wenn man unsere Gegenwart mit einem Wort beschreiben sollte, dann wäre es Überforderung."
Mein Güte, soll das vielleicht ein mediales Zugeständnis sein zum eignen Erklärungsnotstand elitär eingerührter Katatsrophen? Da werden Sachen pauschal als zu komplex bezeichnet, die in jedem gängigen 3d Spiel 3x in 5 Minuten vorkommen können und niemanden überfordern. Und die mittlerweile zur Tagersordnung gehörenden Kollateralschäden in der Wirklichkeit überforderten doch bislang auch keinen, oder?
Die Widersprüche , ja die sind immer da (gewesen), aber selbst die überfordern niemanden und schon lange nicht aus dem Grund , dass sie jetzt auf der eigenen Fußmatte staatfinden. Wir kennen sie doch alle in und auswendig, nur waren sie früher immer "schön" weit weg udn auf Kosten anderer - sieht man mal von Ausnahmen in den 70ern ab. Solange ich leben war noch nie kein Krieg und also noch nie kein Widerspruch. Was vielleicht den einen oder anderen elitären heuschler überfordern mag ist allenfalls, das man jetzt nicht mehr heucheln kann.
da fehlen tatsächlich noch hunderte kategorien und jetzt halten sie sich fest, die behörden haben längst diese kategorien (natürlich nicht so ideologisch selektiv wie sie es wünschen) nach denen versuchen bedrohungsszenarien einzuschätzen.
und doch, wir werden uns dran gewöhnen. bzw. auch wieder nicht, denn so wild u.a. wie herr augstein behauptet ist es ja gar nicht, da war früher wesentlich mehr terror in europa zun finden.
http://blog.zeit.de/teilchen/2016/03/23/terror-in-zahlen/
Vielleicht gibt es einfach eine ziemlich große Anzahl von Menschen, die es vorzieht, lieber ein Arschloch zu sein.
Sicher nicht. Denn sie halten sich ja nicht für Arschlöcher, sondern für die Größten, Besten und Schönsten. Jemand sollte ihnen beigebracht haben, dass sie es nicht sind. Jetzt ist es zu spät. Und wenn ich mir so ansehe, wie viele Eltern ihre Kinder erziehen, tendiert mein Glaube daran, dass wir die Dinge gemeinsam besser machen können, gegen Null.
Angst entsteht vor allem durch das Versagen des Hirten., letztlich durch Rückschritt.
Ein gutes Bild. Aber kann man sich Frau Merkel & Co als gute HirtInnen vorstellen? Ich kann es nicht. Und wenn ich an Herrn de Maizière denke, denke ich als Schaf eher an den Wolf.
… Ansbach (24.7., Syrer), Reutlingen (24.7., Syrer).
Das soll nicht heißen, dass man nunmehr alle Grenzen dichtmachen bzw. keine Flüchtlinge mehr aufnehmen soll.
Aber dass der Dschihad unter einem Teil der neuen Mitbürgern stark en vogue ist, liegt doch irgendwo auf der Hand. Mal gespannt, wann sich dies auch bis zum Freitag herumgesprochen hat.
Haben wir nicht eine weltweit kapitulierende Politik? Sie tritt auf der Stelle und die Menschen flüchten, ohne zu wissen wohin. Sie wollen alle leben, dazu wurden sie geboren.
Die Politik hängt an mehr Wachstum, mehr Waffen und mehr Macht und Militär, mehr Brutalität der Waffen, und nach Merkels Credo muss man im Lager der Starken sein. Stärke könne zu Recht werden, sagte sie einmal. Siehe Erdogan! Er wird an keinem "Katzentisch" Platz nehmen müssen. Wessen, welche Macht vermehrt er?
Die "Starken" halten sein Verhalten für "angemessen" obwohl er u.a. auch seine Anhänger auf die Straßen rief! Damit haben sie sich entschieden, für weitere Gewalt!
Frieden fordert Besonnenheit und alles Andere als dieses Lagerdenken. Der Mehrheit der Menschen wird Gewalt aufgezwungen. Die Vernichtung ihrer Lebensbedingungen ist die erste Gewalt. Warum fängt die Politik nicht an dieser Stelle mit einem Friedensangebot an?
“Nein die Strategie der Spannung zielt darauf, ein allgemeines Gefühl der Überforderung, gepaart mit Erschöpfungsschweigen als Teil einer Generalmobilmachung unserer Zivilgesellschaft für einen Krieg,“ Da liegt der Hase im Pfeffer! Mein Gefühl sagt mir ähnliches! Egal wo man hinschaut, es reit sich ein, in diese Kette die zum Krieg führen muss …! ( was mich wütend macht, wo sind die Professoren, Schriftsteller, humanistische Politiker, usw. ) … die Rufer der Freiheit, Demokratielehrer, Unrechtsaufarbeiter usw. Totale Funkstille … Wo ist Biermann, der mal die Klampfe in die Hand nimmt, die Knallerbse! Und da stellt sich jetzt ! ein Innenminister hin, und beklagt die schädliche Wirkung von Ballerspiele! Noch was – ich hab auch den Eindruck, damals bei Rechtsextremismus, war die Ermittlung nicht so kreativ und gründlich... NSU! Für mich ist das staatliches verarschen auf gehobenen Niveau ... Und nun noch die Türkei und Kauder lehnt Sanktionen gegen Erdogan ab DIE WELT - vor 1 Tag
... da kommt einem wirklich das K....n!
"Wir brauchen weniger Hoffnung, wir brauchen Charakterstärke, Entschiedenheit und Aufrichtigkeit. Schiller wusste es."
Stimmt! ... und nicht " Brotgelehrte "*****!
Mit einem Entweder-Oder, ist keine Politik in gegenseitigem Respekt zu gestalten.
Viele Menschen flüchten in ihrer ausweglosen Not zu religiösen, politischen Gurus.
Wir erlebten doch in unserem Land nichts anderes, als die Menschen arbeitslos keine Lebensperspektive sahen und ihr Aufbegehren gegen dieses Unrecht übergangen wurde. Was waren das für Eliten, die Hitler an die Macht puschten? Gewaltbereite Kriegstreiber.
Diese politische Gesinnung zeigte Merkel bereits 2002 im Bundestag, als sie sich als überzeugte Irak-Kriegs-Befürworterin aufplusterte und Schröder vorwarf, nicht einmal am "NATO-Katzentisch" sitzen zu dürfen, wegen seiner Irakpolitik.
Mir ist nicht bekannt, dass Merkel sich jemals von einer ihrer nachgeplapperten Aussagen distanzierte.
Wir finden den Artikel ganz gelungen. Uns hat er gut gefallen.
:-) JR'S wird das sicher nicht mittragen.
Mir saan mir.
was mich wütend macht, wo sind die Professoren, Schriftsteller, humanistische Politiker, usw. ) … die Rufer der Freiheit, Demokratielehrer, Unrechtsaufarbeiter usw. Totale Funkstille
Warum übernehmen Sie nicht selbst Verantwortung und werden aktiv statt dies von anderen einzufordern?
Diese Diskussion bestärkt mich ein weiteres Mal in meinem Eindruck, dass so gut wie niemand ernsthaft Interesse hat, sich mit den Ursachen von Gewalt auseinanderzusetzen. Im Umkehrschluss könnte man daraus ableiten, dass gern und viel über Frieden und über die Nichtfriedlichen gesprochen und geschrieben wird, aber eine wirkliche Änderung der Zustände nicht erwünscht ist.
Nicht einer ist hier auf meinen Hinweis auf die Ursachen von Gewalt eingegangen. Wenn es nicht einmal die Freitags-Community schafft, sich tiefergehend damit auseinanderzusetzen:
Wer dann?
Erdogan würde oder kriegt sogar den Spagat hin, Teil der Inszenierung des Militär- Putsches und gleichzeitg Teil der Inszenierung gegen den Putsch zu sein, seine Anhängr per Smartphone aufzufordrn, sich kühn gegen Panzer zu stellen, 246 Menschen gaben dafür ihr Leben.
Ich hatte mir neben Ihrer Buchempfehlung auch Ihr "Problem" mit ZO angesehen, da ich selbst dort auch aktiv bin.
Nach kurzer Recherche war mir aber klar, dass die Abschaltung des Kommentarbreichs absolut nichts mit Ihrer Buchempfehlung zu tun hatte, das würde ZO auch anders regeln, indem sie z.B. den Beitrag redigieren.
Mir schien das aber die Intention Ihres Kommentars zu sein und nicht die fehlende Bereitschaft einen Diskurs über Frieden zu führen, vielleicht ein Missverständnis.
Deshalb bin ich nicht darauf eingegangen.
Aber was Sie jetzt von dFC erwarten, kann nur in Enttäuschung enden.
Die CDU/CSU Granden Peter Gauweiler, Jürgen Wimmer haben gerade einen offenen Brif an merkel geschrieben, sie gefragt, ob sie wenigstens wie Tony Blair ihre grundlegend falsche Lageeinschätzung im Fall des irakkrieges 2003 einräumt?
"Wo ist Biermann, der mal die Klampfe in die Hand nimmt, die Knallerbse!"
Der hat doch mit Hans Mganus Entenberger den ersten 1991 und zweiten irrakkrige 2003 begrüßt.
Ja wo bleibt die Friedensbewgung, angeführt von er Linksaprtei, Den Grünen und Teilen der SPD, CDU/CSU?
Aber bitte schön, was sollen Sanktionen, die treffen immer nur die Zivilgesellschaft nicht die Regierenden, denen diese nur helfen, fadenrissig das Ausbleiben von diplomatisch angebahnten Konfliktlösungen zu begründen
„Nicht einer ist hier auf meinen Hinweis auf die Ursachen von Gewalt eingegangen.“
Es gibt durchaus „hier“, nämlich in der „dFC“ Blogs, die sich damit zu beschäftigen angelegen sein lassen. Etwa auch hier, u.v.m. in der Vergangenheit.
Es kann ja nicht in einem jeden solchen Blog wie diesem - zumal dieser Blog von Augstein kein ontologisch intendierter ist, und ich den Eindruck gewonnen habe, daß in Augsteins Weltbetrachtungen keinerlei ontologische Betrachtungen überhaupt Platz haben; sein Anspruch ist ja eher als ein rein banal-funktionaler zu nennen -, auf die epistemologischen Hintergründe eingegangen werden.
Ihren Anspruch an die Community halte ich für vermessen, zudem es Ihnen freisteht, ein entsprechendes Blog dazu selbst auszuführen.
Da die Verlinkung nicht klappt, hier der komplette Link: https://www.freitag.de/autoren/anne-monen/gewalt-aus-mangel-an-empathie
dass die Abschaltung des Kommentarbreichs absolut nichts mit Ihrer Buchempfehlung zu tun hatte
Davon gehe ich auch nicht aus, aber es ist dennoch ernüchternd.
Aber was Sie jetzt von dFC erwarten, kann nur in Enttäuschung enden.
Und das ist so schade. Dass es nicht mal 'Linke' (ich bin kein Freund dieser Kategorisierung) zu Stande bringen, die Dinge zu hinterfragen. Stattdessen wird wie in einer Endlosschleife geredet und geredet und geredet immer sind die anderen schuld.
Stattdessen wird wie in einer Endlosschleife geredet und geredet und geredet immer sind die anderen schuld.
nun, das ist nun mal ihre herausragendste "Begabung", nicht nur hier....
Es kann ja nicht in einem jeden solchen Blog wie diesem auf die epistemologischen Hintergründe eingegangen werden.
Was das Thema Gewalt angeht, und nichts anderes sind die Taten von Nizza,, Istanbul, Würzburg, München und nun Ansbach, muss meiner Ansicht nach sogar immer wieder über die Ursachen gesprochen werden, weil es sonst kontextlos bleibt. Man dreht sich im Kreis und ändert: nichts. Im Gegenteil, die Ohnmacht nimmt weiter zu und selbst der von mir sehr geschätzte Herr Augstein resümiert, dass man sich zukünftig an Gewalt gewöhnen müsse. Das halte ich für falsch, da es für mich einer Resignation gleichkommt, einem Aufgeben.
Ein Blog dazu zu verfassen, daran liegt mir nicht, da ich in meiner Entscheidungsfindung so gut wie an den Punkt gelangt bin, mich mit dem Thema nicht mehr zu beschäftigen. Ich mache gerade sozusagen noch etwas Feinschliff, um dieses Kapitel dann für mich abschließen zu können.
Ein freundliches Gesicht zeigen!
Was währe passiert wenn die Einlasskontrolle in Ansbach nicht so unfreundlich zu dem Flüchtling gewesen wäre und ihn auch ohne Eintritt hätte passieren lassen?
Viele offentlichen Einrichtungen in Deutschland sind für Flüchtlinge kostenlos.
Auweia!
Das scheint mir aber nun tatsächlich der Paradoxität höchste Ausprägung zu sein, was Sie hier schreiben.
Und es ist durchaus sehr bedenklich!
Gewalt kann einem ja auf zwei verschiedene Weisen egal sein; erstens, indem man sich ihr entzieht (im Sinne von Ignoreren) und zweitens, indem man sie auszuführen trachtet. Beides kann letzter "Feinschliff" vor der jeweils entsprechenden Entscheidung sein.
Welcher Art ist denn Ihr "Abschluß"?
Eine Welt und Gefahrenlage die immer komplizierter wird bedeutet nicht, dass man sich damit abzufinden hat, sondern nur, dass die Lösungsansätze vielleicht auch komplexer und vielfältiger werden müssen.
Es gibt in unseren "reichen" Gesellschaften sehr viele Menschen die abgehängt sind. Es gibt ganze Armenviertel in Städten, von Menschen am Rande der Gesellschaft. Wenn dort dann auch noch aus Frust Menschen über 10+ Jahre lang gemobbt werden, nur weil es den eigenen traurigen Alltag etwas versüßt, dann ist die logische Konsequenz daraus, dass Menschen entstehen die einen extremen Hass auf die Gesellschaft verspüren. Verkürzt: die Schere zwischen reich und arm, zwischen Partizipation oder Beobachtung von Wohlstand schaffen enttäuschte, traurige, hasserfüllte Menschen.
Dazu kommen die Tage noch radikalisierte Menschen die blind einer Ideologie folgen, deren Ziel es ist möglichst viele Menschen zu töten.
Dazwischen gibt es dann noch Menschen die von der Gesellschaft so sehr enttäuscht sind, dass sie dadurch überhaupt erst empfänglich werden für ideologisches Gedankengut.
All diese Probleme brauchen effektive Lösungsansätze, kein Wegschauen aus political correctness und kein Wischi-Waschi-Geheule, wie schlimm die Welt doch geworden ist, dass man eh nix mehr daran ändern kann und lernen soll damit zu leben. Im Prinzip sagt Augstein nichts anderes wie "tut mir leid liebe AFD, Du hattest Recht, es wird Probleme geben" - was traurig ist. Man hätte und könnte immer noch linksgewandte Politik betreiben, ohne der AFD so in die Karten zu spielen. Links heist nicht ideologisch links auf Biegen und Brechen, links heist erst mal nur links und erlaubt trotzdem noch Nachdenken.
Welcher Art ist denn Ihr "Abschluß"?
Mein Abschluss ist, ich habe es bereits in meinem ersten Kommentar angedeutet, dass ich respektiere, dass mich quasi kaum jemand wahrnimmt. Über die Gründe kann ich nur spekulieren, und am ehesten vermute ich, dass die Wahrnehmungsfähigkeit vieler Menschen für Ursachen von Gewalt nicht vorhanden ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass man sich zwangsläufig auch irgendwann mit sich selbst auseinandersetzen müsste. Weil das u.U. schmerzhaft sein kann, versucht man alle Formen von Vermeidungsstrategien, um sich dem zu entziehen. Vielleicht bin ich auch nicht laut genug, aber das wäre in der Sache kontraproduktiv. Hinzukommt, dass ich kein Meinungsbildner bin und auch kein Interesse habe, einer zu werden. Von daher habe ich immer versucht, andere zu inspirieren.
Jakob Augstein hat in einer Spiegel online Kolumne einmal Bezug genommen auf die persönlichen Hintergründe von Wolfgang Schäuble. Was ist er dafür von den Kommentatoren teilweise angegangen worden. Das zeigt mir, dass Menschen nicht bereit sind, sich mit den Konsequenzen ihres sie prägenden sozialen Umfelds auseinanderzusetzen. Und wie gesagt, das respektiere ich. Gewöhnen werde ich mich (hoffentlich) nie daran, weil ich sorge hätte, dass es mir damit egal wird.
Indem ich es respektiere, versuche ich anzuerkennen, dass Täter nie von sich aus zu Tätern werden, sondern immer durch ihr direktes und mittelbares Umfeld. Das entbindet sie nicht von ihrer Verantwortung und dem sinnlosen Leid, das sie erzeugen. Aber das macht es für mich 'verständlicher' und nimmt mir das Gefühl der Ohnmacht.
Dass ich jetzt zu einem Abschluss komme möchte, liegt ganz einfach daran, dass ich mich wie erwähnt bereits seit 2001 mit dem Thema beschäftige, also seit 15 Jahren. Ich bin dann doch ergebnisorientiert genug, um festzustellen, wann es sich lohnt weiterzumachen oder wann der Zeitpunkt gekommen ist, anzuerkennen, dass es nichts bringt. Und es bringt nichts. Und heute kann ich das ohne Resignation oder Bitterkeit sagen.
unangebrachter Fatalismus.
Ich weiß nicht, ob Herr Augstein seine eigene Stimmung als Gradmesser nimmt oder annimmt, die 'deutsche Seele' eingefangen zu haben. Mir ist es nicht zu viel. Als politisch interessierter und informierter Mensch, als den ich mich betrachte und als solchen ich Herrn Augstein einschätze, ist nichts irgendwie aus einer gewissen Unerwartetheit 'zu viel'. Alles war absehbar, prognostiziert und in die rechte Ecke gerückt worden. Mit wehenden Fahnen des politischen Fatalismus in diesem Sinne der Freitag mittenmang.
Völlig unverständlich, was dieses Magazin eigentlich genau in dieser Welt zu wirken, bewirken oder anzuregen gedenkt. Ich bin vom Freitag einfach nur schwer enttäuscht. Von den Analysen, Beiträgen und 'Nachworten'.
Na denn. Es möge nützen!
Aber vielleicht verschwenden Sie ja bei Gelegenheit noch einmal einen Gedanken auf die. "... dass Täter nie von sich aus zu Tätern werden, sondern immer durch ihr direktes und mittelbares Umfeld." und denken das mal zuende.
Sie werden unschwer darauf kommen, wenn diese Hypothese stimmen würde, damit nichts anderes ausgesagt wäre, als daß jeder Mensch, ausnahmslos jeder Mensch das Produkt eines gewissen Kreises von anderen Menschen sei, daß alles Herkommen von persönlichem Übel dort liegt und jeder Mensch zu irgendeinem solchen Kreis selbst gehört - selbst ein s.g. "Täter".
Die Ansicht, es sei für jeden Menschen und dessen Neigungen ein gewisser Kreis von Menschen, insbesondere von Menschen seiner frühesten Kindestage haftbar zu machen, implodiert, wenn man die These auf sie selbst anwendet zu einem Nichts.
Niemand kann zu etwas angeregt werden, der nicht selbst dazu eigene Neigungen hat!
- Nicht wahr, der Erfolg hingegen, das Schöne und "Gute", das narzißtisch Blendnerisch, das Selbstgefällige, das gilt immer und stets als das eigene Erreichnis, als die eigene Leistung, als dem eigenen Edelwesen hervorgegangen.
Daß ein Mensch auch seine eigene Drecksau ist - und zwar schon als Kind(!), das ist unangenehm, sich selbst einzugestehen, und deshalb darf nicht sein. Lebenslügen sind die Folge, komplette biographische Dissoziationen.
Wie schön doch, daß es die Naturwissenschaften mitsamt ihrem Psychismus gibt, die einem die Erklärungen liefern, daß es immer andere waren, die einen irgendwie falsch zusammengestapelt haben, und die wiederum selbst falsch zusammengestapelt worden sind durch falsch Zusammengestapelte, die wiederum ... -> bis zum Urknall, dessen Echo in solchen Erklärmodellen immer noch scheppert.^^ Weiß jemand zufällig, wie hoch sich Eiweiß (oder gar Sch….) stapeln läßt?
Niemand kann zu etwas angeregt werden, der nicht selbst dazu eigene Neigungen hat!
Falsch. Da Sie aber offenbar 'den Naturwissenschaften mitsamt ihrem Psychismus' kritisch gegenüberstehen, bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich mir die Mühe erspare, meine Antwort zu begründen.
Alles, was ist, ist menschgemacht, nicht vom Himmel gefallen und kein Schicksal. So viel mal bitte vorab, lieber Herr Augstein. Und Angst, das wissen sie selber zu gut, wird bewusst eingesetzt, zur Steuerung der Massen. Doch jetzt, brand aktuell, erweisst sich die christlich-abendländische, anerzogene, eingetrichterte Angst als fatal. Wir haben Angst vorm Tod, der Moslem nicht. Ein fundamentaler Unterschied. Der eine sieht den Sensenmann, der andere die Jungfrauen. Die dem Volk angebotenen Optionen, drei an der Zahl, implizieren alle keine wirkliche Lösungsoption. Erstens - Willkommenskultur, Migranten rein zu uns! Zweitens - Alle raus, Festung Europa! Drittens - Industrie 4.0 BIG DATA und der Robbi - Wir erleben ein Totalversagen der Eliten. Nun, sie sind ja auch schon dabei sich abzusetzen, ins moon village oder via mars misson one. Doch, da können wir gewiss sein, es wird keine Arche Noa 2.0 für sie geben, auch wenn es nur für 62 sein sollte. Es geht nicht um ein zurück auf`s Land, es geht darum, ob der Planet Erde untergeht oder nicht. Es kann nicht gut gehen, dass ein paar Wenige im Schlaraffenland leben, auf Kosten der Mehrheit. Es hiess: Macht euch die Erde untertan, nicht aber, macht sie kaputt. Der gegenwärtige Kapitalismus frisst sich selber auf. Doch halt, nicht neu, Rom ging schon vor 2000 Jahren an der selben Misere unter: Aussen stürmten wilde Kohorten ins Reich und Innen war Dekadenz. Tschüß Spassgesellschaft, die Party ist over! Geschichte wiederholt sich, weil es 1% will.
Nun gibt es also einen zusätzlichen Fall in Bayern, den in Ansbach. Der Selbstmordattentäter soll zwar in seinem Zimmer im Flüchtlingsheim ein Video mit islamistischen Parolen für seine spätere Explosion hinterlassen - was für eine geplante Aktion spricht -, aber so wirklich richtig planen konnte er nicht.
Denn wenn er mit der Bombe im Rucksack am Eingang zum Festival abgewiesen wird, weil er keine Eintrittskarte hat, gehen ihm doch wohl einige Planerfähigkeiten ab. Dennoch muss man zugeben, dass er einige Menschen schwer verletzt hat.
Was einige Kommentatoren nun machen: Sie stilisieren solche Aktion zum Element eines globalen islamischen Verteidigungskrieg oder Rachefeldzug eines persönlich von westlichen Bomben geschädigten Menschen.
Mit Verlaub gesagt: Bisher sind als islamischer Kämpfer dusslige Psychos in Deutschland tätig geworden. Die Deutschen haben den Bürgerkrieg in Syrien nicht angefangen. (Erinnert sich noch jemand an den "Arabischen Frühling?) Wir ziehen historisch weniger Hass auf uns wie US, GB und F. Vielleicht ist das ein Grund, warum IS und Co. hier noch nicht gross zugeschlagen haben. Vielleicht nutzen die lieber dies Land als Rückzugsort, wo die Kanzlerin alle reinlässt und die Bundes-Behörden nicht mit den Ländern kooperieren?
Dass Diktator/Verbrecher Baschar al-Assad von Russland hofiert wird, ist angesichts der langen Unterstützung der US für Nachbarn Iraks Diktator/Verbrecher Saddam Hussein regional-stragisch erklärlich; das macht aber aus keinem der Beiden zu einem liebenswerten Partner. Wo Russland sein Imperium erweitert (- wie via SU in Afghanistan 1978 -1990), unterstützen die USA die Gegenseite, und umgekehrt.
Daraus kann man keine besondere Affinität arabischer Länder für Russland schliessen. Russland ist ein europäisches und (seit einiger Zeit verstärkt) christlich tickendes Land und Russen werden als Ungläubige von Islamisten genauso bekämpft wie andere Europäer. Und im Moment sind die islamischen Fundamentalisten eben besonders aktiv, um den alten Träumen von Ausdehnung und Kalifat anzuhängen: Eroberung und Zerstörung vorher, dann soll alles so werden wir 630 in Medina.
Dass sie nicht gewinnen können, müsste ihnen rational eigentlich klar sein. Das zu erkennen, wir sicherlich lange dauern.
Aber auch die Europäer (incl. Russland) habe lange gebraucht einzusehen, dass man in einer archaischen islamischen Gesellschaft nicht dauerhaft gewinnen kann. Diese Gesellschaften ticken anders und können verlustreiche Kriege Jahrzehnte durchhalten - wir geben lange vorher wegen der Medien-Stimmungen auf. Hat ja bei uns auch seine guten Seiten.
Liveberichterstattung bedeutet zeitnah neutral und sachlich Auskunft über ein Geschehen weitergeben.
Tatsächlich geht es aber um Meldung verbreiten allein der Meldung wegen.
Das ist Boulevard.
Es gibt heute diesen Bericht der Zeit-Onlineredaktion, worin ausgiebig die eigene journalistische 'Not' niedergeschrieben steht.
Wenn doch alle anderen (kaum gefiltert) Nachrichten verbreiten, dann müssen wir ja auch.
Und da ist der Fehler. Müssen wir? Nein, müssen wir nicht.
Beispiel München. Um nicht Ängste und Panik zu schüren, gilt es, besonnen und in nicht zusätzlich forcierender Wortwahl, öffentlich zu machen, was IST. Jetzt. Und was, gesichert, WAR.
Das ist alles.
Unabhängig davon, was andere raushauen. Wer sich über die social medias informiert, sollte eine Vorauswahl treffen, sollte damit umgehen können, sollte selbst besonnen lesen und handeln, eher innehalten als vorpreschen.
Sich gewiss sein, dass Panikmache eben genau das ist: Panikmache.
Auch Ihr Artikel, Herr Augstein, nimmt keine Ängste und kein Tempo raus... ME begeben Sie sich, mit vielen anderen, auf den Weg, Ohnmacht zu verkaufen.
Wozu ist es gut, sich in Vermutungen zu verlieren? Wozu ist es gut, Begriffe und Begrifflichkeiten, Ereignisse aufzubauschen? Wozu ist es gut, unbestätigte Nachrichten zu verbreiten? Genügen zwei unabhängige Quellen? Braucht es nicht doch auch noch gesunden Menschenverstand? Gelebte Verhältnismäßigkeit?
Wer am Freitag in München war, der war und ist direkt betroffen, auch gefühlt direkt betroffen, involviert, plus die Menschen, die mit Menschen in München verbunden sind.
Es gab den Warnkanal, es gab offene Türen, es gab einen besonnenen Polizeisprecher. Es braucht die 'Ich-bin-sicher-Seite'. Das war gut, weil dadurch Fakten geschaffen wurden.
Das war gut, weil es die direkt Betroffenen informierte und einbezog.
Der Rest der Welt hat sich zurück zu halten, bis es gesicherte/verifizierte Erkenntnisse gibt. Das kann schon mal ein paar Tage dauern...
Denn alles andere ist Meinung. Und nicht Bericht.
Nicht gut sind Bundes-, Landesinnenminister und Oberbürgermeister, die über jedes vernünftige Maß und Ziel hinausschießen (sic!). Mehrfach und in diversen Medien.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese Politiker keinerlei Berater zur Seite haben (na gut, sie müssten auch noch deren möglichen Rat annehmen).
Dazu gehört, dass Eventualitäten unausgesprochen bleiben.
Dazu gehört, dass wir ein Waffengesetz haben, nach dem illegaler Waffenbesitz das ist, was er besagt. Es braucht kein verschärftes Gesetz. Illegal ist eben schon illegal.
Dazu gehört, dass die Bundeswehr nicht innerhalb Deutschlands aktiv wird.
Dazu gehört, dass Rucksackverbot illusorisch ist, uä
Dazu gehört, dass Ereignisse zu reflektieren sind, auch, wenn sie in schneller zeitlicher Abfolge geschehen.
Dazu gehört gerade nicht, in Form von Spekulation (sobald Gewalttaten begangen werden) die Anzahl bestehender Angstkerben um ein zwei weitere zu erhöhen.
Spekulationen, Halbwahrheiten, Falschmeldungen etc erreichen die Welt, weil oberstes Gebot zu sein scheint: Meldung um der Meldung willen.
Es gibt tatsächlich die Möglichkeit, sich diesem Nachrichten-Sog zu entziehen, wahlweise das Medium auszuwählen, das Nachrichten mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit verbreitet. Kein Mensch braucht clickbaiting.
Zusätzlich empfinde ich es als befremdlich, Herr Augstein, Ihren Artikel, der am 21.07.2016 im print stand, online mit den Ereignissen vom 22.07. in München verknüpft zu lesen.
Um nicht Ängste und Panik zu schüren, gilt es, besonnen und in nicht zusätzlich forcierender Wortwahl, öffentlich zu machen, was IST.
Lustigerweise hat ausgerechnet Jakob Augsteins Vater diesen Satz geprägt: sagen was ist.
Augstein Junior hat darüber selbst in einem Interview gesagt, dass er den Satz für falsch hält, weil das schlichtweg nicht geht.
Was soll objektiver Journalismus denn bitte sein ? Menschen bewerten jede Lage subjektiv. Alleine ob ich persönlich ein Faktum wahrnehme oder nicht, selektiert durch mein Unterbewusstsein, sorgt dafür dass selbst eine objektive Lage nur eine objektive Lage meiner Wahrnehmung darstellt.
Beim schreiben selektiert der Journalist dann noch, bewusst oder unterbewusst, nach "wichtigen objektiven Fakten" und weniger wichtigen. Danach erlangen alle "Fakten" noch eine unterschiedliche Gewichtung, alleine schon durch so unwichtig erscheinende Aspekte wie die Reihenfolge ihrer Stelle im Text.
Lange Rede, kurzer Sinn: objektiven Journalismus gibt und wird es nie geben. Sagen was ist. Wer soll denn entscheiden was ist und was nicht ist ?
Zeitungen werden entweder nach ihrer Schnelligkeit oder nach ihrer Qualität bewertet. Zweiteres scheint halt kaum noch eine Zeitung zu versuchen, kann aber auch daran liegen, dass diese Entwicklung durch Konsumverhalten beeinflusst ist und mehr Konsumenten auf schnellen Boulevard aus sind.
Danke. Wird im Unterricht Thema sein. :-)
Das mit dem "Überfordern" ist übliches Psychologengequassel.
Richtig ist, dass es uns ärgert, dass der Staat so einen Unsinn geradezu willkommen geheißen hat. Es ärgert uns, dass der kleine Mann, der sich ärgert, gerade zu noch angeklagt wird, dass er sich ärgert, was nur dadurch entschuldigt werden kann, dass er angeblich überfordert ist.
Die Politik ist schuldig, nicht der kleine Mann der darunter zu leiden hat.
Wir brauchen ein Brexit für Deutschland gegen Merkel und CO
Statt Nachrichten über sich ergehen zu lassen, Safranskis Schiller-Biografie lesen: man versteht das 21. Jahrhundert besser! Ein Hoch auf Schiller! - Beste Grüße.
Joh. Ich wollte was schreiben, aber wusste nicht was. Und ich dachte: komm, Janto, besser so, als dass du fragst, wann wir den vielen Mist, der von Beginn der sog. Ukraine-Krise an bis weit in dieses Jahr hinein geschrieben ward denn mal aufarbeiten wollen. Oder ob das alles totgeschwiegen werden soll. So gesehen wette ich, dass auch JR meinem Kommentar gerne zustimmt. Inhalt hin, Inhalt her ;o)
"Wir richten unsere Aufmerksamkeit wieder nach Europa und sorgen uns um den islamistischen Terror.
...
Wir streiten um den Unterschied zwischen Terror und Amok, die Flüchtlingspolitik und einen Tweet von Renate Künast. Und dann war da noch die Türkei, der Putsch. Und der Gegenputsch. Jetzt München. Und morgen? Und wo ist der Ausgang?"
'Unsere ' Aufmerksamkeit richten 'wir' nicht wieder nach Europa, sie war nie wirklich anderswo.
Ansonsten gäbe es zB mehr als eine Meldung über den Tod von 85 syrischen Zivilisten, die einem so genannten 'Versehen' zum Opfer fielen.
'Wir' sorgen 'uns' nicht um den islamistischen Terror, 'wir' sorgen 'uns' um 'uns' und um 'unsere' Komfortzone. Und wir werden mit 'uns' bestätigenden Nachrichten gefüttert.
'Wir' streiten nicht um Begriffe, Politik oder tweets. Die Meinungen sind fest wie Beton, kein Raum für Streitkultur.
Der Ausgang ist dort, wo begonnen wird Ursachen aufzuzeigen, nicht immer nur Symptome.
Dafür müssen Augen, Ohren, Verstand und Herzen offen sein.
Gegen erkannte (auch) und (insbesondere) unangenehme Ursachen kann sich gewehrt werden.
Niemand, der es nicht sein will, ist ein Schaf. Die Nachrichtenlage ist kein unabwendbares Schicksal, dem sich zu ergeben ist. Eigenes Tempo ist Eigenverantwortung.
Aber wenn ich bei einem Unfall, einem Anschlag, einem Amoklauf, einem Attentat zum Gaffer, Marktschreier und Konsumenten mutiere, darf ich nicht jammern, weil ich Horror begegne.
So kann man es sehen.
Gehört hier auch nicht hin, aber man muss Augstein da mal hören, um zu verstehen, warum er fast nichts versteht. Ich frage mich, wer ihm das Zeug, das er da fragend von sich gibt, eigentlich ins Ohr säuselt. Und unterschreibe jedes Wort, das Mansour da sagt. Tut gut mal jemanden zu hören, der nicht nur geradeaus denkt, sondern auch spricht. Öffentlich. Den verblendet-verlogenen Mist a la arme, ausgegrenzte Hascherl werden zu mordenden Islamisten und/oder Islamismus hätte sozialrevolutionären (sic!) Charakter kann ich nicht mehr hören. Ich bin auch arm und ausgegrenzt aufgewachsen und verbringe meinen Tag nicht mit Hassen. Und falls ich mich je zur Selbsttötung entscheiden sollte, tue ich es allein, wie es sich gehört. Wo sind wir denn eigentlich bald..?
Augstein hat eine ichsachmal spezielle Ironie. Und gestern twitterte er: 'Ok. Beim Sex und im Netz funktioniert Ironie nicht.'
Ist wie Witze erklären...
Jahaha, wer sich umschauen möchte, darf nicht auf dem Absatz kehrt machen, gern aber mal neben sich stehen.
Ich finde ja, wenn ich Menschen, die aus ihrer Heimat zu uns flüchten, ernst nehmen und von ihnen ernst genommen werden will, darf ich nicht auf einer Einbahnstraße unterwegs sein, sprich es kann gern geben und nehmen sein. Ich muss aber auch keine Scheuklappen tragen. So wenig wie ich einer Angst, der Bahn brechend zugesehen wird, nachgeben muss. Aber allerweil wird viel gschwätzt statt zu handeln...
Cool! ;)
Die Welt ist aus den Fugen, ja das stimmt leider.
Aber tragen wir nicht alle etwas dazu bei, in dem wir den Tod im nahen Osten akzeptieren und als etwas normales ansehen, und dann schockiert sind, wenn der Terror uns vor der eigenen Haustüre trifft.
Wann lernen wir dass man Terror nicht mit Krieg bekämpfen kann, sondern Terror erst mit Krieg befeuert.
In dem Buch "Die Lügen Geschichte | Wer die Welt wirklich regiert" beschreibt der Autor wie es zu der Zuspitzung kommen konnte, und warum die Welt aus den Fugen geraten ist.
Mein Buchtipp zu dem Thema:
https://www.amazon.de/Die-L%C3%BCgen-Geschichte-wirklich-regiert/dp/374181217X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1469526084&sr=8-1&keywords=false+flag
Zwischen "wirklich" und tatsächlich liegen Universen. Nur mal so als Anstoß.^^
Die "Überforderung" ist für eine Bevölkerung mit strukturellem Minderwertigkeitskomplex der Normalzustand.
Nur in den historischen Situationen in denen die so genannten "deutsche Eliten" in ihren stinkenden Löchern bleiben mussten, gelangen reale gesellschaftliche Fortschritte (kurze Zeit nach dem 1. Weltkrieg, SPD-FPD nach 1970).
Spätestens seit der offiziellen legitimierten Korruption (System Kohl) und der damit etablierten Selbstbedienung staatlicher = gesellschaftlicher Gelder wurde die neue Etappe , der so genannte Abzocker-Casino-Kapitalismus oder beschichtigend "Neoliberalismus" durchgesetzt, der die Fragementierung der Gesellschaft in allen Bereichen festsurrte.
Beispiele?
Hartz IV Empfänger sind angeblich "faul" und "vergeuden" "unser Steuergelder". Sollten sich ein Beispiel nehmen am Oberselbstbereicher Gerhard Schröder.
Die lächerlichen Almosen nutzt der Hartz IVler um seine Miete zu bezahlen (Hauseigentümer ist wer?), Strom/Gas zu bezahlen (Eigentümer ist wer ?RWE, also bezahlt er die Dividende der RWE Aktionäre?), Lebensmittel (Supermarkt Aldi Eigentümer ist wer? z.B. reichste Bürger Deutschland mit Sitz im Steuerparadies Schweiz oder?), Klamotten ( C&A?). D.h. ein normaler Hartz IVler, der z.B. 30 Jahre die Arbeitslosengeldversicherung bezahlt hat, bekommt einen Teil des Geldes ausbezahlt, um es wieder in den so genannten Kreislauf zu bringen und zu Gunsten von wem?
Das zur reinen Abzocke verkommene Gesundheitssystem ist danach ausgerichtet aus Bürgern Stammkunden mit Terminkalender zu machen.
Heilung ist nicht vorgesehen.
Zuerst muss systematisch vorgegangen werden.
Brustbeschwerden - ganz klare Vorgehensweise: Herzkatheder um Komplikationen am Herz auszuschalten. Eine kleine Verengung -> sofort der Einsatz eines medikamentenbeschichteten Stents und fertig ist der Stammkunde für die nächsten 10-20 Jahre.
"Glück gehabt", denn vorgestern starb ein 39 jähriger Freund eingeliefert wegen einer Thrombose durch eine massive Gehirnentzündung, die er sich im Krankenhaus zu gezogen hatte. Vor drei Wochen der Vater eines Freundes, nach einer kleinen Operation am Finger und sich ebenfalls eine Infektion einfing, die tödlich war. Einem 25 jährigen wurde ein Backenzahl gezogen, seit dem kann er seinen Kiefer nicht mehr schließen. Usw. Es sind keine Ausnahmefälle - es ist die Regel. Entweder Stammkunde oder Tod.
Dafür wird ein Krankenversicherungsbeitrag bezahlt. An und für sich ok. Aber nur zur Bereicherung einer "Elite-Abzocker-Bande" der Ärzte-Gangster?
Das ist die deutsche Realität.
Dazu kommt der unsägliche Rollstuhldiletant Schäuble.
Jeder weiß, dass keine Gastronomie wirtschaftlich überleben kann, wenn mindestens 30% des Umsatzes nicht versteuert werden, da helfen auch keine elektronischen Datenkassen.
In Berlin wurde amtlich festgestellt, dass nicht ein paar schwarze Schafe im Taxigewerbe aktiv sind sondern mind. 77% aller Taxiunternehmen dazu gehören.
Ebenso wurde eine unvollständige Liste von Ärzten veröffentlicht, die von der Pharamindustrie finanziell "bedient" werden.
Die Steuerschlupflöcher der "Eliten" lernen wir erst langsam kennen (Hoeneß-Schweiz, Panama etc.).
Als Arbeitnehmer dagegen wird die Lohnsteuer sofort abgezogen und eventuell bekommt er was wieder. Ein Rentner ist verpflichtet eine Steuererklärung durch zuführen, obwohl eigentlich klar ist, dass über 95% keine zusätzliche Steuer entrichten müssen - aber es könnte ja sein oder? Und für Schäuble macht "Kleinvieh Mist" und das "Großvieh" interessiert nicht.
Jetzt sind ca. 1 Million Flüchtlinge angekommen, die am Besten angeben sie kämen aus Syrien, so dass sie eine "höhere" Chance haben ihren Asylantrag durch zu bekommen. Frau Merkel, die mit dem "schaffen", hat keine ausreichende Planung und Mittel zur Verfügung gestellt und begreift nicht, dass für jeden Hartz IV-Empfänger, Billiglohnarbeiter und Rentner diese "Flüchtlinge" ein "Problem" darstellen. Sie haben selbst keine ausreichende Mittel um ein "normales Leben" zu führen, und jetzt sollen noch 1 Mio. zusätzliche Neubürger mit Wohnungen, Ausbildung, Verpflegung, Kleidung, medizinische Behandlung, psychologische Behandlung versorgt werden.
Wie soll das gehen, wenn doch kein Geld wegen der "schwarzen Null" da ist?
Dazu kommt noch, dass den 1 Mio. Neubürger vorgegaukelt wurde hier sei das Schlaraffenland. Sehr bald wurde und wird vielen klar - ist es nicht.
Selbst Jugendliche, die hier geboren und aufgewachsen sind werden nicht als Deutsche betrachtet, sondern je nach Herkunft ihrer Eltern als deutsch-Türke. etc.
Was ist, wenn die Mutter aus Nambia und der Vater aus Paraguay stammt? Auf jeden Fall deutsch- mit Anhängsel (na-pa vielleicht).
Auch die Eltern, die seit 30 Jahren in München lohnabhängig arbeiten, deren Steuern automatisch vom Lohn abgezogen werden inkl. des makabren Soli-Zuschlags, werden weiterhin diskriminiert, müssen in der Regel die Arbeiten tun, für der sich der "Deutsche" fast schon zu fein ist. Und wenn sie in den "Osten" aufgebaut mit ihrem "Solibeitrag" laufen sie Gefahr geschlagen zu werden!
All dies erfahren die 1 Mio. Neubürger sehr schnell, so dass ein Teil das Land ganz schnell - wie auch immer mehr Bürger mit Migrantenhintergrund - verläßt, andere diesen "steinigen Weg" auf sich nehmen und andere Männer, dann zu sinnlosen Gewalttaten greifen.
Ich stimme Herrn Augstein zu, dennoch müssen wir "Hoffnung" haben. Dies ist meine prinzipielle Einstellung und ich versuche so zu leben. Mehr nicht, denn mit dieser "Elite" möchte ich nichts zu tun haben und würde sie gerne z.B. nach Syrien abschieben.
"Wie soll das gehen ..."
Von 404,00 € Regelleistung bezahlt jeder SGB-II-Bezieher monatlich 76,76 € direkt an den Staat in Form von 19 % MwSt zurück. Macht mal roundabout 8 Mio Beziehern = 7,36 Milliarden € pro Jahr.
Nur als kurze Klarstellung: Jakob Augsteins Vater ist Martin Walser. - Bezüglich der aktuellen Fähigkeit zur Selbstreflektion journalistischer Arbeit bin ich optimistischer als Sie. Auf positive Weise ruhig und sachlich analysierend z. B. Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler, Universität Tübingen im heutigen swr 2 Forum: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/swr2-forum-die-botschaft-der-gewalt/-/id=660214/did=17606712/nid=660214/sdpgid=1282983/1qtq9le/index.html.
Ein Gefühl von Überforderung angesichts der menschengemachten Katastrophen der jüngsten Gegenwart ist keineswegs ein von Psychologen herbeigeredetes Phänomen, sondern eine Tatsache, die vermutlich jeder halbwegs zu Empathie fähige (und willige) Mensch dieser Tage zeitweise an sich selbst beobachten kann.
Um mit dieser Erfahrung (der täglichen Konfrontation mit diesen destruktiven Entwicklungen und dem durch sie für Millionen von Menschen auf dieser Welt verursachten Leid) konstruktiv umgehen zu können, sind einfache Feindbilder, wie ich sie aus Ihrem Kommentar herauslese, weder zutreffend, noch hilfreich.
Wer jetzt noch glaubt, daß Frau Merkel eine mächtige Frau ist, der übersieht den Nasenring, an dem sie von Erdogan, seit Beginn der Verträge über den Zurückbehalt von Flüchtlingen, geführt wird. Auch die eingelegten Tanzschritte, die sie vornimmt, übten wir früher als Sambaschritt aus; immer vor und zurück, mit leichten Drehungen. Sie nähert sich immer mehr dem Verhalten ihres Mentors an. Das Aussitzen von Problemen beherrscht sie schon par excellence.
Man muß eben nicht unbedingt von erstklassiger Qualität sein, um auch vom Glück verfolgt zu werden, weil es gerade das Unglück anderer ist, dem nichts entgegen setzen zu können.
Ich kann durchaus verstehen, daß Sie der Auffassung kommen können, es sei falsch gesehen, daß niemand zu etwas angeregt werden kann, der nicht selbst dazu eigene Neigungen hat.
Allein, wenn Sie sich dazu bequemen würden, diese Aussage zuende zu denken, werden Sie mit Leichtigkeit darauf stoßen können, daß nichts und niemand zu einer Aktualität selbst kommen kann, geschweige denn künstlich zu einer Aktualität gebracht werden kann, dem die Potentialität dazu nicht eigen ist.
Aus Stroh läßt sich nun mal kein Gold spinnen, um ein märchenhaftes Gleichnis zu bemühen.^^
Und ich gehe mal davon aus, daß Sie Ihre Antwort auch nicht etwa deshalb unbegründet lassen, weil ich eine kritische Stellung ausgesprochen habe, die ‚bäbä‘ wäre, sondern weil Sie allem Anschein nach nichts haben, mit dem Sie als Begründung aufwarten können, - vorausgesetzt, daß Sie überhaupt verstanden haben, worum es geht.^^
Vielleicht verwechseln Sie auch einfach nur den Umstand, daß i c h etwas ausgesprochen habe, was Ihnen nicht behagt, welches Sie mit „Falsch“ quittieren, und sind sich über die Tragweite dieses Urteil nicht im Klaren, daß damit immerhin Jahrtausende intensivstes, aufeinander aufbauendes Geistesringen, Aberhunderte ernsthafter, aufeinander aufbauender Denker mit einem ein
Ich kann durchaus verstehen, daß Sie der Auffassung kommen können, es sei falsch gesehen, daß niemand zu etwas angeregt werden kann, der nicht selbst dazu eigene Neigungen hat.
Allein, wenn Sie sich dazu bequemen würden, diese Aussage zuende zu denken, werden Sie mit Leichtigkeit darauf stoßen können, daß nichts und niemand zu einer Aktualität selbst kommen kann, geschweige denn künstlich zu einer Aktualität gebracht werden kann, dem die Potentialität dazu nicht eigen ist.
Aus Stroh läßt sich nun mal kein Gold spinnen, um ein märchenhaftes Gleichnis zu bemühen.^^
Und ich gehe mal davon aus, daß Sie Ihre Antwort auch nicht etwa deshalb unbegründet lassen, weil ich eine kritische Stellung ausgesprochen habe, die ‚bäbä‘ wäre, sondern weil Sie allem Anschein nach nichts haben, mit dem Sie als Begründung aufwarten können, - vorausgesetzt, daß Sie überhaupt verstanden haben, worum es geht.^^
Vielleicht verwechseln Sie auch einfach nur den Umstand, daß i c h etwas ausgesprochen habe, was Ihnen nicht behagt, welches Sie im Modus tu quoque mit „Falsch“ quittieren, und sind sich allem Anschein nach über die Tragweite dieses Urteil nicht im Klaren, daß damit nämlich Jahrtausende intensivsten, aufeinander aufbauenden Geistesringens, Aberhunderte ernsthafter, diskursiv aufeinander aufbauender Denker mit einem einzigen „Falsch“ aus Ihrer Tastatur für ungültig erklärt werden.
Das ist schon arg vermessen. – Wie gesagt, falls Sie überhaupt verstanden haben, worum es überhaupt geht.
Ich schreibe Ihnen dies mit ein paar Tagen Verspätung deshalb noch, weil ich der Ansicht bin, daß es sehr notwendig ist, der Seuche solch halbgaren Geseieres entschieden Grenzen aufzuzeigen.
zigen „Falsch“ aus Ihrer Tastatur für ungültig erklärt werden. Das ist schon arg vermessen. – Wie gesagt, falls Sie überhaupt verstanden haben, worum es überhaupt geht.
"Jetzt München. Und morgen?"
Der reale imperialistische wirtschafts- und militärpolitische Terror der Industrie- und Reichtumsmetropolen, produziert, in Ermangelung einer nationalen und internationalen proletarischen Klassen- und Befreiungsbewegung, religiös motivierten Terror, weltweit.
"Und wo ist der Ausgang?" --
Dazu schreibt der auch vom bürgerlichen Jakob Augstein und von der gesamten Freitag-Redaktion abgelegte Wladimir Iljitsch:
"Die erste Aufgabe ist, die Ausbeuter, in erster Linie die Bourgeoisie ... zu stürzen, aufs Haupt zu schlagen, ihren Widerstand zu brechen und jeden Versuch ihrerseits, das Joch des Kapitals und die Lohnsklaverei wiederherzustellen, unmöglich zu machen." {...}
"Nur der gewaltsame Sturz der Bourgeoisie, die Konfiskation ihres Eigentums, die Zerstörung des gesamten bürgerlichen Staatsapparats von unten bis oben, des parlamentarischen, gerichtlichen, militärischen, bürokratischen, administrativen, kommunalen Apparates usw. bis zur völligen Vertreibung oder Internierung der gefährlichsten und hartnäckigsten Ausbeuter, ihre strenge Überwachung zwecks Bekämpfung der unausbleiblichen Versuche, Widerstand zu leisten und die kapitalistische Sklaverei wiedereinzuführen -- nur solche Maßnahmen sind geeignet, die tatsächliche Unterwerfung derganzen Ausbeuterklasse zu gewährleisten." Vgl.*
In den 1960er, 1970er und 1980er Jahren, da hatte sich gewiss auch noch ein heutiger olivgrüner Wendehals und Anpassungspolitiker, wie Kretschmann, damit beschäftigt. Und heute, da sind sie keine Alternative zum Lobby- und Dividendensystem von Daimer Stuttgart und Quandts BMW München.
Hier, in den Wirtschafts- und Reichtumsmetropolen, einschließlich der Bundesrepublik und Vereinigten Staaten, liegt doch eigentlich die Quelle und Wurzel zur nachhaltigen Lösung der sozioökonomischen und feudal-religiösen Welt- und Terrorismusprobleme.
Aber ja, die Beschleunigung nimmt zu, die Geschwindigkeit steigt und die Kontrolle geht verloren und eine gesellschaftliche Alternative ist außer Sichtweite. Eben, keiner möchte den menschlichen Schweinehund des Konsums und Metropolenkapitalismus - und vor allem des persönlichen Vorteils - überwinden.
Folglich bleibt den Welt-Krisenopfern des Finanz- und Monopol-Kapitals, den NATO-Terrorismus- und IS-Vertreibungsopfern, nur die Flucht in die (vorläufig noch europäischen) Wohlstands- und Reichtumsmetropolen, wie auch immer!
* W. I. Lenin, Thesen ..., Juli 1920, Werke, Bd. 31; S. 173-175.
daß nichts und niemand zu einer Aktualität selbst kommen kann, geschweige denn künstlich zu einer Aktualität gebracht werden kann, dem die Potentialität dazu nicht eigen ist.
Gewaltvolle Kindererziehung legt aber Potentialitäten an, das ist Fakt.
Ich habe mich in meiner Antwort so kurz gefasst, da Sie Naturwissenschaften und die Psychologie in Frage stellen. Da ich mein Wissen daher beziehe, warum sollte ich mir dann die Mühe machen, Ihnen zu antworten, wenn Sie sowieso ablehnend dem gegenüber stehen?
Wie schon erwähnt, ich habe wirklich lange nach für mich nachvollziehbaren Antworten auf die Ursachen von Gewalt gesucht, und dann, ich glaube es war 2013, endlich in dem genannten Buch von Prof. Joachim Bauer gefunden. Er kann seine Erkenntnisse nicht nur psychologisch ableiten, sondern neurologisch belastbar darlegen. Fast zeitgleich bin ich auf den Blog 'Kriegsursachen, destruktive Politik und Kindheit' von Sven Fuchs gestoßen, der weitere erkenntnisreiche Einsichten liefert.
Vielleicht verwechseln Sie auch einfach nur den Umstand, daß i c h etwas ausgesprochen habe, was Ihnen nicht behagt, welches Sie im Modus tu quoque mit „Falsch“ quittieren, und sind sich allem Anschein nach über die Tragweite dieses Urteil nicht im Klaren, daß damit nämlich Jahrtausende intensivsten, aufeinander aufbauenden Geistesringens, Aberhunderte ernsthafter, diskursiv aufeinander aufbauender Denker mit einem einzigen „Falsch“ aus Ihrer Tastatur für ungültig erklärt werden.
Nicht uncool, oder? : ))
der Seuche solch halbgaren Geseieres entschieden Grenzen aufzuzeigen.
Es ist nun mal kein Geseiere. Um Herrn Bauer aus dem Buch 'Schmerzgrenze: Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt' zu zitieren (Seite 83 ff.):
"Vernachlässigte oder an Gewalterfahrungen gewöhnte Kinder erleben die Welt als einen gefährlichen Ort. Sie interpretieren, wie Studien zeigen, ihre Umwelt – insbesondere die ihnen begegnenden Menschen – auch dann als eher feindselig, wenn tatsächlich keine Gefahr zu erwarten wäre. Da aggressive Erfahrungen im Gehirn ein Wahrnehmungsschema hinterlassen, gehen von Gewalt betroffene Kinder davon aus, dass auch ihnen unbekannte Menschen feindselige Absichten haben. Die Folge ist eine eingeengte, sich veränderte Wahrnehmung der Welt: Auch völlig neutrale Reize wie etwa ein unbefangener Blickkontakt oder eine versehentliche Berührung werden dann leicht als feinselig interpretiert und entsprechend aggressiv beantwortet. Von Vernachlässigung oder Gewalt betroffene Kinder lernen, aggressives Handeln als einzig erfolgreiche Strategie anzusehen, weshalb sie bevorzugt auf dieses ihnen bestens vertraute Repertoire zurückgreifen. […]
Zusammenfassend zeigen alle verfügbaren wissenschaftlichen Daten, dass der Fürsorge und der Erziehung unserer Kinder eine herausragende Rolle für die Gewaltprävention zukommt."
Eine Veröffentlichung von Unicef kommt 2014 zu dem Ergebnis:
"UNSICHTBARE GEWALT - UNICEF-REPORT DOKUMENTIERT WELTWEIT HOHES AUSMASS AN GEWALT GEGEN KINDER
Gewalttätige Erziehungspraktiken
Schläge, Anschreien und andere Formen der Misshandlung wie einsperren gehören für viele Kinder auf der Welt weiter zum Alltag. Die Auswertung von Daten aus 58 Staaten zeigen, dass dort 17 Prozent der Kinder immer wieder schwere Schläge ins Gesicht, auf den Kopf oder harte Prügel erhalten. In Ägypten, Jemen und Tschad erfahren sogar 40 Prozent der Kinder schwere Prügelstrafen.
Einstellungen zu körperlicher Züchtigung
Drei von zehn Erwachsenen weltweit sind der Meinung, dass körperliche Züchtigungen zur Erziehung dazugehören, um ein Kind zu disziplinieren und gut aufzuziehen. In den meisten Ländern herrschen solche Einstellungen vor allem bei Erwachsenen mit geringer Bildung und in sehr armen Familien vor. Im Jemen beispielsweise teilen 51 Prozent der Mütter diese Ansicht.
"Gewaltvolle Kindererziehung legt aber Potentialitäten an, das ist Fakt."
Nun halte ich mich mal kurz.^^
Nee, sie, die erzieherische Prägung (und zwar alle und nicht nur "gewaltvolle"!) schafft de potentia Dispositionen als Ableitungen. Und diese Ableitungen sind keine neuen Potentialitäten, sondern eben Aktualitäten.
Das ist mir ehrlich gesagt zu abstrakt. Ich bin, wie mir ein Kunde einmal attestierte, nur eine einfache Werbeamöbe und bitte von daher um Nachsicht. Ich glaube auch nicht, dass man sich dem Thema zwingend philosophisch nähern muss, da es zumindest heute relativ eindeutig erscheint, was Menschen zu Gewalttätern macht und wie man dem präventiv begegnen könnte. Wie der Blogger Sven Fuchs fast schon banal in einem Arbeitspapier festhält:
Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an
Es sind nur 64,50 € . Bei 339,50 € Nettobetrag.
Und im übrigen ist das ein alter Hut an den sie uns erinnern.
Und drittens ....
.....der auch vom bürgerlichen Jakob Augstein und von der gesamten Freitag-Redaktion abgelegte Wladimir Iljitsch......
Es gibt auch genügend gute Gründe, sich von einem Massenmörder wie Lenin zu distanzieren.
Ich finde es immer wieder amüsant – aber ganz ernsthaft amüsant -, wie anstatt eigener formulierter Gedanken, mit Literaturverweisen aufgewartet wird und wie gläubig (anstatt das sapere aude! zu beherzigen) auf die Autoritäten - oder vermeintliche Autoritäten - als eine Art Eideshelfer verwiesen wird.*
Die Aussage: „Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an“, behauptet eine Monokausalität, die nichthaltbar ist. Sie ist zudem ein Syllogismus, der nicht ausführbar ist; dafür enthält sie viel zu viele Prämissen auf einen Haufen gewürfelt.
Nicht wahr, der Umkehrschluß müßte ja ebenfalls stimmen.
Kann er aber nicht. Alleine schon fällt unter den Tisch dabei die Unterscheidung von Aktiv und Passiv – geleibt sein und selbst lieben. Was z.B. ist der Inhalt von: Als Kind geliebt? Gilt es etwa als ausgeschlossen, daß ein geliebtes Kind, die ihm entgegengebrachte Liebe vielleicht nicht entsprechend wahrzunehmen imstande, sprich: würdigen kann? (Diese Frage hängt beispielsweise heutzutage durchaus sehr stark mit dem Maß von gewährtem resp. entsagtem Konsumismus zusammen! Stichwort ‚Wohlstandverwahrlosung‘.)
Wenn dem, alleine an diesem charakterisierenden Beispiel aufgezeigt, neben unzähligen möglichen anderen, - aber so sein kann, daß subjektive Wahrnehmung von „ als Kind geliebt worden sein oder nicht“ das Urteil darüber bestimmt, fällt auch damit der Satz in sich zusammen.
Anders noch: Gilt es als ausgeschlossen, daß Menschen, die in späteren Jahren geliebt werden, die dies dann auch so wahrnehmen und würdigen, Kriege anfangen? Gehört nicht, wenn man sich schon auf die Kategorie „Liebe“ kaprizieren will, nicht eigentlich eigene aktive Liebe und vor allem Sittlichkeit dazu, keinen Krieg anzufangen? Unternähmen Sie eine Untersuchung, fänden Sie Milliarden von Menschen vor, die keine Kriege anfangen und die als Kinder auch nicht unbedingt allesamt die geliebtesten waren.
Monokausalität ist übrigens der jahrhundertelangen Erklärmustergewohnheit des Monotheismus als etabliertem Kulturgut geschuldet.
*) Ich werde den Text jedenfalls nicht lesen.^^ Ich habe mich mit dem „Abstract“, lt. Definition des American National Standards Institute (ANSI): „An abstract is defined as an abbreviated accurate representation of the contents of a document.“ / „Ein Abstract ist definiert als eine gekürzte präzise Darstellung des Inhalts eines Dokuments.“ – was diese Inhaltsangabe nicht von Ferne erfüllt,^^ nebst der Inhaltsangabe und des Querlesens des Kapitels 5. “Weitere ausgesuchte empirische Befunde“ begnügt.
Den Interpretationen der dort von beispielsweise Mantell aufgemachten sozio-familiären Befunde von Kriegsdienstverweigerern kann ich mich absolut nicht anschließen, weil die Befunderhebungen offensichtlich sehr selektiv vorgenommen worden sind und nicht überzeugen. So auch das von Roeder a.a.O getroffene Untersuchungsergebnis. „es lässt sich sagen, dass die Entscheidung zur Kriegsdienstverweigerung grundsätzlich gefühlsbetont war.“ Ja Dunnerlitsch!^^ das sind die von Armee-Rekruten mindestens.
Also, wir kommen hier nicht auf einen Nenner.
Ich finde es immer wieder amüsant – aber ganz ernsthaft amüsant -, wie anstatt eigener formulierter Gedanken, mit Literaturverweisen aufgewartet wird und wie gläubig (anstatt das sapere aude! zu beherzigen) auf die Autoritäten - oder vermeintliche Autoritäten - als eine Art Eideshelfer verwiesen wird.
Sie fordern von mir, meine Position zu erklären. Darauf hin antworte ich Ihnen so gut wie ich kann und es amüsiert Sie, weil ich, eben noch halbgares Geseiere von mir gebend, nur Stunden später autoritätenhörig bin. Was soll ich dazu sagen?
Gute Besserung.
Touché
Na, ja, war es denn wirklich zu viel verlangt, die herbeigezogenen Belege zur Klärung der Position erst selbst einmal auf Stichhaltigkeit zu überprüfen?^^
Dito^^
Sie sollten sich mit dem weltweiten anhaltenden Massenmord des westlichen Kapitals beschäftigen. Eine aktuelle Folge der wirtschafts- und geopolitischen Rohstoffkriege der NATO-Staaten ist die Fluchtbewegung von Millionen Menschen nach Europa. Und mit der weiterhin fortgesetzten Vernichtung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Existenzgrundlagen der Völker in den Krisen-, Schwellen- und Entwicklungsländern, wird diese Massenbewegung und Flucht - zu den westlichen Konsum- und Reichtumsmetropolen - noch zunehmen. Am Ende werden in Folge der imperialistisch-kapitalistischen Auswirkungen auch die sozial-ökologischen Existenzgrundlagen für die Bevölkerungsmehrheit in den Metropolen beseitigt. Befinden wir uns nicht bereits am Anfang eines sozialen, ökonomischen und ökologischen Weltbürgerkrieges? (!) In dieser gegenwärtigen und kommenden sozioökonomischen Auseinandersetzung sollte und muss jeder seinen verantwortlichen Platz einnehmen.
Gegenfrage: Ist es zuviel verlangt, respektvoll miteinander umzugehen statt dass Sie mich einerseits beleidigen ('haltloses Geisere') oder sich andererseits über mich lustig machen ('ernsthaft amüsant')? Fällt Ihnen das überhaupt auf?
Ja klar! Mein Respekt ist sogar unverbrüchlich robust.^^ Und ich weiß auch stets was und weshalb ich was schreibe, wenn auch ohne Knickschen.
|| Aber allerweil wird viel gschwätzt statt zu handeln... ||
Was denn jetzt noch tun..? Ich hab' doch hier jahrelang vorhergesagt, wie es kommen wird. Und so kommt es jetzt. Und damit meine ich noch am wenigsten die Anschläge, über die jetzt alle durchdrehen. Das sind - Schwere hin, relative Häufigkeit her - Einzeltaten. Der Eisberg darunter, aus Islamismus, Erdoganismus, Putinismus und Höckismus, kurz: Rechtsextremismus, der gerade dabei ist diese Gesellschaft zu pulverisieren, ist das eigentliche Übel. Und eine "Linke", die nicht weiß, für wen sie sich mehr ins Zeug legen soll, für Putins militante Rechtsnationalisten oder für die Aufnahme weiterer 1 Million Menschen pro Jahr, die den intolerantesten Regionen der Erde entflüchten. Bleibt nur die Frage, warum diese "Linke" nicht am Wochenende auch für Erdogan aufmarschiert. Witzgerweise ist sie nämlich total gegen den. Wie gegen Rechtsnationalismus im Allgemeinen, wenn es nicht Putins ist. Ein Irrsinn, der mit Worten schon lange nicht mehr zu beschreiben ist. Liebe Grüße!
Ich sehe in Putin einen verkappten Lächel-Faschisten, der nicht nur für das russische Volk existenzbedrohend ist.
Gerade ist er dabei, kalt lächelnd mit seinem Faschisten-Kollegen Assad Aleppo tot "zu befreien", natürlich nicht ohne Beifall einer eingeschworenen FC-Meinungsführerschaft.
Warum sollte ich? Weil Sie das für wichtig halten?
Nach dem von Ihnen hier ins Spiel gebrachten Lenin fallen mir spontan drei Namen mit aktuellem Bezug ein: Putin, Assad und Erdogan, ein Trio mit dem größten Gefahrenpotenzial für den Weltfrieden.
Dagegen erscheinen Ihre Empfehlungen mir eher wie ein gefährliches Ablenkungsmanöver.
Machen Sie sich nichts draus, der kann nicht anders. Am besten einfach ignorieren.
Dumm halt, dass die sog. Rebellen auch nur Faschisten sind. Deshalb sag ich zu Syrien nix mehr. Reden müssen ist eh total überbewertet. Sollen alle machen, wie sie meinen.
Bitte nicht zu weit auf die Vergangenheit eingehen, dass bringt doch die einfachen Zusammenhänge durcheinander. :-)
Genau.
Am Ende versteht noch jemand was. Wo kämen wir da hin? :-o
.... dieser Fatalismus gefällt mir gar nicht.
Die Aussage: „Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an“, behauptet eine Monokausalität, die nichthaltbar ist. Sie ist zudem ein Syllogismus, der nicht ausführbar ist; dafür enthält sie viel zu viele Prämissen auf einen Haufen gewürfelt.
Nicht wahr, der Umkehrschluß müßte ja ebenfalls stimmen.
Die Frage ist doch, worüber wir reden, wenn wir diese Aussage besprechen.
Hitler schien - so beschreibt es der Familienarzt Eduard Bloch - seine Mutter so sehr vergöttert zu haben, dass er vermutlich unterschrieben hätte "als Kind geliebt worden zu sein". Das haben mehrere Biographen übernommen, sodass man sich erstmal fragen müsste, was wir eigentlich meinen, wenn wir einen Mensch als "geliebtes Kind" bezeichnen.
Ja! Und das habe ich oben, wenn auch in anderen Worten und unter bewußter Vermeidung der Herbeiziehung dieses unappetitlichen Beispiels, ausgiebig ausgeführt.
Aus der psychologischen Praxis sind andere Beispiele genügend aufzählbar, ohne auf Schickelgruber rekurrieren zu müssen, um aufzuzeigen, daß die Aussage nicht haltbar ist.
Es können dort unzählige systemische Konfigurationen aufgezählt werden, in denen zwischen geliebt worden sein und sich geliebt fühlen enorme Diskrepanzen bestehen.
Diese Diskrepanzen sind allgegenwärtiges Alltagsgeschehen in allen möglichen Beziehungskonstellationen, und die Unterschiede nur graduell.
Aber aus dem Grad dessen die Befähigung oder sogar eine monokausale Determinierung zu Gewaltbereitschaft oder nicht, ableiten zu wollen, ist mehr als abenteuerlich (nämlich die menschliche Lebenskategorie 'Liebe' diskriminierend - besser noch: inkriminierend), was @ Lieber Frieden da konstruiert.
sodass man sich erstmal fragen müsste, was wir eigentlich meinen, wenn wir einen Mensch als "geliebtes Kind" bezeichnen.
Genau. Dazu habe ich auch keine Erklärung oder 'Definition'. Allerdings gibt es die Auffassung, dass Kinder, die zuviel Liebe erfahren bzw. Kinder, die zu wenig Liebe erhalten, narzisstische Störungen entwickeln. Interessanter Weise gibt es eine These, und ich kenne leider den Urheber nicht mehr, dass Nazideutschland vor allem möglich war, weil es zu der Zeit so viele Narzissten in Deutschland gab. Seit den Achtzigern ist dieses Phänomen auch wieder verstärkt in den USA, aber auch in Europa zu beobachten, also der Zuwachs von Narzissten. Das könnte vielleicht auch erklären, warum Donald Trump in den USA soviel Zuspruch erhält.
Es geht mir auch nicht so sehr um das Arbeitspapier, sondern um ein Herantasten an das Thema, was die Ursachen von Gewalt sind. Irgendwie ist es tabu, dass zu hinterfragen, so scheint es mir zumindest. Allerdings glaube ich – obacht, es kommt halbgares Geseiere –, dass die Ursachen Hand in Hand gehen mit dem destruktiven Verhalten des Kapitalismus, Mensch und Natur zugunsten eines eigenen Vorteils, auszubeuten.
Aber aus dem Grad dessen die Befähigung oder sogar eine monokausale Determinierung zu Gewaltbereitschaft oder nicht, ableiten zu wollen, ist mehr als abenteuerlich
Da mögen Sie sogar recht mit haben. Aber im Vergleich zu Ihnen versuche ich wenigstens, der Gewalt auf die Spur zu kommen.
Wissen Sie, Ihre Überheblichkeit, die Sie vermutlich aus Ihrer Fähigkeit schöpfen, Logisch zu denken, macht eine Diskussion mit Ihnen ausgesprochen unangenehm. Das ist bedauerlich, denn ich schätze Menschen mit ausgeprägen Logikverständnis. Bei mir ist das leider nie richtig geschult worden und ich muss mich dafür immer ziemlich anstrengen. Aber auch darauf fällt Ihnen gewiss eine weitere despektierliche Antwort ein.
Sie haben meinen Kommentar falsch verstanden.
Was ich sage ist, dass es m.E. keinen Sinn macht, die Aussage kategorisch abzulehnen, wenn Sie für den Begriff "Geliebt werden", der der Aussage zu Grunde liegt, jede Äußerung (inkl. jene von Hitler), miteinbeziehen.
Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?
Nu is' aber gut! Ab ins Körbchen, sonst hol' ich die Logik!^^
Gisela Steineckert - Der einfache Frieden
Wenn ein Gras wächst, wo nah ein Haus steht,
und vom Schornstein steigt der Rauch,
soll'n die Leute beieinander sitzen,
vor sich Brot und Ruhe auch,
und Ruhe auch.
Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.
Wo ein Mann ist, soll eine Frau sein,
dass da eins das andre wärmt,
solln sich lieben und solln sich streiten,
von der Angst nicht abgehärmt,
nicht abgehärmt.
Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.
Wo ein Ball liegt, soll nah ein Kind spiel'n,
das zwei gute Eltern hat,
und soll alle Aussicht haben,
ob im Land, ob in der Stadt,
ob in der Stadt.
Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.
Wo ein Leben war, da soll ein Tod sein
unter Tränen still ins Grab,
wo der Nachfahr manchmal hingeht
zu dem Menschen, den es gab,
den es gab.
Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.
Mehr fällt mir dazu nicht ein im Moment.
"Sie haben meinen Kommentar falsch verstanden."
Könnte wohl auch sein, daß Sie sich unzureichend ausgedrückt haben, oder?^^
Vielleicht hätte ich aber auch direkt auf Ihren Kommentar mit der Frage antworten sollen, was Sie mit "Wir" meinen, wenn Sie da schreiben: "... sodass man sich erstmal fragen müsste, was wir eigentlich meinen, wenn wir einen Mensch als "geliebtes Kind" bezeichnen."
Darauf war ich übrigens schon in meinem Kommentar oben
eingegangen mit der Erörterung: "Alleine schon fällt unter den Tisch dabei die Unterscheidung von Aktiv und Passiv – geleibt sein und selbst lieben. Was z.B. ist der Inhalt von: Als Kind geliebt?" ff., eingegangen.
___________
"Was ich sage ist, dass es m.E. keinen Sinn macht, die Aussage kategorisch abzulehnen, wenn Sie für den Begriff "Geliebt werden", der der Aussage zu Grunde liegt, jede Äußerung (inkl. jene von Hitler), miteinbeziehen."
Ich verstehe Sie hier wirklich nicht. Welche Aussage hat Hitler denn über Liebe gemacht, die ich miteinbezogen hätte? Habe ich hier bisher irgendeine Aussage von ihm themaisiert?
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These: Als Kind geliebte Menschen fangen keinen Krieg an.
vs.
Beobachtung: Menschen fangen seit Tausenden von Jahren Krieg an.
Sie können (mindestens) zu folgenden zwei Ansichten tendieren:
Die meisten Menschen wurden als Kind geliebt -> These falsch
Die meisten Menschen wurden als Kind nicht geliebt -> These nicht zwingend falsch
Nein!
Es sind das überhaupt keine Thesen! Es sind Doxai! (Plural von Doxa » Führwahrhalten) Und sie für Thesen auszugeben ist para-dox, weshalb meine Prämissenkritik entsprechend ausfällt.
Weder die eine noch die andere „These“ gibt es nämlich in Reinkultur des hier inrede stehenden Zusammenhangs, es gibt weder das eine noch das andere nicht in reiner Ausprägung! (In Reinkultur als Negativums schlechthin mag es sie beispielsweise im Modus Kaspar Hauser ‘scher Kindheit geben, ja, aber dieser Modus ist hier nicht relevantes Thema!)
Es ist ein absoluter Unfug als Ausgangsprämisse einen Entweder-Oder Modus als überhaupt setzbar aufzustellen. Das ist ein Willensakt. Und wenn er noch so vehement sich aufstellt, wird noch lange kein denkerischer Akt daraus.
Kein Mensch wird bei rationaler Betrachtung seines Kindheitslebens[1], in Bezug auf die umfangreiche Würdigung seiner Erlebnissituationen im Zähler eine Null setzen können, und schon gar nicht eine negative Zahl. 0 : Liebe oder -1 : Liebe gibt es nicht! - Es gibt das auch deshalb nicht, weil auch Liebe dazu gehört, das Boshafte zu mögen!
Was es aber gibt, und was hier von eigentlicher Bedeutung ist, das ist das Wahrnehmen resp. das Wahrnehmen können von Liebe – auf das hier von Ihnen und von @ Lieber Frieden allerdings als in sehr bedenkenswerter, merkwürdiger, es außer acht lassender Weise, abgestellt ist -, und das in Erinnerung behalten (können) davon; oder eben auch nicht. Und spornstreichs wird der Spieß umgedreht und es wird eine Externalisierungsangelegenheit gebastelt, den Mangel im Außerhalbigen zu verorten.
Und in das Off des Außerhalbigen lassen sich dann auch fatalistische, aber immerhin auch blitzgescheit anmutende, weil formalistisch zwar zutreffende, Doxai unterbringen, die da lauten: „Als Kind geliebte Menschen fangen keinen Krieg an“, welche aber inhaltlicher Unsinn sind. Und Unsinn sind sie, weil Ihnen der Mangel anhaftet, der paradoxer Weise behauptet, Liebe sei als 0 : Liebe oder -1 : Liebe darstellbar.
(Selbst ein Mensch in der Lage eines Kaspar Hausers, so pervers das ist, wird im dunklen Turm von dem Schälchen ausgehend, sich ihm gegenüber erweisende Liebe empfinden, weil sich das Schälchen für ihn über Nacht immer wieder mit Milch füllt. – Nicht wahr, er weiß ja selbstverständlich nichts davon, daß das Schälchen, nachts wenn er schläft, von Menschen gefüllt wird.)
So, und nun habe ich mich zu dem Thema ausreichend genug geäußert. Punkt! Alles Weitere ist kostenpflichtig.^^
[1] Wobei überhaupt nicht geklärt ist, welcher Zeitraum als Betrachtungszeitraum überhaupt gewählt ist. Das meinte ich mit dem, was ich oben schrieb, daß die Aussage: „Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an“, zudem der nicht ausführbar sei; da sie viel zu viele Prämissen auf einen Haufen gewürfelt habe.
Korr.: von dem Schälchen ausgehende sich ihm gegenüber erweisende Liebe empfinden
“We speak not only to tell other people what we think, but to tellourselves what we think.”
Ich frage mich, ob Sie ernsthaft glauben, ich würde ein Kind als a) geliebt oder b) nicht geliebt bezeichnen. Ist das nicht tendenziell herablassend, mich für so naiv zu halten?
Wir sind uns doch einig, dass es nur über die Graustufen geht. Was ich aber für fatal halte, ist, den Satz einfach abzutun, weil er auf eine sehr wichtige Illusion hinweist, nämlich, dass die ganze Welt (wie gesagt, die Tyrannen am lautesten) behauptet, als Kind geliebt worden zu sein.
Logik ist ein Gebiet, auf dem ich selbst empfindlich (wenn auch nicht besonders geschult) bin. Bei einem Thema wie Liebe und Gewalt geht es aber nicht nur um Logik (wenn Sie das glauben, unterliegen Sie einem m.E. sehr menschlichen Fehler). Freud sagte mal treffend, der Widerspruch ist nur in der Logik verboten.
„Ist das nicht tendenziell herablassend, mich für so naiv zu halten?“
Wie kommen Sie nur darauf, anzunehmen, ich hielte Sie für naiv?
„Wir sind uns doch einig, dass es nur über die Graustufen geht.“
Auch die Graustufen selbst sind Bestandteil der Polarität, d.i. Dualismus.^^
„… weil er auf eine sehr wichtige Illusion hinweist, nämlich, dass die ganze Welt (wie gesagt, die Tyrannen am lautesten) behauptet, als Kind geliebt worden zu sein.“
Warum soll das eine Illusion sein? Warum soll denn nicht zutreffen, daß das als wirkliche Erfahrung zutrifft? Das erschließt sich mir nicht.
Und was hindert denn so vehement daran, den Grund des Übels woanders zu suchen, als in der Kategorie ‚Liebe‘? Soll als Liebe etwa nur gelten dürfen, wenn sie gewisse Form aufweist? Auch das erschließt sich mir nicht.
‚Eine Grundkraft ist die Liebe. Niemandem fehlt sie, immer ist sie da, sie kann nicht ausgerottet werden. Wer glauben würde, daß der größte Hasser, der größte Egoist keine Liebe habe, ist im Irrtum. Das zu denken ist durchaus falsch. Die Liebessehnsucht ist immer und immer hier vorhanden. Mag es sich um Geschlechtsliebe handeln oder um Liebe zum Kinde, oder zum Freunde, oder um Liebe zu irgend etwas, zu einem Werke, immer ist sie da. Sie kann nicht aus der Seele herausgerissen werden, weil sie eine Grundkraft der Seele ist.
Aber so wie der Mensch die Luft zum Atmen braucht, so braucht er das Liebeswerk, die Liebebetätigung für seine Seele. Ihr Gegner, ihre Behinderung, ist der Egoismus. Was tut aber der Egoismus? Er läßt die Liebe nicht hinauswirken, er preßt sie in die Seele hinein, immer und immer. Und wie beim Atmen die Luft ausströmen muß, damit der Mensch nicht ersticke, so muß die Liebe ausströmen, damit die Seele nicht ersticke an dem, was gewaltsam in sie hineingepreßt wird. Besser gesagt: die Seele verbrennt an dem eigenen Liebesfeuer in sich selbst und geht zugrunde.‘
Sie sehen, nicht die Liebe ist Ursache von Übeln, sondern der Egoismus, die durchaus narzißtisch zu nennende Begierde, Liebe für sich privatisieren zu wollen, sie sich gleichsam als Privatangelegenheit halten zu wollen!
„Logik ist ein Gebiet, auf dem ich selbst empfindlich (…) bin.“
Tja, dann denken Sie vielleicht mal (ganz unkritisch und keinesfalls als Kritik ad personam gemeint! –, sondern nur als eine Art Fingerzeig) darüber nach, wodurch sich Logik denn als richtig erweist. Ja, ich weiß, der erste Reflex darauf ist oft: Sie beweise sich durch sich selbst und bedürfe keines weiteren Erweises. Das allerdings läßt außer acht, daß sie ja wahrgenommen, als anerkannt richtig wahrgenommen werden muß. Also: womit nimmt man Logik als wahr wahr? Ich sag es: Mit dem Wahrheitsempfinden! – Und so täuscht sich so mancher nicht über die Logik, wenn er von richtiger oder falscher Logik spricht, sondern er täuscht sich hinsichtlich seines eigenen Wahrheitsempfindens.
So, und nun ist hier echt Ende mit Nordmende.
Ich wünsche allseits einen angenehmen Abend - ohne Versuche, Liebe privatisieren zu wollen!
Hitler schien - so beschreibt es der Familienarzt Eduard Bloch - seine Mutter so sehr vergöttert zu haben, dass er vermutlich unterschrieben hätte "als Kind geliebt worden zu sein".
Nebenbei:
Hitlers Vater Alois war nach allem, was man heute weiß, eine außerordentlich schwierige Persönlichkeit. Nach außen verkörpert er den stolzen, pflichtbewussten und würdevollen Staatsbeamten der k.u.k. Doppelmonarchie; er präsentiert sich gerne in seiner Amtmann-Uniform mit blitzenden Knöpfen und legt größten Wert darauf, von Nachbarn und Bekannten mit korrektem Titel angesprochen zu werden. Von seinen Ehefrauen und Kindern erwartete er – ganz der Patriarch seiner Zeit – Respekt, Disziplin und absoluten Gehorsam.
Die gutbürgerliche Fassade bröckelt, sobald man einen genaueren Blick hinter die biedere Kulisse der Wohlanständigkeit wirft: Alle Hitler-Biografen berichten übereinstimmend über Alois‘ Unrast, seinen impulsiven Entschlüssen, seinem unsteten Temperament und seinen Gewaltausbrüchen. Er prügelt. Regelmäßig bekommen seine Kinder, der Hund und vermutlich auch die Ehefrau seinen Zorn zu spüren – in jener Zeit allerdings nichts Außergewöhnliches.
Besonders seine beiden Söhne Alois junior und Adolf waren das Ziel der väterlichen Prügelattacken. Hitler-Biograf John Toland schreibt:
„Er war streitsüchtig und reizbar geworden. Zum Hauptobjekt der väterlichen Missstimmung wurde Alois jr. Zeitweise lag der Vater, der absoluten Gehorsam verlangte, mit diesem Sohn in dauerndem Streit, weil der Junge sich weigerte, diese Fügsamkeit zu zeigen. Später beklagte Alois jr. sich bitter darüber, dass sein Vater in häufig ‚unbarmherzig mit der Nilpferdpeitsche geschlagen‘ habe, aber im damaligen Österreich waren schlimme körperliche Züchtigungen von Kindern keinesfalls unüblich; man erachtete eine solche Behandlung als günstig für die seelische Entwicklung eines Kindes. Als der Junge einmal an drei Tagen nicht zur Schule gegangen war, weil er ein Spielzeugboot fertigstellen wollte, wurde er von seinem Vater, der ihn durchaus zu diesem Hobby ermutigt hatte, mit der Peitsche traktiert und so lange misshandelt, bis er das Bewusstsein verlor. Einigen Erzählungen zufolge wurde auch Adolf – wenn auch nicht so häufig – mit der Peitsche gezüchtigt, und den Hund schlug der Herr des Hauses ‚so lange, bis er sich krümmte und den Fußboden nässte‘.“
John Toland,, zitiert nach A.Miller"
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Es hätte mich nach meinem heutigen Kenntnisstand gewundert, wenn es anders gewesen wäre.
Ich gehe immer noch davon aus, sie stehen nicht auf der Gehaltsliste der NATO-BND, ebenso wenig, wie auch ich nicht auf der Liste der Russischen Föderation stehe, - oder?
Sie sehen, nicht die Liebe ist Ursache von Übeln, sondern der Egoismus, die durchaus narzißtisch zu nennende Begierde, Liebe für sich privatisieren zu wollen, sie sich gleichsam als Privatangelegenheit halten zu wollen!
Diese Ansicht halte ich, nehmen Sie es nicht persönlich, für ein Überbleibsel dessen, was man landläufig schwarze Pädagogik nennt. Ich würde dafür plädieren, das "Feld" der Aussage nicht sofort zu verlassen, denn m.E. liegt dort ein Knackpunkt der Diskussion: die Kausalität von Egoismus und Liebe. Ich bin fest davon überzeugt, dass man kaum bessere Vorsorge gegen pathologischen Narzissmus treffen kann, als diesen frühen Narzissmus zu erlauben und mit Liebe anstatt mit Pädagogik zu beantworten.
In diesem Sinne halte ich die Aussage für plausibel. Ein Mensch, dessen früher Narzissmus (0-5J.) beantwortet und nicht zensiert wird, ist emotional weitgehend unabhängig, um auch bei allgemeiner Kriegseuphorie für das "Ohne mich" einzutreten.
Es ist noch lange nicht alles „Schwarze Pädagogik“, was Grenzen aufzeigt!
Schon 1690 schrieb John Locke in seinem Werk „Some Thoughts Concerning Education“ im zweiten Abschnitt mit der Überschrift „Von der Bildung des Geistes“, unter § 33:
„Die große Triebfeder und der Grund aller Tugend und alles Werthes beruhet darauf, daß ein Mensch fähig ist, sich selbst seine eigenen Begierden zu versagen, seinen eigenen Neigungen zu widerstehen, und bloß demjenigen zu folgen, was die Vernunft als das Beste anweist, ob sich selbst sein Appetit auf die andere Seite lenket.“
Im Abschnit II, „Sorgfalt für die Kinder“, schreibt er dort in § 34 u.a:
„Oft aber seid ihr nicht zufrieden, sie zu lieben; ihr verliebt euch auch in ihre Fehler. Man soll den kleinen Geschöpfen durchaus keinen Zwang antun, ihnen in allen Stücken ihren Willen lassen, und da sie als Kinder noch keiner großen Laster fähig sind, so glauben Eltern, man könne mit ihren kleinen Unarten immer Nachsicht haben. Sie scherzen sogar über die kleinen Bosheiten derselben, die ihrer Meinung nach ihnen recht artig anstehen. Solche Eltern, welche die ersten Ausbrüche der Bosheit bei ihren Kindern nicht bestrafen, sondern sie vielmehr als Kleinigkeiten entschuldigen, mögen die Antwort beherzigen, die der weise Solon einst bei einer ähnlichen Gelegenheit erteilte. »Freilich«, sagte er, »ist es nur eine Kleinigkeit, aber die Gewohnheit ist keine Kleinigkeit.«
Ich kann nur empfehlen, sich einmal solche Schriften vorzunehmen. Man kommt dann leicht darauf, wie solche Schriften durchaus ihre Berechtigung haben, leider aber auch mit den Jahren in manch übler Weise geradezu pervertiert und mißbraucht worden sind, so daß mit der berechtigten Gegenwehr gegen die Mißbräuche auch gleich die genuin zuvor berechtigten Gedanken gleich mit verpönt werden. - Den Menschen kommt es dann nur noch auf den Ruch an, nicht mehr auf die Differenziertheit, so, als könne jemand den Gestank der Scheiße am Schuh nicht mehr vom Schuh selbst unterscheiden und gleich den ganzen Schuh wegwirft, statt ihn zu säubern und das nächste Mal besser seines Wegs zu achten. - Und so kommt es, daß nach einer gewissen Zeiten, wie es heutzutage der Fall ist, entweder das Rad der Angelegenheit nochmals erfunden werden soll, oder des Ruchs wegen - und da reicht dann oftmals alleine schon die Mär des Ruchs aus, heftige Opposition gegen Räder gemacht wird.
Angenehmes Wochenende.
Nein, das wäre schade, wenn Sie mich in dieser Ecke sähen. Ich bin überzeugt davon, dass es auch vor 2000 Jahren gescheite Geister gab, wie es heute moralische Windbeutel gibt, die das Schicksal von Nationen bestimmen.
Aus dem Zitat erschließt sich nicht, auf welches Alter Locke sich bezieht, aber wenn er über die ersten Jahre spricht, dann halte ich das für einen tragischen Irrtum, der (vielleicht) mehr über seine Kindheit als Sohn eines Offiziers aussagt.
Ich sage nicht, dass man ein 8-jähriges Kind, das sich im Supermarkt auf den Boden schmeißt, dafür loben soll, sondern, dass Kinder, lässt man ihre "Unarten" im frühen Alter das sein, was sie sind (Ausdruck von Emotionen, zu denen auch Wut, Eifersucht und Neid gehört), sich mit 8 Jahren nicht auf den Boden schmeißen müssen.
Verstehe ich nicht ganz. was ist der Unterschied? Außerdem kann ich ja nichts für den Titel. Aber das Buch ist einfach nur die Mutter aller Fals Flag Bücher. Daher unbedingt lesenswert für jeden der es Satt hat vom Mainstream veräppelt zu werden
Ich meinte das in dem Sinn, daß es durchaus eine Wirklichkeit ist, wenn jemand einen anderen beispielsweise dazu anstiftet, eine Scheibe einzuschlagen, sich die Tatsächlichkeit aber erst aus der auch ausgeführten Tat ergibt. Ich denke, das ist auch ganz in Ihrem Sinn, oder?
P.S.: Das obige Link führt allerdings kurios woanders hin.
.....wenn man es kann, nicht.
Ein Spezialist, ein Spezialist!
Mutter, wir danken dir.
„Ohne Pflege der bürgerlichen Tugenden wird unsere Gesellschaft zu einem politisierenden Gerangel der Interessenhaufen verkommen.“
Sich rangelnde und politisierende Interessenhaufen haben wir reichlich. Verkommen sind wir auch. Aber wo sind die Pfleger der politischen Tugenden? Helmut Schmidt war übrigens auch keiner von ihnen.
Der Westen hat nie Gleichheit versprochen. Aber Gerechtigkeit.
Der Westen hat keine Gerechtigkeit versprochen, sondern den Rechtsstaat. Gleichheit hat er auch nicht versprochen, aber Chancengleichheit. Beides, Rechtsstaat und Chancengleichheit kommen zunehmend surrealistisch daher, ungefähr so wie hier:
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