Machtmissbrauch in der Filmbranche: Über Vorbilder, die es besser machen

Strukturwandel Ob beim Filmpreis in Berlin oder rund um das Festival in Cannes: Machtmissbrauch in der Filmbranche ist in diesem Jahr das große Thema. Was also muss sich konkret ändern?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2023
Ziemlich gestrig: Männer machen Sachen, Frau darf die Klappe halten
Ziemlich gestrig: Männer machen Sachen, Frau darf die Klappe halten

Foto: Armin Smailovic/Agentur Focus

Claudia Roth war echauffiert. Wenn überhaupt jemand als Nestbeschmutzer bezeichnet werden könne, verkündete die Kulturstaatsministerin bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am vergangenen Freitag in Berlin, dann sei das jenes Schweigekartell, das Machtmissbrauch erst möglich macht. Und nicht die Menschen, die toxische Arbeitsbedingungen und strukturelle Ungerechtigkeiten aufzeigen und anklagen. Die Moderatorin der Veranstaltung, Schauspielerin und Musikerin Jasmin Shakeri, fand ebenfalls eine treffende Spitze: Schlimmer noch als der Schweiger, sagte sie unter Applaus auf der Bühne, sind DIE Schweiger.

Recht haben beide. Und das ist nur ein Aspekt einer vielschichtigen Debatte. Dass nach Berichten über Gewalt und Schikane am Set von Til Schweigers Film Ma