Quoteneinbruch bei der Erfolgsserie „Charité“: Warum das Publikum lieber wegsieht

Krankenhausepos Die vierte Staffel der Erfolgsserie „Charité“ spielt in der Zukunft und bei 50 Grad im Schatten. Operiert wird unter dystopischen Bedingungen, die realistisch betrachtet gar nicht so abwegig sind. Warum interessiert das so wenige?
Exklusiv für Abonnent:innen
Gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Zukunft so aussieht
Gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Zukunft so aussieht

Foto: ARD/MDR/ARD Degeto/Arte/Ufa Fiction/Armanda Claro

In der Vergangenheit spielende Serien und Science-Fiction-Filme, die die Zukunft vorwegnehmen, ähneln sich zuweilen in ihrer Fiktionalität. Je weiter das historische Ereignis zurückliegt, desto spekulativer wird das Geschichtsdrama. Was auf uns zukommt, ist ebenfalls noch hypothetisch. Dennoch gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Blick nach hinten und dem nach vorn. Denn was bereits passiert ist, entzieht sich– egal wie schrecklich – unserem Einfluss. Ob im Jahr 2049 dagegen tatsächlich die Durchschnittstemperatur in Deutschland auf knapp 50 Grad ansteigt; ob Menschen vor (hitzebedingten) Waldbränden aus den USA nach Europa fliehen – und dort als „Geflüchtete“ mit dementsprechenden Ressentiments behandelt werden; und