"Tickende Zeitbomben" im Stadtverkehr

#Breitscheidplatz Symbol für einen weiteren Terroranschlag wie in #Nizza oder Symbol geschaffener Gefahrenlagen der Verkehrsplanung für die Bevölkerung in unseren Städten?

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Wird der alltäglich helle Wahn im chromblitzend grellen Anzug am Beipiel der Breitscheidplatz Katastrophe mit 12 Toten, 48 Verletzten, ungezählt traumatisierten Angehörigen, Helfern einmal mehr in Terrorannschlagsverdächte umgedeutet, damit sich die Verantwortlichen der Politik, Stadtentwicklung, Verkehrsplanung. Verkehrsführung in Stadt und Land weitere vertane Zeit erschleichen, ihre Hände in Unschuld waschen können?

"Es besteht kein Zweifel – dieser Anschlag wird die Republik bis in ihre Grundfesten erschüttern", schreibt Philipp Grassmann in seinem Freitg Beitrag "Eine gefährliche Mischung" um 12.58 Uhr.

Philipp Grassmann spart nicht mit Unterstellungen an Intentionen vermeintlicher Terroristen, lässt dabei den allgemein flotierenden Bedrohungshorizont, bestehend aus Rechtspopulisten, AfD, Pegida "Bundestagswahlkampf 2017", kenntnisreich aufflackern, während Sebastian Puschner in seinem Freitag Beitrag "Zwischen Affekt und Handwerk" um 12.09 Uhr genau vor der Nährung einer solchen gefährlichen Mischung warnt.

Zu recht, wie ich meine.

Die Terrorverdachts-Hype der Berichterstattung über die #Breitscheidplatz- Katastrophe in Berlin hat auch die Freitag Chefredaktion am Hegelplatz 1 in Teilen erfasst,

In mir steigt und steigt ein Anfangsverdacht hoch, dass aus ganz anderen Gründen, als den bisher kommunizierten, sofort von Anfangsverdacht eines Teroranschlages am Breitscheidplatz nahe der Kaiser- Wilhelm Gedächtniskirche in Berlin die Rede ist. Es in Wirklichkeit darum geht, dieser Katastrophe im Berliner Stadtverkehr das Signum eines entsetzlichen Ausnahmefalls zu unterlegen.

Warum?, um über das Faktum hinweg zu täuschen, dass tagtäglich Schwertransporter, die überholt, die nicht überholt werden dürfen, mit und ohne Gefahrengut, als "tickende Zeitbomben" für die Bevölkerung durch unsere Straßen in Land, Stadt, Dörfern rasen dürfen.

"Heute-Journal" Marietta Slomka versteigt sich doch tatsächlich gestern spät am Abend in ihrer Anmoderations-Frage an Bundesinnenminister Thomas de Maizière zu der suggestiven Tonlage in Moll:

"Herr Minister, ist das jetzt der große Angriff, den wir lange erwartet haben?"

Worauf de Maizière in die "komfortabel" Lage versetzt scheint, weder dementieren zu wollen noch bestätigen zu können, ohne ein Deut vom Grad der Eskalation der Berichterstattung herunter schalten zu müssen, ich hüte mich jetzt zu diesem frühen Zeitpunkt schon von Anschlag zu sprechen, aber viele Indizien sprechen dafür. Wir werden die Nacht durch nicht ruhen noch rasten bis Morgen vormittag zur anberaumten Pressekonfrenz den Sachverhalt zu klären. Darauf erheben unsere Bürger berechtigten Anspruch.

Erst werden gezielt falsche Spuren verfolgt, ain angeblich Verdächtiger, ein Flüchtling aus Pakistan, wird zwei Kilometer entfernt vom Ort der Katastrophe auf wage Vermutungen hin per Zuruf festgenommen und löst, wie bestellt und abgeholt, das Auflodern der ohnehin flackernden Flüchtlingskrisendebatte aus. Die fackelt weiter, auch wenn hernach amtlich sündenstolz bekunden wird, wir haben geirrt, wir waren uns so sicher, dass wir andere heiße Spuren gar nicht mehr verfolgen konnten.

Im Flücttlingsaufnahmelager im Hangar des ehemaligen Tempelhofer Flughafens, in dem der inhaftierte Pakistani gemeldet ist, wird mit 200 Polizisten anlaßlos eine ergebnislose Razzia vorgernommen. Verdächtiges wird nicht gefunden.

inzwischen, da sich Verdächte nicht erhärten lassen, wird der Inhaftierte wieder freigelassen. Der Beifahrer, ein 37jährige polnische Bürger, liegt erschossen im havarierten Tieflader auf dem Breitscheidplatz Der Beifahrer wurde im LKW oder anderswo gegen seine massive Gegenwehr von einem oder mehreren Tätern erstochen und erschossen. Der Verlauf ist nach Polizeiberichten ungeklärt. Es wird davon ausgegangen, dass der Tieflader offensichtlich von Unbekannt gekapert wurde. Der eigentliche Täter, wenn es diesen oder mehrere denn gibt, laufen unerkannt weiter als Gefährder frei herum. Seltsam! Es ist als ob das Niemanden von den Offiziellen wirklich aufregt.

Zum ganzen Szenario passt, dass Medien wie Politik nun problemlos peu a peu aus ihren anfänglichen Gewissheiten zurückrudern, sich die Dementis häufen. Läuft alles, wie es soll, nur damit das Thema "Rollend tickende Zeitbomben auf Rädern, mit und ohne Gefahrengut, rasen ungehindert durch unsere Städte, in Berlin mit Tiefladern, in Hamburg mit LKWs auf Straßen, Containern auf Frachtschiffen, Gleisen mit Giften aller Art, darunter radioaktiv strahlendes Material?

Wurde der Tieflader für eine Verdeckungstat als Fluchtfahrzeug benutzt, das von der Kantstraße über die Budapester Straße mit hoher Geschwindigkeit kommend, auf der 90 Grad Kurve zum Breitscheidplatz außer Kontrolle geriet?

Ein Rätsel bleibt, warum der, die mutmaßlichen Täter, wenn er, sie es denn angeblich darauf abgesehen hatten, viele Menschen zu töten, seine, ihre Tatwaffe nicht nutzten, wahlos um sich in die Menge auf wehrlose Menschen zu schießen und sei es, sich den Fluchtweg frei zu schießen? Stattdessen lassen der, die Täter die Tatwaffe am Ort der Katastrophen als Beweisstück zurück?, wenn nicht, wurde dieses von unbekannt dritter Seite als falsche Spur hinterlegt?

Erinnert das nicht im Vorfeld wirklicher Ermittlungen, von denen Bundesinnenminster Thomas de Maizière ständig unaufgefordert spricht, dass sie nun unermüdlich ohne Rast noch Ruh stattfinden, bis der Fall vollständig aufgeklärt ist, an die zwei toten Uwes Mundlos, Böhnhardt 2011 in Eisenach in einem Wohnmobil, siehe NSU-Fall, oder an das Attentat auf den schwedischen Ministerüräsidenten Olof Palme in Stockholm nach einem Kinobesuch mit seiner Frau am 28. Februar 1986?
JP

https://www.freitag.de/autoren/philip-grassmann/eine-gefaehrliche-mischung
PHILIP GRASSMANN 20.12.2016 | 12:58 4
Eine gefährliche Mischung

https://www.freitag.de/autoren/sebastianpuschner/zwischen-affekt-und-handwerk
SEBASTIAN PUSCHNER 20.12.2016 | 12:09 4
Zwischen Affekt und Handwerk

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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