Die Halle des Elends: Schrecken einer deutschen Erstaufnahmeeinrichtung

Thüringen Ein harter Vorwurf steht im Raum: Geflüchtete in Hermsdorf sollen daran gehindert worden sein, für bessere Zustände in ihrer Unterkunft zu protestieren. Zwei Bewohner berichten vom Alltag in der als „Halle des Elends“ bekannten Einrichtung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2024
Der Landesinnenminister selbst nannte die Zustände in Hermsdorf „menschenunwürdig“
Der Landesinnenminister selbst nannte die Zustände in Hermsdorf „menschenunwürdig“

Foto: Mohammed

Die weiße, fensterlose Lagerhalle im Hermsdorfer Industriegebiet fällt kaum auf. Von außen lässt sich nicht erkennen, dass hier seit Monaten Hunderte Menschen in extrem prekären Verhältnissen leben. „Ich habe oft gedacht, ich will zurück nach Syrien. Ich dachte, dort kann es auch nicht schlimmer sein als hier in Deutschland“, sagt Yunus*. Der 25-Jährige ist breit gebaut, trägt einen schwarzen Bart und eine dicke Jacke mit grauem Camouflage-Muster. Yunus floh vergangenen Sommer vor dem syrischen Bürgerkrieg. Früher habe er als Ingenieur gearbeitet, berichtet er. Als er nach Deutschland kam, sei er hoffnungsvoll gewesen, habe Deutsch lernen und eine Ausbildung anfangen wollen. Seine Hoffnung auf ein besseres Leben sei nach Mo