Angstlieferant der AfD: Renaud Camus und der „Große Austausch“

Rechtsradikalismus Der Stichwortgeber der Identitären Bewegung lebt zurückgezogen in einem südfranzösischen Schloss. „Der Große Austausch“ von Renaud Camus ist die Bibel der „Neuen Rechten“. Aus aktuellem Anlass hat Katharina Körting das Buch gelesen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2024
Angstlieferant der AfD: Renaud Camus und der „Große Austausch“

Illustration: der Freitag

Renaud Camus ist ein Apologet des Schmerzes: „Wir werden unseres eigenen Blickes beraubt, unseres eigenen Wirklichkeitsbezugs, unseres eigenen Leidens“, beklagt er in der hierzulande seit 2016 in vierter Auflage erschienenen Aufsatzsammlung „Revolte gegen den großen Austausch“. Vor allem der titelgebende Essay nährt feuchte „Remigrations“-Träume etwa eines Martin Sellner, der das Nachwort beisteuert. Mit der Ernsthaftigkeit des überzeugten Opfers ruft Camus zur Revolte gegen „die ethnische Überschwemmung“, „die niederschmetternde Islamisierung“, gegen „unser Verschwinden“, die „drohende Verknechtung“, die „Eroberung vor allem durch Afrika“. Anders als AfD-Maximilian Krah