Abu Ghraib 2004: Die Folterbilder sind ein Schock für die USA

Zeitgeschichte Fotos zeigen Misshandlungen und sexualisierter Gewalt an Gefangenen im Irak. US-Soldaten haben offenbar Spaß daran, Menschen diesen Torturen auszusetzen. Als der Skandal auffliegt, ist die US-Militärführung um Schadensbegrenzung bemüht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2024
Charles Graner (l.) war auf mehreren Folter-Fotos zu sehen; Graffiti im Nordosten Bagdads im Mai 2004
Charles Graner (l.) war auf mehreren Folter-Fotos zu sehen; Graffiti im Nordosten Bagdads im Mai 2004

Foto: Jeff Mitchell/Reuters/dpa, Ali Jasim/Reuters/dpa (rechts)

Der Mann steht barfuß auf einer Kiste, eine Art Poncho hängt über seinen Schultern, sein Gesicht steckt hinter einer Kapuze, an seinen ausgestreckten Armen hängen Drähte. Vor zwanzig Jahren konfrontierten dieses Foto und zahlreiche weitere grausige Bilder die Weltöffentlichkeit mit Folter und Sadismus im US-Militärgefängnis von Abu Ghraib. Es lag gut 30 Kilometer von der irakischen Hauptstadt Bagdad entfernt und war gefürchtet als Foltergefängnis des ehemaligen Diktators Saddam Hussein. Jahre später hat der TV-Sender Al-Dschasira einen Mann namens Ali Shallal al-Qaysi interviewt. Er beschrieb jene Art der Folter, wie sie durch die Aufnahme festgehalten war. „Ich stand auf der Kiste. Sie war fest, nicht zerbrechlich. Sie haben Dr&