Über Theaterwissenschaftler Hans Knudsen: „Er sah in der Deutschen Revolution eine Chance“

Interview Hans Knudsen war 1948 Mitgründer des Instituts für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Vorher arbeitete er für Joseph Goebbels. Jan Lazardzig erforscht die NS-Vergangenheit des Theaterwissenschaftlers
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2024
„Das zieht sich als roter Faden durch, dieses Führer-und-Gefolgschafts-Verhältnis.“ Hans Knudsen mit Student:innen 1943
„Das zieht sich als roter Faden durch, dieses Führer-und-Gefolgschafts-Verhältnis.“ Hans Knudsen mit Student:innen 1943

Foto: Charlotte Willot/Ullstein

Noch weit bis in die Nachkriegszeit prägten Personen die Welt des Theaters und der Theaterwissenschaft, die Karriere im Nationalsozialismus gemacht hatten. Einer davon war Hans Knudsen, einst Assistent des Gründers des Theaterwissenschaftlichen Instituts an der Berliner Universität, Max Herrmann. Während Herrmann in Theresienstadt starb, avancierte Knudsen zum einflussreichen Theaterfunktionär und Professor und gründete nach dem Krieg das Institut für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin (FU) mit. Er prägte das Kulturleben der jungen Bundesrepublik, doch heute kennt ihn kaum noch jemand. Der an der FU arbeitende Professor Jan Lazardzig hat Knudsens Leben erforscht.

der Freitag: Herr Lazardzig, Hans Knudsen hat als Wissenschaftler