Ökonom Patrick Kaczmarczyk: „Schon einmal diente Inflation als Vorwand für Sozialabbau“

Im Gespräch Patrick Kaczmarczyk ist Politökonom und arbeitet seit Jahren in der Entwicklungsberatung. Er fordert, den gegenwärtigen „Ego-Kapitalismus“ durch Rückgriff auf die christliche Soziallehre zu überwinden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2023
Patrick Kaczmarczyk über die Politik der konservativen Parteien: „CDU und CSU machen derzeit Opposition gegen das Christentum“
Patrick Kaczmarczyk über die Politik der konservativen Parteien: „CDU und CSU machen derzeit Opposition gegen das Christentum“

Foto: Alexander Anufriev für der Freitag

Ungleichheit, Umweltzerstörung, Kriege: Die Folgen des neoliberalen Wirtschaftssystems treten immer sichtbarer zutage, trotzdem halten viele Menschen ganz unbeirrbar daran fest. Der Entwicklungsökonom Patrick Kaczmarczyk erhebt Einspruch dagegen, dass der real existierende Kapitalismus alternativlos sei und dass die Argumente für ihn überzeugten. Kaczmarczyks Buch Raus aus dem Ego-Kapitalismus. Für eine Wirtschaft im Dienste des Menschen ist am 18. September im Westend Verlag erschienen.

der Freitag: Herr Kaczmarczyk, Ihr neues Buch heißt „Raus aus dem Ego-Kapitalismus“. Gibt es denn einen Kapitalismus ohne Ego?

Patrick Kaczmarczyk: Für mich ist der „Ego-Kapitalismus“ eine rücksichtslose Verfolgung von kurzfristigen Eigeninteres