NATO-Manöver: Die Vision von der „Bedrohung aus dem Osten“ kehrt zurück

Wiedergänger Das Narrativ von der „Gefahr aus dem Osten“ lag im Instrumentenkasten des Kalten Krieges obenauf. Es ließ westlich des „Eisernen Vorhangs“ ein latentes Bedrohungsgefühl rumoren, rechtfertigte Abschreckung, Aufrüstung und Kriegsfähigkeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2024
Auch schwedische Amphibienfahrzeuge sind beim NATO-Manöver „Steadfast Defender“ gefragt
Auch schwedische Amphibienfahrzeuge sind beim NATO-Manöver „Steadfast Defender“ gefragt

Foto: Jonathan Nackstrand/AFP/Getty Images

Es handelt sich um das bisher größte NATO-Manöver seit Ende des Kalten Krieges. Bei der am 20. Januar begonnenen Übung „Steadfast Defender“ sind über 90.000 Soldaten und alle 31 NATO-Mitglieder inklusive des noch gar nicht offiziell aufgenommenen Schwedens dabei. Es werden US-Truppen in Größenordnungen nach Europa verlegt, um bis Ende Mai den „Ernstfall“ durchzuspielen: eine russische Invasion gegen alliiertes Territorium, so der Niederländer Rob Bauer, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses. „Wenn sie uns angreifen, müssen wir bereit sein.“

Das Waghalsige, die logischen und sachlichen Defizite dieser Annahme liegen auf der Hand, werden aber hingebungsvoll in Kauf genommen. Sollte es tatsächlich so