In Abwicklung: Die DEFA und der Herbst 1990

Oktoberfest Gleich mehrere Filmprojekte verschaffen der ostdeutschen DEFA im September 1990 gut ausgelastete Studios und eine trügerische Hoffnung auf Zeit
Exklusiv für Abonnent:innen
Im September 1990 erhalten bei der DEFA in Babelsberg gut 1.000 Mitarbeiter die Kündigung
Im September 1990 erhalten bei der DEFA in Babelsberg gut 1.000 Mitarbeiter die Kündigung

Foto: imago images/Detlev Konnerth

Guido Seebers zieht es schon Ende 1911 auf das Babelsberger Gelände im Südwesten Berlins, das damals noch Alt-Nowawes zugeschlagen wird. Dem Kameramann und Regisseur der „Deutschen Bioskop Gesellschaft“ ist das Atelier in der Berliner Chausseestraße zu eng geworden, um die Stummfilme zu drehen, die ihm vorschweben. So entsteht Der Totentanz mit Asta Nielsen ein Jahr später bereits dort, wo sich mit der Filmgesellschaft Ufa gegen Ende des Ersten Weltkrieges eine Filmstadt zu etablieren beginnt, die in Europa kaum ihresgleichen hat – die Filmstudios Barrandov in Prag (ab 1932) oder den Cinecittà-Komplex an der Peripherie von Rom (ab 1937) einmal ausgenommen.

Ab 1946 kann in mehr als 20 Ateliers die im gleichen Jahr gegründete Filmgesellschaft DE