UNO: Die Aufnahme von DDR und BRD vor 50 Jahren war nicht nur Willy Brandt zu verdanken

Vereinte Nationen Kanzler Olaf Scholz hat vor der 78. UN-Generalversammlung einiges ausgeklammert, was der Erinnerung wert ist, weil sich darin zur Zeit der UNO-Aufnahme von DDR und BRD die Realpolitik auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zeigte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2023
Bundeskanzler Olaf Scholz mit Regierungssprecher Steffen Hebestreit (beide SPD) auf dem Weg zur UN-Generalversammlung
Bundeskanzler Olaf Scholz mit Regierungssprecher Steffen Hebestreit (beide SPD) auf dem Weg zur UN-Generalversammlung

Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler

Wer Geschichte bemüht, sollte das nicht zulasten der Umstände tun, unter denen Geschehnisse dazu wurden. Als Olaf Scholz jüngst vor der UN-Generalversammlung die Aufnahme der beiden deutschen Staaten in die Weltorganisation vor 50 Jahren streifte, passierte genau das. Er würdigte die „visionäre Politik der Entspannung“ des Kanzlers Willy Brandt und klammerte aus, wer auf der anderen Seite daran Anteil hatte, dass „Ostpolitik“ in völkerrechtlich verbindliche Verträge mündete.

Schließlich hatte die BRD der sozialliberalen Koalition einst nicht mit sich selbst verhandelt. Im August 1970 war die Sowjetunion Leonid Breschnews der Partner für den „Moskauer Vertrag“, Ende 1970 die Volksrepublik Polen für den