AfD in Sachsen: Die andere Seite der Mauer

Dilemma Durch die Ausgrenzung der AfD werden linke Parteien zur Politik mit der CDU gezwungen. Das facht den rechten Brand weiter an, siehe Sachsen, wo 2024 Landtagswahlen anstehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2023
Zumindest die Plakate von CDU und AfD hingen schon zusammen ab: Landtagswahlkampf in Sachsen 2019.
Zumindest die Plakate von CDU und AfD hingen schon zusammen ab: Landtagswahlkampf in Sachsen 2019.

Foto: Dirk Sattler / Imago

Nach jeder neuen Wahlumfrage in Sachsen mehren sich die öffentlichen Stimmen, die hier den Faschismus dräuen sehen und vor Weimarischen Verhältnissen warnen. Dabei wählte mein Heimatbundesland schon immer konservativ – und in Teilen rechtsextrem. Nur dass die Rentner, die aus Prinzip und für immer und ewig aufs Wählen der CDU abonniert schienen, heute diejenigen sind, die uns vor einer AfD-Regierung bewahren. Diese Leute haben keine Lust auf Experimente und Protestparteien wählen sie schon gar nicht. Aber richtig schmerzhaft wird es da, wo sich ein Linken- oder SPD-Wähler gezwungen sieht, seine Stimme einem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer von der CDU zu geben, um eine AfD-Regierung zu verhindern. Das Problem: Die viel beschworene