TENET - und das Kino als toter Briefkasten

Film und Kino Eben sah ich TENET im Kino. Der Film ist es - mit gewissen Abzügen - wert, ins Kino zu gehen. Das Kino ist es nicht unbedingt wert, ins Kino zu gehen.

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Der Film ist insgesamt sehr interessant, intelligent erzählt und gut gespielt. Im Vorfeld vermied ich es weitgehend, Kritiken zu lesen und zu hören, um möglichst unvorbereitet zu sein.

Manches ist mir noch unverständlich; dabei bin ich sicher in guter Gesellschaft. Eigentlich müsste ich ihn noch mal oder noch mehrere male sehen. Was es mir schwer machen wird, ist die Filmmusik. Diese furchtbare Kakophonie ist nicht nur nervig und eine Beleidigung für das Gehör sondern stört auch noch die Konzentration auf die Filmhandlung erheblich. Dieser Komponist bekam tatsächlich vor einigen Jahren einen OSCAR für die Musik zu einem MARVEL-Effekt-Porno.

Eine Katastrophe ist allerdings das Kino in einem Multiplex der Cinestar-Konzerns. Eine Vorbestellung und Bezahlung über das Internet war aus technischen Gründen nicht möglich; bei der Auswahl der Vorstellung sprang das System immer wieder Startseite zurück. Das macht aber nichts; der Kauf an der Kasse verlief problemlos. Im 420-Plätze-Kino waren schätzungsweise 50 Plätze besetzt und jede zweite Reihe war unbesetzt. Trotz eines großzügigen Platzangebots wurden die Kinogäste überwiegend in vier der hinteren Reihen mit maximal zwei leeren Plätzen als Puffer platziert, während im vorderen Bereich des Kinos und an den Seiten fast alles leer war. Das ist ein sehr merkwürdiges Hygienekonzept.

Die Leinwand wurde nicht über die komplette Breite geöffnet und dafür wurde mit schwarzen Streifen oben und unten projeziert; das Bild war also kleiner als möglich. Das macht wirklich keine Lust auf Kino.

So wird das Kino zum egenen toten Briefkasten. Wer TENET bereits kennt, wird verstehen, was gemeint ist.

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Geschrieben von

Martin Betzwieser

Personifizierter Ärger über Meinungsmanipulation, Kino- und Kabarattliebhaber

Martin Betzwieser

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