Åland-Inseln: Das demilitarisierte Archipel in der Ostsee sollte Schule machen

Lokaltermin Die rein schwedischsprachigen Inseln gehörten einmal zu Russland. Seit 1921 sind sie autonomer Bestandteil Finnlands, wie seinerzeit der Völkerbund entschied. Ist das Åland-Modell ein Vorbild für die Krim?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2023
Eine der täglichen Friedensdemos vor dem russischen Konsulat auf der Åland-Hauptinsel. Einigen sagen hier auch: „Besser den Feind in Sichtweite zu haben, auch mit dem Feind muss man kommunizieren.“
Eine der täglichen Friedensdemos vor dem russischen Konsulat auf der Åland-Hauptinsel. Einigen sagen hier auch: „Besser den Feind in Sichtweite zu haben, auch mit dem Feind muss man kommunizieren.“

Foto: Alessandro Rampazzo/AFP/Getty Images

Das Archipel der Åland-Inseln, in der Ostsee zwischen Schweden und Finnland gelegen, bildete bis 1918 den westlichsten Vorposten des russischen Zarenreichs. Die rein schwedischsprachigen Inseln sind seit der Niederlage Russlands im Krimkrieg 1856 demilitarisiert und seit 1921 autonomer Bestandteil Finnlands. Es ist Teil der Ålander Identität geworden, „Insel des Friedens“ zu sein. Åland war ein Modell für Südtirol und könnte als solches bald wieder dienen.

Ich lande auf der Hauptinsel von gut 6.500 Eilanden und Schären, auf der 90 Prozent der Bevölkerung leben, und gehe sogleich zur täglichen Friedensdemo. Darüber, dass sich auf den Ålands keinerlei Militär befindet, soll auch ein russisches Konsulat wachen, vor de