Unabhängig von China: Am Fjord der großen Hoffnung in Norwegen

Kolumne „Europa transit“ Posphate, Titanium, Vanadium: Unter Egersund liegen Bodenschätze, die Europas Abhängigkeit von China beenden könnten. Doch nötig haben sie das hier nicht. Ein Besuch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2023
40 Kilometer entfernt, in Jøssingfjord, fördern sie schon Titan. „Wir müssen es nicht machen“, sagt Egersunds sozialdemokratischer Bürgermeister Odd Stangeland.
40 Kilometer entfernt, in Jøssingfjord, fördern sie schon Titan. „Wir müssen es nicht machen“, sagt Egersunds sozialdemokratischer Bürgermeister Odd Stangeland.

Foto: Marek Slusarczyk/Alamy

Fährt man an einem frühen Sommermorgen in Richtung Ozean hinaus, sieht man auf den Wegen und nass glitzernden Wiesen vollkommen angstfreie Häschen hocken. Das südwestnorwegische Städtchen Egersund wirkt insgesamt sorglos: Beim Fischereihafen greifen Uferbetriebe und Strandvillen ineinander, das weiß gestrichene Holzhaus des Seemannsverbands lockt mit seinem Saloon, das „Dressmagasinet“ lässt seine Schaufensterpuppen über Nacht nackig stehen. Die sehenswürdige Felsformation „Trollpenis“, 2017 von unbekannter Hand entmannt, wurde dank einer Egersunder Spendensammlung sogleich wieder aufgerichtet.

Norwegen, das in seinem weltweit investierten Ölfonds rund 1,3 Billionen Euro für eine Bevölkerung von nur 5,4 Mill