„Ave Joost“ von Caren Jeß am Staatstheater Nürnberg: Sie spielen, als wäre niemand da

Bühne Irgendwas mit Männlichkeit, irgendwas mit Klasse: Caren Jeß’ neues Stück „Ave Joost“ hat starke Figuren und Dialoge. Leider findet es am Staatstheater Nürnberg in der Regie von Branko Janack keine gelungene Form
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2024
Irgendwas mit Vater und Sohn: Joshua Kliefert und Amadeus Köhli in „Ave Joost“ am Staatstheater Nürnberg
Irgendwas mit Vater und Sohn: Joshua Kliefert und Amadeus Köhli in „Ave Joost“ am Staatstheater Nürnberg

Foto: Konrad Fersterer

Einerseits sollte man Caren Jeß dankbar sein. Sie ist eine Dramatikerin, die Figuren entwirft und diese Dialoge führen lässt, die alles andere als banal sind. In ihrem neuesten Stück Ave Joost, verfasst im Auftrag des Staatstheaters Nürnberg, begegnen einander ein 42-jähriger arbeitsloser Hausmeister, eben Joost (Justus Pfankuch), und ein 14-jähriges Mädchen namens Malin (Pola Jane O’Mara) in einer stillgelegten Molkerei. Wie selbstverständlich beginnen sie eine schwer durchschaubare Freundschaft. Da das Mädchen recht altklug ist, dreht sich der Austausch der beiden unter anderem um altmodische Wörter wie „Ave“ und „Durchlaucht“. „,Durchlaucht‘ ist nice“, sagt Malin.

Malin ist hier, um ein