Abtreibung: Die große Verunsicherung, ein Jahr nach dem Ende von „Roe vs. Wade“

USA Vor einem Jahr kippte das höchste Gericht der USA das Abtreibungs-Grundsatzurteil „Roe versus Wade“. Welche Folgen das für Frauen hat, hängt vom Bundesstaat ab, in dem sie abtreiben wollen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2023
Pro Choice-Protest am Wahington Square Park im Juni 2022 nach der Entscheidung des Supreme Court
Pro Choice-Protest am Wahington Square Park im Juni 2022 nach der Entscheidung des Supreme Court

Foto: Rafal Milach/Magnum Photos/Agentur Focus

Jedem, der Frauen dabei hilft, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen, drohen in manchen US-Bundesstaaten hohe Haft- und empfindliche Geldstrafen. Vor etwas mehr als einem Jahr, am 24. Juni 2022, wurde die seit 50 Jahren geltende Grundsatzentscheidung zum Abtreibungsrecht, in den USA bekannt als „Roe versus Wade“, durch den Supreme Court gekippt. Die Entscheidungsgewalt ging zurück an die Gesetzgeber der einzelnen US-Bundesstaaten. Seitdem wurden in den Vereinigten Staaten bereits mehr als 500 „Abortion Bills“ erlassen, in 14 US-Bundesstaaten gibt es ein strenges Verbot für Abbrüche.

„Diese Anti-Abtreibungsgesetze sind willkürlich und viel zu vage“, sagt der US-amerikanische Gynäkologe und emeritierte Professor der Washington U