Gendermedizin: Das unterforschte weibliche Herz

Medizin Trotz aller feministischer Kämpfe werden die Symptome von Frauen nicht ernst genommen. Kein Wunder: Krankheitsbilder von Frauen werden kaum erforscht. Wie kann man diesen Gender Health Gap endlich schließen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2023
Mit dem Herzen ist es wie mit einigen anderen typischen Frauenleiden: zu geringe gesellschaftliche Relevanz
Mit dem Herzen ist es wie mit einigen anderen typischen Frauenleiden: zu geringe gesellschaftliche Relevanz

Foto: Peakstock / Science Photo Library

Wenn die Frau hyperventiliert, sich ein Ring um ihre Brust legt, sich eine Faust zwischen ihre Schulterblätter oder in ihren Solarplexus gräbt, dass sie kaum noch atmen kann; wenn sich ein Netz aus kaltem Schweiß über ihre Stirn legt, ihr übel wird und sie vielleicht noch kraftlos in sich zusammensinkt, dann ist das ein echter Notfall. Wenn eine junge Frau im gebärfähigen Alter nach Blutuntersuchung, EKG, Sonografie, Computertomografie des Bauchraumes und vielleicht noch einer Magenspiegelung gesagt bekommt, „wir können nichts finden, schöne Frau, da ist nichts“, spätestens dann kriechen Panik und Angstschweiß aus den Poren. Wenn sie dann noch weiterkämpft, weil ihr Körper ihr etwas anderes sagt und er ihr nicht g