„Prominentenblockade“ in Mutlanger Heide will Stationierung von US-Raketen verhindern

Zeitgeschichte 1983 Die Sitzblockaden von einst erinnern an heutige Fahrbahn-Blockaden der „Letzten Generation“. Auch wenn es damals nicht um Ökologie ging, sondern die Aufrüstungsspirale im Kalten Krieg
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2023
Ein Prominenter pro Bezugsgruppe, hier: Heinrich Böll
Ein Prominenter pro Bezugsgruppe, hier: Heinrich Böll

Foto: Harry Melchert/dpa

In der Mutlanger Heide – 30 Kilometer östlich von Stuttgart – begann am 1. September 1983 eine Sitzblockade, an die sich heute zu erinnern auch wegen der Fahrbahn-Blockaden der Gruppe Letzte Generation naheliegt. Auch wenn es damals nicht um Ökologie ging, sondern um die Aufrüstungsspirale im Kalten Krieg.

Der sogenannte Doppelbeschluss, den die NATO am 12. Dezember 1979 gefasst hatte, forderte einerseits die sowjetische Führung zu Verhandlungen auf und sah andererseits vor, atomar bestückte Pershing-II-Raketen in Westdeutschland zu stationieren, die in wenigen Minuten Moskau erreichen konnten. Es war daher denkbar, dass die Sowjetunion versuchen würde, die neuen feindlichen Waffen in einem Präventivschlag auszuschalten. So sah es die beispiell