Suche nach dem Glück: Erhöre mein Rufen, Du lieber Gott, den es nicht gibt

Gebet So viele Bomben, Massaker, Katastrophen, Kriege: Wie können wir in diesem Grauen auf Liebe und Erlösung hoffen, die wir in der kommunistischen „Internationale“ noch besangen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2023
Suche nach dem Glück: Erhöre mein Rufen, Du lieber Gott, den es nicht gibt

Illustration: Marijpol

Du lieber Gott! Das hätte ich nicht gedacht, dass ich Dich einmal anrufen würde, nicht telefonisch zwar und auch sonst nicht mündlich, sondern schriftlich. Wie Augustinus in den Bekenntnissen, in denen der römische Kirchenvater nicht nur seinen Weg zu Dir erzählt, sondern auch eine Theorie der Zeit aufstellt – wie sollten wir nicht auch über die Zeit nachdenken, die Jetztzeit, die schrecklichen Massaker, so im Süden Israels durch die Hamas? Die schrecklichen Bombardierungen ganz Gazas? Soll man da nicht Du lieber Gott rufen. Gerade wenn man, wie ich, gar nicht glaubt, dass es Dich gibt. Wo wäre denn, wenn es Dich gäbe, Deine Liebe angesichts der Massaker?

Ich weiß allerdings, dass meine Berufung auf meinen Unglauben gar kein rechter Zu