Das Dunkle bleibt und wird hell

Neue Musik Wie stellt man ein Ereignis ohne Dauer musikalisch dar? Unser Autor erlebte beim Ultraschall-Festival eine Offenbarung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2024
André de Ridder dirigierte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin beim Ultraschall-Festival
André de Ridder dirigierte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin beim Ultraschall-Festival

Foto: Claudius Pflug

Die Komposition, die beim 25. Berliner Ultraschall-Festival für neue Musik zuletzt aufgeführt wurde, war eine große Offenbarung. Und so soll hier, nach fünf Tagen und vielen spannenden Stücken, nur von diesem einen die Rede sein: Im Entschwinden (2022) für Orchester von Mark Andre. Es gab grundsätzlichen Aufschluss, weil es auf eine Frage antwortete: Wie kann denn ein Ereignis ohne jegliche Dauer – ein „Zeitpunkt“: jemand, der gerade noch da war, ist plötzlich weg – musikalisch dargestellt werden? Andreas Göbel von rbbKultur (der Sender veranstaltet und moderiert das Festival gemeinsam mit Deutschlandfunk Kultur) warf diese Frage auf, als er mit dem deutsch-französischen Komponisten vor der Aufführung sprach. Da