Zeitenwende in Deutschland: Sprechen bleibt besser als Schießen

Aufrüstung Deutschland muss eine Führungsmacht sein, sagen Kanzler Olaf Scholz und die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Dass sie das vor allem militärisch meinen, birgt eine große Gefahr
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2022
Von „Stecke dein Schwert an seinen Ort!“ bis „Selig sind die, die Frieden stiften“ ...
Von „Stecke dein Schwert an seinen Ort!“ bis „Selig sind die, die Frieden stiften“ ...

Foto: Martin Parr/Magnum Photos/Agentur Focus

Die von Kanzler Olaf Scholz verkündete „Zeitenwende“ ist kein Selbstläufer – immer von Neuem muss sie versichert werden. Gerade zurzeit geschieht das mit Inbrunst. Jüngst erklärte zunächst Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD): „Deutschlands Größe, seine geografische Lage, seine Wirtschaftskraft, kurz: sein Gewicht, machen uns zu einer Führungsmacht, ob wir es wollen oder nicht. Auch im Militärischen. Deutschland kann das.“ Wenig später wiederholte der Kanzler: „Als bevölkerungsreichste Nation mit der größten Wirtschaftskraft und Land in der Mitte des Kontinents muss unsere Armee zum Grundpfeiler der konventionellen Verteidigung in Europa werden, zur am besten ausgestattet