GERD heißt das Ungetüm. Mit zwei Kilometern Länge, 145 Metern Höhe allein für den Hauptdamm und 16 Turbinen ist es das größte Stauwerk Afrikas, der Grand Ethiopian Recovery Dam, zu Deutsch: Große Talsperre der äthiopischen Wiedergeburt. Seit 2011 wird an dem Riesending gebaut, seither gibt es Streit (der Freitag 21/2020). Inzwischen ist der Damm am Oberlauf des Blauen Nils, ein paar Kilometer von der Grenze zum Sudan entfernt, vollendet. Seit Äthiopien begonnen hat, den Stausee volllaufen zu lassen, klagen die Anrainer am Unterlauf des Nils, vor allem in Ägypten, über Wassermangel. Mehr als das, sie klagen auch über einen eklatanten Vertrauens- und Vertragsbruch. Eigentlich galt zwischen den Anrainerstaaten als vereinbart, dass die Äthiopier den Stausee erst füllen, wenn es ein tragfähiges Agreement über die Verteilung des Nilwassers gibt. Kairo pocht auf Verträge mit dem Sudan aus den Jahren 1929 bzw. 1959, als Ägypten das Recht auf etwa 66 Prozent des Nilwassers zugesprochen wurde – nur war Äthiopien nie Teil dieser Abkommen.
Für einen fragilen Staat wie Äthiopien – bis heute eher ein Konglomerat von Stammesgebieten als ein Nationalstaat – war der Bau des Staudamms ein gigantischer Kraftakt. Das Projekt stand für ein modernes Land, mehr noch als die Metro in Addis Abeba, die erste in einer afrikanischen Metropole. Finanziert wurde der Bau u. a. mit einer staatlich geförderten Crowdfunding-Kampagne, die Millionen Äthiopier für den Bau spenden ließ. Staatsdiener mussten gar ein Monatsgehalt abtreten. 4,8 Milliarden Dollar Gesamtkosten schlugen am Ende zu Buche, gut 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, anderes musste zurückgestellt werden. Umweltschützer können sich schwer damit abfinden und laufen seit Langem Sturm gegen den Staudamm, obwohl die Wasserkraft als „saubere Energie“ gilt. Nur greift ein solches Bauwerk – wie eine Pyramide des Industriezeitalters – gewaltig in die Ökologie einer ganzen Region ein. Für Äthiopien ist GERD, was der Assuan-Staudamm für Ägypten in den 1960er Jahren war. Man will Strom gewinnen, den Äthiopien für sich braucht, der aber ebenso in die Nachbarländer exportiert werden soll.
Ohne externe Vermittler
Ägypten, Sudan, Äthiopien, drei Länder im Clinch, hochgerüstet und mit Kriegs- und Bürgerkriegserfahrung. Äthiopien hat den Sezessionskrieg mit Eritrea vor Kurzem beendet, der Sudan den Darfur-Konflikt noch nicht, in Ägypten ist das Militär die ausschlaggebende Macht. Zwischen diesen Nil-Anrainern kann es zu weit mehr kommen als Propagandaschlachten. Den Staudamm zu bombardieren, wäre für die ägyptische Luftwaffe ein Leichtes gewesen, die davon ausgehende Bedrohung sei existenziell, hieß es aus Kairo. Nach dem Säbelrasseln zu urteilen, fehlte nicht viel, und es hätte in Afrika den nächsten heftigen Regionalkonflikt gegeben, in diesem Fall ausgetragen zwischen regulären Armeen, nicht zwischen diversen Warlords und ihrem Anhang.
Dass es dazu nicht kam, ist allein den Beteiligten zu verdanken, die weder eine externe Mediation noch Einmischung durch europäische Emissäre brauchten. Vermittelt haben allein Südafrika und die Afrikanische Union (AU), die sich anders als 2011 in Libyen als handlungsfähig erwiesen hat. Gesprochen wird seit August nicht über die Verteilung des Nilwassers an sich, sondern eine annähernd gerechte Verwaltung des Wassermangels im Nordosten des Kontinents. Der äthiopische Premier Abiy Ahmed Ali pocht keineswegs auf pure Eigeninteressen, er will einen dauerhaft tragfähigen Kompromiss, der respektiert, dass sein Stauwerk genauso der Nilwasser-Regulierung dient wie der Assuan-Damm. Schließlich wechseln am Nil Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen mit Wassermangel in Dürrezeiten. Und die Wetterextreme werden heftiger. Regulieren lässt sich der Wasserhaushalt des Flusses nur gemeinsam. Wenn die Menge des verfügbaren Nilwassers in den Sommermonaten stark abnimmt, könnte dies leicht ausgeglichen werden. Möglich wäre das durch eine Absenkung des Assuan-Stausees, sodass weniger Wasser durch Verdunstung verloren geht, aber natürlich auch dadurch, dass am äthiopischen Großdamm die Schleusen weiter geöffnet werden. Die trilaterale Diplomatie dauert an und erinnert an langwierige Verhandlungen, wie es sie schon 2011 über den Umgang mit dem Nilwasser gab. Doch so wie jetzt standen die Beteiligten seinerzeit nicht unter Druck, diesmal muss ein Konsens gefunden werden. Einen Krieg um das Wasser kann sich niemand leisten.
Kommentare 31
staudämme zu bombardieren ist kein klacks.
--->wikip.: "operation chastise".
hoffen wir, daß der "hochdruck" bei gesprächen zwischen den
-->"hydraulischen gesellschaften" nicht explosiv wird.
Äthiopien kann in den Wasserverhandlungen mit dem Sudan und Ägypten einen Pluspunkt anbringen:
Massive Aufforstung im Hochland (dazu Einführung nachhaltiger Bodenbearbeitungsmethoden, um das Wasser im Boden zu halten), die die Niederschlagsmengen im Quellgebiet des Blauen Nil erhöhen und somit dem Flusssystem Wasser zuführen. Insofern hat Äthiopien mit Unterstützung der Weltbank und von TerrAfrica im vergangenen Jahrzehnt eine Menge für den Nil getan.
Regreening Ethiopia's Highlands: A New Hope for Africa https://www.youtube.com/watch?v=nak-UUZnvPI
Würde die Nilwassermenge in Ägypten beträchtlich reduziert, würde das u. a. die SEKEM-Farm beeinträchtigen, die in die Wüste hinein Bioanbau mit Nilwasser betreibt.
Ergänzung zu obigem Text:
In dem Film Hope in a Changing Climate von John D. Liu (https://www.youtube.com/watch?v=bLdNhZ6kAzo) erläutert Prof. Legesse Negash von der Universität Adis Adeba (ab Minute 17:40) "Die Hälfte Äthiopiens ist Hochland mit degradierten Böden. Die Wiederaufforstung ist nicht nur für Äthiopien von Bedeutung, sondern für das gesamte Flussystem des Nil bis in den Sudan und Ägypten. Ohne Wiederaufforstung des Hochlandes in Äthiopien kann die Wasserversorgung des Nil nicht gewährleistet werden".
Die andere Hälfte der Wahrheit dürfte sein, dass die Wiederaufforstung mit Hilfe internationaler Geldgeber vor allem der lokalen Landwirtschaft eine Existenzgrundlage wiederherstellen - und als willkommenen Nebeneffekt den Staudamm mit Wasser füllen sollte.
Äthiopien, das chronische Hungerland der 1970er und 1980er Jahre, unternimmt unter seiner (nicht unbedingt demokratischen Regierung) enorme Anstrengungen zu einer umweltverträglichen Landwirtschaft und Entwicklung seiner Volkswirtschaft. Im Sudan (Darfur-Konflikt) und Ägypten fehlen diese Anstrengungen weitgehend.
Korrektur: GERD heißt Grand Ethiopian Renaissance Dam!
Weder Ägypten noch Sudan sind gegen den Staudamm. Streitpunkt ist, wie schnell soll der Staudamm befüllt werden. Äthiopien möchte ihn schnell befüllen, um das Wasserkraft nutzen zu können. Dies würde in Ägypten und Sudan die Landwirtschaft wegen fehlenden Wasser massiv schädigen, deshalb sind Ägypten und Sudan für eine langsame Befüllung.
Schnell meint 5 Jahre, langsam 20 Jahre.
"Wasserkraft"
muss heißen "Wasserkraftwerk"
Immer wieder schön zu sehen, wer nicht alles wozu etwas weiß.
Daumen hoch, und Danke für die Kommentare!
Danke für den Beitrag und auch für die informativen Kommentare !
Dieser Tage las ich, dass bei den - aktuell zurückgehenden - deutschen Rüstungslieferungen in 2020 Ägypten der Hauptabnehmer sei.
Zunächst rieb ich mir verwundert die Augen, jetzt fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren.
Rüstungsexporte nach Ägypten stoppen. Konflikte ohne Waffen regeln.
„Dieser Tage las ich, dass bei den - aktuell zurückgehenden - deutschen Rüstungslieferungen in 2020 Ägypten der Hauptabnehmer sei.“
Nicht aufregen! Den Krieg wegen des Staudammes sehe ich noch nicht. Äthiopien hat aktuell einen neuen Botschafter nach Ägypten geschickt, der so scheint es, sich bestens mit GERD auskennt.
Die Waffen benötigt Ägypten eventuell für Libyen.
||Die Waffen benötigt Ägypten eventuell für Libyen.||
Wo sie dann auch wieder gegen vom Westen instigierte Vandalen eingesetzt werden müssen. (Wenn es denn soweit kommt.)
Früher gab es doch tatsächlich mal Szenen wie diese:
Als der Möchtegernmonarch des Irans in die USA flog, um Waffenkäufe zu antichambrieren, antwortete ihm ein gewißer Kennedy doch tatsächlich in etwa: "Die Zustände in Ihrem Land lassen Waffenkäufe unpassend erscheinen. Sie sollten das Geld für die Bevölkerung einsetzen."
Sprachs und blieb hartnäckig dabei.
Auf so Etwas läßt sich aus unserem Kanzleramt lange warten.
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"Die Umsätze gehen zurück. ... Heiko, komm mal her! ... Schau doch mal schnell nach, wo sich nach ein paar Arrangements 'Befreiung' oder 'Verteidigung' drauf schreiben ließe."
Mein Grundgedanke ist: die Bundesrepublik Deutschland ist bei militärischen Auseinandersetzungen neutral und beliefert bei Auseinandersetzungen beide Seiten mit Waffen. Sie beliefert Ägypten und natürlich die Türkei bezogen auf Libyen.
Lieferungen an Äthopien sind mir bislang nicht bekannt. Es kann also kaum ein Krieg um den Staudamm „GERD“ geben.
Danke für den nostalgischen Moment.
Es gibt heute leider keine Kennedys und ähnliche Beispiele aus andereren Ländern und Systemen mehr. Letztlich gibt es nur noch Lobbyisten unterschiedlichster Schwerpunkte. Politiker sind ausgestorben.
An der Oberfläche sieht das traditionell so aus.
Doch bei näherer Betrachtung, nun also des Puschens und Belieferns einer Pseudoregierung nach eigenem Gusto in Lybien, löst sich ein Eindruck von vorgeblicher Neutralität in Luft auf. Auch wenn die Gerätschaften über Türkei und Emirate ans Ziel gelangen.
Wie sagt der Michel? „Verarschen kann ich mich auch alleine“. Das macht er auch.
Und selbst, wenn er es nicht tut.
Was verdammt soll es, daß unsere Heimat Waffen und Kriegsvehikel exportiert? Womit ist das vereinbar?
Mit exakt Nichts, was unsere Republik vorgibt zu sein. Dasselbe trifft auf die Franzosen und etwa ihr Lavieren in Lybien zu.
Es ist nicht im Sinn der deutschen, französischen und sonstigen europäischen Bevölkerung, daß international intrigiert, gezündelt und Entwicklung von Gesellschaft untergraben wird. Von kriegerischer Handlung, ob direkt oder über Proxy, nicht erst zu reden.
„Neutralität“ am Allerwertesten.
Schluß mit Auto- und Plutokratie!
Ganz exakt so ist es!
Es geht um wirtschaftliche Interessen.
Nehmen wir mal an, was selten passiert, die Waffenschmieden der Bundesrepublik Deutschland beliefern nur eine Kriegspartei. Es gebe ein kurzes Gemetzel. Wenn die Waffenschmieden der BRD aber beide Seiten beliefern, kann ein Konflikt rausgezögert werden, weil beide Seiten ähnlich stark sind, und es gibt die notwendigen Nachbestellung. Es geht um Arbeitsplätze. Leben spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.
||Es geht um wirtschaftliche Interessen.||
Definitiv.
Um kurzsichtige, destruktive des schnellen Profits und des Nach-mir-die-Sintflut.
||Es geht um Arbeitsplätze.||
Vorgeschobener Weise.
In Wirklichkeit sind sie nicht einmal viertrangig.
Wären sie tatsächlich relevant, hätte sich längst erschlossen, daß durch Wandel der destruktiven Industrien in zivile, konstruktive und wiederverwertende nicht nur mehr Arbeitsplätze entstünden als im Binnenmarkt überhaupt Arbeitnehmer existieren, sondern auch noch langfristige und nachhaltige Arbeitsplätze.
In Wirklichkeit aber sind A-Plätze so ziemlich s-egal, solange man selbst darüber verfügt, wer an Podesten steht und wie Wahlen ausfallen.
||Leben spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.||
Definitiv.
<||Es geht um wirtschaftliche Interessen.|| - Um kurzsichtige, destruktive des schnellen Profits>
Richtig, also nicht einmal darum, jedenfalls nicht um nachhaltige nationale wirtschaftliche Interessen*. Es sei denn, man sieht es als nachhaltig an, daß ein Land in Schutt und Asche gelegt wird, um dann wieder aufgebaut werden zu können. Gut möglich aber, daß man in einem Staat zum Wiederaufbau nicht gerade auf die Länder zurückgreift, die vorher alles zerstört haben. Ich kann mich an kein Land erinnern, wo solche Milchmädchenrechnung aufgegangen ist.
* Freilich, wenn man 2% für Rüstung ausgeben muß, ist es sinnvoll, eine exportierende Rüstungsindustrie zu haben, die viele ausländische Kunden hat, daher und weil sie kostengünstig produzieren kann und die Gelder des Verteidigungshaushalts so im Lande verbleiben können. Das amerikanische Modell: der Krieg der Vater der Wirtschaft.
||Freilich, wenn man 2% für Rüstung ausgeben muß, ...||
Sehr funktional in der Sache auch, daß eben Jene, die für die einträglichste Unternehmung nach dem Drogenbiz, bei surreal inflationierten Mondpreisen wie Gegenwert eines Kleinwagens pro 30cm-Geschoß oder über eine Milliarde für einen Bomber, also ein Partikel des Dorados dazu investieren, an offizieller Stelle jene Prozentzahlen aus dem Haushalt für sich reservieren zu lassen.
Ich denke, das nennt man einen geschlossenen Kreislauf. Oder vielleicht Pseudo-Perpetuum mobile, solange Fußvolk nicht merkt, was und zu welchem Überfluß an Profit es da schultert.
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Daß aus Nationalwirtschaften, welche Waffen zum Zerbomben lieferten, zum Wiederaufbau nicht ebenso Produkte wie Bulldozer, Planierraupen etc. und Baumaterialien bezögen würden, scheint mir ein Trugschluß.
Diese Art der „Nachhaltigkeit“ ist sicher keine Exotik.
„Wie sagt der Michel? „Verarschen kann ich mich auch alleine“. Das macht er auch.“
Der ist gut.
>>Streitpunkt ist, wie schnell soll der Staudamm befüllt werden.<<
Ja, das ist der Konfliktpunkt, wenn der Fluss unterhalb der Aufstauung weitere Länder befliesst. Vor Allem wenn deren Landwirtschaft direkt vom Fluss abhängt. Das war auch bei der türkischen Euphrat-Aufstauung so, weil Syrien am Euphrat hängt.
Man wird sich auf irgendetwas einigen, und wenn sich zunächst niemand über den Tisch gezogen sieht und alle mit dem Kompromiss leben können wird daraus kein Krieg entstehen. Wenn aber kein Plan B in den Vertrag eingebaut ist kann es nachträglich zum Konflikt kommen:
Fall 1: In Äthiopien bleibt der Regen aus (das wäre nicht das erste Mal). Um die Aufstauung trotzdem weiter zu betreiben, reduziert Äthiopien die Durchlassmenge, mit Folge von Wassermangel in den beiden unteren Ländern. Äthiopien erklärt, der Vertrag verliert seine Gültigkeit, weil sich die Grundlagen geändert haben. Beide Seiten finden keinen friedlichen Ausweg aus der Bredouille.
Fall 2: Im Sudan und/oder Ägypten fallen Niederschläge aus. Sie verlangen Erhöhung der Durchlassmenge, was für Äthiopien natürlich ebenfalls zu einer unkalkulierbaren Verzögerung der ökonomischen Aufbaupläne führen würde. Äthiopien weigert sich und besteht auf dem einmal abgeschlossenen Vertrag.
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>>Lieferungen an Äthiopien sind mir bislang nicht bekannt.<<
Bis jetzt hat die äthiopische Armee russische Waffensysteme. Sie haben keinen Grund zu wechseln, russisches Kriegsgerät knallt gut & tötet nicht schlechter als Westware. Im Kriegsfalle könnten sie sich auf chinesische Unterstützung verlassen, denke ich. Die Truppen wären schnell vor Ort, weil China in Dschibuti die erste chinesische Militärbasis in Afrika unterhält.
Fall es dazu käme würde EU/NATO wahrscheinlich die Gegner Äthiopiens unterstützen: Der Wasserkrieg wäre gleichzeitig ein Stellvertreterkrieg.
Vorab, dieses Jahr dürfte es weder im Sudan noch in Ägypten Probleme mit der Auffüllung von GERD geben, weil, es klingt vielleicht ironisch, ist aber wahr, im Sudan Unwetter niedergegangen sind, die den weißen Nil und damit den Nil insgesamt, mit Wasser aufgefüllt haben. Das fehlende Wasser aus dem blauen Nil dürfte, also GERD, keine Rolle spielen.
Über Waffen spekuliere ich ungern, weiß allerdings das China in Kooperation mit Äthiopien eine Bahnstrecke von Addis Abeba nach Dschibuti, also ans Meer, seit der Abspaltung von Eritrea hat Äthiopien keinen direkten Meereszugang mehr, gebaut hat. Gerüchteweise, bitte, soll China, es sind nur Gerüchte, am Bau und der Finanzierung von GERD beteiligt gewesen sein. Das Ägypten ein Bauwerk an dem China eventuell beteiligt sein könnte, zerstört...
>>Freilich, wenn man 2% für Rüstung ausgeben muß, ist es sinnvoll, eine exportierende Rüstungsindustrie zu haben, die viele ausländische Kunden hat, daher und weil sie kostengünstig produzieren kann und die Gelder des Verteidigungshaushalts so im Lande verbleiben können.<<
Ja, wieder mal eine göttliche Fügung: Kriegsminister, Wirtschaftsminister, Finanzminister und Waffenprofiteure sind sich einig. Ein tiefer Friede liegt über dem Lande.
>>...dieses Jahr dürfte es weder im Sudan noch in Ägypten Probleme mit der Auffüllung von GERD geben,...<<
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist
ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist
Ich habe Szenarien entworfen, die im Laufe der Aufstauungszeit denkbar sind, zwecks Einschätzung ob ein Konflikt in der Zukunft möglich ist, unter Einbeziehung der Möglichkeit eines Stellvertreterkrieges.
Ich weigere mich, auch in der Zukunft, in Kriegen zu denken.
Es ist ein Konflikt, sicherlich, den Ägypten vorab hätte entschärfen können, indem sie den Assuan-Staudamm, flußabwärts liegt er, bis zur Oberkannte füllen können. Zehn Jahren hatten sie zur Vorbereitung Zeit. Mit dem Wasser hätte Ägypten das fehlende nachströmende Wasser aus Äthiopien für die eigene Bevölkerung ausgleichen können.
Hierfür benötigt niemand Stellvertreter und auch keine Kriege.
>>Hierfür benötigt niemand Stellvertreter und auch keine Kriege.<<
Ich brauche auch keine Kriege, hab weder den Vietnam,- noch den Jugoslawien,- Afghanistan,- Irak,- Libyen,- Syrienkrieg gebraucht. Auch nicht den 2. Weltkrieg, der, auch wenn ich kurz danach geboren wurde, doch mein Leben beeinflusst hat.
Aber wenn jemand von Kriegsgefahr spricht und jemand Anderes widerspricht dem, dann kann ich etwas dazu denken.
Ich werde mich, in welcher Form auch immer, auf keine Kriegsdiskussion einlassen, die übrigens für GERD auch nicht besteht.
„Aber wenn jemand von Kriegsgefahr spricht und jemand Anderes widerspricht dem, dann kann ich etwas dazu denken.“
Denken ja. Aber nicht vom Krieg, weil das verengt das Denken. Dbrandt hat in seinem Kommentar Perspektiven eröffnet.
Eine Aktion aus dem Jahr 2019 zeigt, was für Äthiopien sehr wichtig ist.
Natürlich sind Aufforstungen wichtig, um Bodenerosion zu verhindern und zur Klimaverbesserung. Ein direkter Zusammenhang mit dem Staudamm erschliesst sich mir allerdings nicht.
Massive Aufforstung im Hochland erhöhen die Niederschlagsmengen im Quellgebiet des Blauen Nil. Damit kann langfristig die Wassermenge erhöht werden und auch das Wasserkraft im Staudamm besser genutzt werden.
In der Langzeitperspektive können die bekannten Trockenheitsphasen gemildert werden, ja. Aber so lange will man wohl mit der Aufstauung nicht warten: die Einnahmen aus dem geplanten Stromexport würden ja eigentlich schon heute gebraucht.
Die Aufstauung hat vermutlich bereits begonnen. Äthiopien hält sich da sehr bedeckt. Vor etwa einer Woche hat Äthiopien um den Staudamm herum eine Flugverbotszone eingerichtet.
Grundsätzlich geht es darum, ein stabiles Wasserreservoir am Blauen Nil zu errichten und dafür müssen Bäume gepflanzt werden.