Kurswechsel: Baerbock und Habeck wollen China mehr Kante geben

Bilaterale Beziehungen Die Ampel-Koalition in Berlin will mehr „systemische Rivalität“ mit China. Aber kann es im deutschen oder europäischen Interesse sein, neben dem Konflikt mit Russland, einen vergleichbaren Zustand mit Peking herbeizureden?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2023
Wie sollen wir Europäer:innen in Zukunft mit der wachsenden Macht der chinesischen Volksrepublik umgehen?
Wie sollen wir Europäer:innen in Zukunft mit der wachsenden Macht der chinesischen Volksrepublik umgehen?

Foto: Kay Nietfeld/Pool/AFP via Getty Images

Eine Strategie, die diesen Namen verdient, sollte auf Fakten gegründet sein. Obsessionen sind weniger hilfreich, aber schwer in Mode. Kann man den durchgesickerten Papieren aus den Häusern Baerbock und Habeck trauen, setzt man gegenüber China auf Krawall und glaubt zu wissen: Peking sucht die harte Konfrontation mit Europa, wird spätestens 2027 Taiwan angreifen und annektieren. Was hilft es, dass einiges dagegenspricht? Unter anderem der Ausgang der jüngsten taiwanesischen Regionalwahlen.

Die Partei Kuomintang, die seit 1992 eine Politik der friedlichen Wiedervereinigung mit Festlandchina verfolgt, ist zurück. Sie gewann in 13 von 21 Regionen des Inselstaats. Tsai Ing-wen, Chefin der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei, trat ab, blieb aber als Prä