Seit heute können Nutzer auf Soundcloud auch Podcasts hochladen und von dort aus teilen. Mit verschiedenen Funktionen möchte die soziale Audio-Plattform sich der Podcasting-Community öffnen und somit eine neue Zukunft des Podcastings einläuten. Mit der neuen Funktion von Soundcloud ist es noch einfacher, seine Podcasts auf der Plattform hochzuladen, zu beschreiben und zu teilen.
Wenn man nicht wüsste, dass Podcast bis jetzt auf Soundcloud nicht unterstützt wurden, würde man es wohl nicht glauben. Die Plattform hat sich bisher nur der Musik verschrieben, obwohl es schon seit Jahren auch Podcasts auf Soundcloud gibt. Mit den neuen Funktionen wird dies jetzt noch zunehmen, denn die für Podcast optimierte Oberfläche von Soundcloud ist nun nach einer Beta-Phase mit 15.000 Testern ausgerollt.
Podcasts können nun beispielsweise durch den RSS-Feed in verschiedene Podcast-Apps gespielt werden. Dieser kann unter dem Tab “Permission” aktiviert und verändert werden. Im Creator Guide von Soundcloud wird genauer beschrieben, welche Möglichkeiten Nutzer damit haben. Der Embedded-Player wurde für den Launch der Podcast-Funktion neu gestaltet und lässt den Zuhörern die Sharing-Möglichkeiten verstärkt wahrnehmen. Twitter Audio Cards, Statistiken und die Integration weiterer sozialer Netzwerke machen den viralen Charakter sozialer Medien jetzt auch für Podcasts möglich.
Was wie eine Erweiterung der Funktionalität von Soundcloud aussieht, ist viel mehr ein grundlegender Wechsel des Fokus. Anstatt eine Plattform für Musik zu sein (was meiner Meinung nach nie wirklich geschafft wurde), könnte Soundcloud das für Podcasts werden, was YouTube für Videos ist (oder war). Es gibt zwar viele kleinere Podcast-Plattformen, aber bis auf iTunes hat keine eine vergleichbar zentrale Bekanntheit, wie es Soundcloud schon jetzt mitbringt. Und Podcast-Formate werden immer wichtiger für Publizierende.
Doch mit der neuen Ausrichtung auf Podcasts muss Soundcloud das Problem des internationalen Rechtemanagements in den Griff bekommen. Der von Adam Ragusea auf Netzpiloten.de geschilderte Fall der Aberkennung von wesentlichen Rechten eines Journalisten aufgrund verschiedener internationaler Urheberrechtsgesetze, ist ein ernsthaftes Problem. Neben wirtschaftlichen Aspekten der die kostenintensiven Produktionen rechtfertigenden globalen Distributionsmöglichkeiten, werden wesentliche Rechte der Presse- und Meinungsfreiheit davon gestört.
Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat Soundcloud sich Unterstützung von dem kalifornischen Unternehmen Zefr geholt, die auch die Rechteverwaltung für YouTube übernommen haben. Ähnlich wie auf der Videoplattform, könnten Beiträge, die gegen das Urheberrecht verstoßen, monetarisiert statt gelöscht und die Rechteinhabern an den Einnahmen beteiligt werden. Soundcloud bezeichnete die Kooperation als “wichtigen Schritt, um ein kreatives Ökosystem, von dem alle Produzenten von Musik und Audio profitieren” zu etablieren.
Mit dem im Mai startenden Podcast “Curation Talk“, der auch monatlich beim Internetradio Detektor.fm ausgestrahlt werden wird, werden wir Netzpiloten die neue Podcast-Funktion von Soundcloud intensiv testen. Schon jetzt nutzen wir die Plattform für unsere Audio-Beiträge. Daneben versuchen wir aber auch eine Plattform unabhängige Methode, bei der wir den kommenden Podcast auf dem Cloud-Speicherdienst Google Drive hosten werden.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf netzpiloten.de
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