Renate Künast: „Verstehe den Ärger der Bauern, aber die Proteste bringen uns nicht weiter“

Interview Renate Künast, vormals grüne Landwirtschaftsministerin, versteht die Wut der Bauern. Und sagt trotzdem: Inhaltlich werden die Demos den Bauern nicht nützen. Was es brauche? Eine Debatte über eine verlässliche Agrar-Transformation
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2024
Renate Künast: „Die Zukunft der Bauern wird nicht über Bestandswahrung erreicht werden“
Renate Künast: „Die Zukunft der Bauern wird nicht über Bestandswahrung erreicht werden“

Foto: Marzena Skubatz/laif

Von der Freitag-Redaktion am Hegelplatz kann man es hören, wie die protestierenden Bauern Unter den Linden mit ihren Treckern hupen und lärmen. Die Bauern sind sauer, weil die Ampel ihnen in der Haushaltseinigung für das Jahr 2024 erst Diesel-Subventionen und eine Befreiung von der Kfz-Steuer für landwirtschaftliche Maschinen gestrichen hat, dann nach ersten Protesten nur einen halben Rückzieher machte.

Inzwischen sind zwei Dinge passiert: Die Proteste haben sich ausgeweitet, es sind nicht mehr nur Bauern dabei. Und sie haben den Scheinwerfer der Öffentlichkeit darauf gerichtet, wie Bauern eigentlich arbeiten und wirtschaften. Und wie die Lebensmittel produziert werden, die wir jeden Tag essen.

Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) war einmal Land