Nahostkonflikt im Kunstbetrieb: It’s complicated

Diskurs Ob Studierende, die an Universitäten gegen Israels Unterstützung protestieren oder ausgeladene Künstler – Der Kunstbetrieb ringt um seine Meinung zum Nahostkonflikt. Dabei gehen Komplexität und eine Möglichkeit zum Dialog verloren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2023
Vermeintlich harmlose Parole: Candice Breitz bei der von ihr mit angemeldeten Kundgebung „We Still Need to Talk“ am 10. November in Berlin
Vermeintlich harmlose Parole: Candice Breitz bei der von ihr mit angemeldeten Kundgebung „We Still Need to Talk“ am 10. November in Berlin

Foto: Matthias Reichelt/Imago Images

Als Ende November bekannt wurde, dass das Saarlandmuseum eine über Jahre geplante Ausstellung der Künstlerin Candice Breitz nicht zeigen wird, war das die jüngste in einer Reihe von Absagen. Gegenstand der Ausstellung wäre TLDR (2017) gewesen, eine mehrstündige Videoarbeit, die aus Interviews mit Sexarbeiter*innen besteht. Darum ging es aber nicht in der Kontroverse, sondern, so die Stellungnahme der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, um die mediale „Berichterstattung über die Künstlerin im Zusammenhang mit ihren kontroversen Äußerungen im Kontext des Angriffskrieges der Hamas auf den Staat Israel“. Die Stiftung wolle keine Künstler*innen zeigen, die sich nicht gegen die Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober positionieren.