Kann man Glück messen?

Orientierung Die konventionelle Ökonomik konzentriert sich darauf, den Nutzen zu maximieren und größtmögliches Glück anzuvisieren. Dabei fehlt ihr die ethische Orientierung, um wirklich über Glück reden zu können. Aber es gibt Alternativen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2023
Kann man Glück messen?

Illustration: der Freitag

Kann man „Glück“ messen? Die herkömmliche Ökonomie sagte: Ja, aber sicher. Glück, oder zumindest die materiellen Voraussetzungen für Glück, sind messbar und berechenbar. Ein Mehr davon liefert ein Mehr an Nutzen, ist damit „besser“. Mit dieser Begründung setzte sich bereits die Denkschule des Utilitarismus, dem auch das ökonomische Denken im Streben nach „Wohlstand“ folgte, „das größte Glück der größten Zahl“ zum Ziel. Diese hedonistische Form von „Glück“ ist das Ergebnis einer Kalkulation: Negativer und positiver Nutzen aus Gütern wird abgewogen und nach einer positiven Nutzenbilanz gestrebt. Aber ist Glück wirklich messbar, und lässt das die Men