Beihilfe zur Brandstiftung: Warum ungebändigter Kapitalismus Krisen erzeugt

Anfälligkeit Warum muss der Kapitalismus alle paar Jahre wieder gerettet werden? Und warum wird jede Krise wegerklärt, anstatt dass man die Ursachen dafür erkennt und angeht? Der Ökonom Stephan Schulmeister hat Antworten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2023
Beihilfe zur Brandstiftung: Warum ungebändigter Kapitalismus Krisen erzeugt

Illustration: der Freitag

Denken sei etwas, „das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht“, sagte Bertolt Brecht. Allerdings: Das bedeutet leider nicht, dass jeder „Schwierigkeit“ oder Krise ein Nach-Denken folgt.

Wenn es brennt, muss man löschen. Wenn es aber immer wieder brennt, sollte man auch die Ursachen der Brände ergründen. Und was tun, wenn Zündeln attraktiv ist, die Brände also systemisch bedingt sind? Dann dient jede Rettung nur dem Weiterwursteln, und damit auch den Brandstiftern.

Über fast 50 Jahre ist so eine umfassende ökonomische, soziale, ökologische und politische Krise herangewachsen, und zwar nach folgendem Muster: Systemänderungen wie die Entfesselung der Finanzmärkte generieren Krisen, diese werden von den akade