Eine neue Guardian-Analyse macht nicht nur die verheerende Zunahme von extremen Wetterbedingungen deutlich. Menschen auf der ganzen Welt verlieren durch von der Klimakrise verursachte, tödlichere und häufigere Hitzewellen, Überflutungen, Waldfeuer und Dürren ihr Leben oder ihren Lebensunterhalt.
Die Analyse hunderter wissenschaftlicher Studien ist die bisher umfassendste Zusammenstellung dieser Art. Sie zeigt eindeutig, wie die enormen Kohlenstoffemissionen der Menschheit das Klima in katastrophale neue Extreme treiben. Mindestens ein Dutzend der schwerwiegendsten Ereignisse – von tödlichen Hitzewellen bis hin zu kochenden Meeren – wären laut der Analyse ohne die vom Menschen verursachte globale Erwärmung praktisch nicht möglich gewesen.
Besonders besorgniserregend ist, dass dies alles bei einem Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde um nur ein Grad Celsius geschieht. Die Verstärkung extremer Wetterereignisse durch globale Erwärmung erfolgt dabei laut Wissenschaftler:innen mit „erstaunlicher Geschwindigkeit“. „Die Welt verändert sich schnell und es tut uns bereits jetzt weh – das ist die kurze Zusammenfassung“, erklärte Professor Maarten van Aalst, Leiter des International Red Cross Red Crescent Climate Centre. Dabei ist die Welt derzeit auf dem Weg hin zu mindestens 2,5 Grad Celsius Erderwärmung. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen würde das noch mehr Tod und Zerstörung bedeuten.
Die analysierten Studien nutzen eine wissenschaftliche Technik, die sich Attribution nennt, um zu bestimmen, wie viel schlimmer oder wahrscheinlicher ein extremes Wetterereignis durch die meschengemachte globale Erwärmung wurde. Die Stärke dieser Technik liegt darin, eine direkte Beziehung zwischen Menschen betreffenden Katastrophen und der häufig abstrakten Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre durch die massenhafte Verbrennung von fossilen Brennstoffen seit Beginn der industrielle Revolution herzustellen. Dieses Vorgehen macht die wissenschaftliche Realität der Klimakrise drastisch sichtbar.
Tief im Zeitalter der Klimazerstörung
Die Klimainformations-Website Carbon Brief hat eine neue Datenbank mit allen verfügbaren Attributions-Studien zusammengestellt, die sich mit insgesamt über 500 Ereignissen befassen, und sie exklusiv dem Guardian zur Verfügung gestellt. Die Analyse der Datenbank sowie Interviews mit den weltweit führenden Wissenschaftlern im Bereich Attribution zeigen zweifelsfrei, dass wir uns bereits tief im Zeitalter der Klimazerstörung befinden.
Zentrale Ergebnisse
- Die zwölf Ereignisse, die ohne die Destabilisierung des Klimas durch die Menschheit praktisch unmöglich gewesen wären, sind über die ganze Welt verteilt. Dazu gehören intensive Hitzewellen in Nordamerika, Europa und Japan, steigende Temperaturen in Sibirien und glühendes Meer vor der Küste Australiens.
- 71 Prozent der 500 extremen Wetterereignisse und Trends in der Datenbank sind laut der Untersuchung durch Menschen verursachten Klimawendel wahrscheinlicher oder schwerwiegender geworden. Das betrifft 93 Prozent der Hitzewellen, 68 Prozent der Dürren und 56 Prozent der Überflutungen oder starken Regenfälle. Nur neun Prozent der Ereignisse waren weniger wahrscheinlich, vor allem Kälteeinbrüche und Schneestürme.
- Einer von drei von der Sommerhitzewelle verursachten Todesfällen in den vergangenen drei Jahrzehnten war ein direktes Ergebnis der menschgemachten globalen Erwärmung, was Millionen von Toten bedeutet.
- Auch große Kosten lassen sich jetzt dem menschlichen Einfluss auf das Klima zuordnen, wie etwa die 67 Milliarden US-Dollar Schäden, die entstanden, als der Hurrikan Harvey 2017 in Texas und Louisiana wütete, 75 Prozent des Gesamtschadens durch den Sturm.
- Die globale Erwärmung schadet uns schon viel länger als bisher angenommen. Spuren ihres Einflusses gehen bis auf Hitzewellen und Dürren zurück, die Mitte der 1930er Jahre in den USA den berüchtigten „Dust Bowl“ – Dürren und Staubstürme in den großen Ebenen – auslösten.
Bad Neuenahr-Ahrweiler, Deutschland
Überflutung, Juli 2021

Foto: IMAGO / Future Image
„Wir befinden uns in der Ära des Klimawandels und das schon seit Jahrzehnten“, erklärte Fredi Otto vom Imperial College London. “In der Wissenschaft sehen wir das ganz deutlich, aber es spiegelt sich nicht in der Politik.”
Die vorgenommene Kartierung und Analyse von Klimakatastrophen war noch nie so wichtig wie heute. Im Jahr 2022 breitete sich die Klimakrise bereits auf dem ganzen Planeten aus und brachte die Realität der globalen Erwärmung in die Häuser von Milliarden von Menschen und in die Schlagzeilen der Nachrichten. Rekordhitze traf Nordamerika, Europa, China, Indien und Pakistan und führte vielerorts zu Waldbränden. Schreckliche Überflutungen trafen Australien, Bengladesch und Südafrika. Zu gegebener Zeit werden Wissenschaftler:innen viele dieser Phänomene eindeutig mit der globalen Erwärmung in Verbindung bringen, so wie sie es für den glühenden Sommer 2018 auf der Nordhalbkugel getan haben.
Die meisten extremen Wetterereignisse wurden durch menschengemachte globale Erwärmung verstärkt oder wahrscheinlicher gemacht
Angesichts des bevorstehenden UN-Klimagipfels in Ägypten im November wird die Dringlichkeit der Situation besonders deutlich. UN-Generalsekretär António Guterres sagte im Juli, das Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, sei „überlebenswichtig“ und der Pulsschlag schwächer geworden. Ohne sehr schnelle Maßnahmen zur Senkung der Kohlenstoffemissionen – um 50 Prozent bis 2030 – wird es zu noch weitaus schlimmeren Wetterextremen kommen. „Vorbei sind die Zeiten, in denen die globale Erwärmung Zukunft war“, betonte die frühere UN-Klimachefin Christiana Figueres, die 2015 das Pariser Klimaabkommen aushandelte. „Die vom Menschen verursachte Erwärmung zerstört Leben und Existenzgrundlagen. Jeder Tag mit höheren Emissionen vergrößert Armut und Not. Die Fortsetzung des Weges steigender Emissionen ist sinnlos, egoistisch und vermeidbar.“
„Diese Studien sind der Beweis dafür, dass das, was getan wird, bei weitem nicht ausreicht. Hier geht es um Leben und Tod“, kommentierte die Jugenddaktivistin Mitzi Jonelle Tan, eine Überlebende der Super-Taifune auf den Philippinen.
Es dürfe keine Zeit verschwendet werden, betonte Professor Bill McGuire vom University College London: „Erstaunlich ist die Geschwindigkeit, mit der sich die globale Erwärmung in einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse niederschlägt. Dabei ist die Durchschnittstemperatur der Erde bisher nur um etwas mehr als ein Grad Celsius gestiegen”.
Attributionstudien haben bisher nur einen kleinen Teil der extremen Wetterereignisse erfasst. Besonders große Lücken bestehen im globalen Süden, der am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich ist, wo aber viele der Menschen leben, die am stärksten von ihren Auswirkungen betroffen sind.
Den Fußabdruck finden
Im Folgenden wird gezeigt, was wir sicher wissen: Wie stark der vom Menschen verursachte Klimawandel für die Zunahme extremer Wetterverhältnisse verantwortlich ist, wo er bereits aufgetreten ist und was er uns an Leben und Schäden gekostet hat. Diese ernüchternde Bestandsaufnahme zeigt, wie tief die Klimakrise die Gesellschaften auf der Welt bereits betrifft, und, wie dringend notwendig es ist, eine weitere Verschlimmerung zu verhindern.
Die Tatsache, dass die globale Erwärmung extremeres Wetter antreibt, ist keine Überraschung. Das Tempo der Veränderung ist allerdings schockierend. Treibhausgase, die durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre gepumpt werden, absorbieren mehr Sonnenwärme. Diese beeinflusst verstärkt die Wettersysteme und macht deren Auswirkungen gravierender.
Glühende Hitzewellen sind die offensichtlichste Manifestation und können auch Wälder in Brand setzen. Heißere Luft kann mehr Wasserdampf halten – rund 7 Prozent mehr pro ein Grad Temperaturanstieg –, was intensivere Niederschläge und stärkere Überflutungen bedeutet. Die Ozeane absorbieren die Stauwärme des Planeten, wobei wärmere Meere stärkere Hurrikane und Taifune verursachen. Das erwärmte Wasser dehnt sich auch aus, was den Wasserspiegel steigen lässt und ermöglicht, dass Stürme weiter ins Inland einbrechen.
Die Frage für Wissenschaftler:innen weltweit ist, inwieweit die vom Menschen verursachte globale Erwärmung für ein bestimmtes extremes Wetterereignis verantwortlich ist und nicht die natürliche Variabilität der Wettermuster. Daher werden anhand von Wetteraufzeichnungen und Computermodellen Berechnungen angestellt, um zwei Welten zu vergleichen. Die eine ist die Welt, in der wir leben und die durch unsere Kohlenstoffemissionen aufgeheizt wird. Die andere ist die Welt vor der Massenverbrennung fossiler Brennstoffe und dem Temperaturanstieg. Die Forscher bewerten, wie häufig ein bestimmtes extremes Wetterereignis in beiden Welten auftritt. Wenn es in unserer aufgeheizten Welt intensiver oder häufiger auftritt, dann ist der Fußabdruck der globalen Erwärmung eindeutig.
Jacobabad, Pakistan
Hitzewelle, Mai 2022

Foto: Aamir Qureshi/AFP via Getty Images
Das auffälligste Einzelergebnis der Guardian-Analyse der Attributionsstudien ist die Identifizierung von mindestens ein Dutzend extremen Ereignissen, die ohne menschenverursachte globale Erwärmung extrem unwahrscheinlich gewesen wären.
„Jetzt sehen wir plötzlich, dass die Klimagrenzen so weit verschoben sind, dass diese Ereignisse ohne den Klimawandel nicht eingetreten wären", erklärte Van Aalst. „Ich war überrascht, wie oft das schon der Fall war.“ Etwa wäre der gewaltige „Hitzekuppel“, die im Jahr 2021 über die nordwestliche Pazifikregion Nordamerikas hereinbrach, ohne den vom Menschen verursachten Klimawandel „praktisch unmöglich gewesen“, sagen die Wissenschaftler. “Der Rekord wurde um fünf Grad Celsius gebrochen. Es machte mir klar, dass etwas, das statistisch gesehen unmöglich ist, als neues Extrem vorkommen kann“, erklärte Otto.„Das ist beängstigend.”
Wenn sich die Welt um zwei Grad erwärmt, sei diese früher unvorstellbare Katastrophe aber im Durchschnitt alle 10 Jahre zu erwarten. Otto befürchtet, dass die Maßnahmen zum Schutz der Menschen vor extremen Wetterereignissen sich an vergangenen Katastrophen orientieren. Dieser Ansatz sei nutzlos, wenn die neuen Extreme viel schlimmer sind. “Es ist wirklich schwer, wenn man noch nie etwas auch nur Ähnliches erlebt hat.”
Der Hitzesommer 2018 mit gleichzeitigen Hitzewellen auf der Nordhalbkugel von den USA bis Japan ist den bisherigen Ereignissen im Jahr 2022 verblüffend ähnlich. "Es ist praktisch sicher, dass die Ereignisse von 2018 ohne den vom Menschen verursachten Klimawandel nicht eingetreten wären", sagen die Wissenschaftler. Auch vor sechs Jahren, im Jahr 2016, wäre laut einer weiteren Studie die "extreme Wärme in Asien ohne den Klimawandel nicht möglich gewesen."
Die Unmöglichen
Folgende extreme Wetterereignisse wären ohne die zusätzliche Wärme auf dem Planeten durch die CO2-Emissionen der Menschheit nicht möglich gewesen:
- Hitzewelle, Pazifik-Nordwest USA und Kanada 2021
- Rekordhitzesommer, Europa, 2021
- Hitzewelle, Sibirien, 2020
- Rekordhitze und -regen, Südchina, 2020
- Hitzewelle, Frankreich, 2019
- Hitzewelle, Japan, 2018
- Gleichzeitige Hitzewellen, nördliche Hemisphäre, 2018
- Meereshitzewelle, Tasmansee, Australien, 2017-18
- Hitzewellen Asien, 2016
- Hohe Temperaturen, Nordpol 2016
- Wärmste Jahre in Folge, weltweit, 2014-16
- Trend zum Temperaturanstieg, 1850-2014
Zudem geschieht das zuvor Unmögliche planetenweit. Die Rekordhitze der Jahre 2014 bis 2016 hätte ohne die vom Menschen verursachte Erwärmung nur eine winzige Chance gehabt – weniger als 0,03 Prozent. Eine andere Studie ergab, dass die heißesten Tage und Jahreszeiten in vielen Gebieten ohne globale Erwärmung „nicht in tausenden von Jahren aufgetreten wären“. Normalerweise kalte Orte sind besonders gefährdet, weil sie sich am schnellsten erwärmen. Auch die enorme Hitze in Sibirien im Jahr 2020, als die arktische Stadt Verkhoyansk im Juni eine Rekordhitze vermeldete, wäre ohne menschlichen Einfluss „praktisch unmöglich“ gewesen. Diese Hitze führte zu Waldbränden, die laut den Wissenschaftler:innen durch die globale Erwärmung 80 Prozent wahrscheinlicher wurden, und pumpten eine Rekordzahl von 59 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre.
Die Ozeane absorbieren den Großteil der Klimawandel-Wärme. Das trifft die Meeresfauna und -flora hart, aber auch Milliarden Menschen, die von den Meeren abhängig sind. Auch die Hitzewelle in der Tasmansee 2017-18 war „ohne menschlichen Einfluss praktisch unmöglich“. Die Folge waren neue Krankheitsausbrüche beigezüchteten Schalentieren und der Tod freilebender Tiere. Fast 90 Prozent der Hitzewellen im Meer sind laut Schätzungen von Wissenschaftlern auf von Menschen angestoßene Erwärmung zurückzuführen.
Tokio, Japan
Hitzewelle, Juli 2018

Foto: Martin Bureau/AFP via Getty Images
Die Kosten
Bei der Bestandsaufnahme der Auswirkungen der Klimakrise stehen die Todesfälle an erster Stelle. Dabei sind die Wissenschaftler gerade erst in der Lage, den Zusammenhang zwischen Todesfällen und Klimawandel herzustellen.
Die erste groß angelegte Studie kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Mehr als ein Drittel der hitzebedingten Todesfälle in den Sommern zwischen 1991 und 2018 ist auf die vom Menschen verursachte globale Erwärmung zurückzuführen. „Die erhöhte Sterblichkeit ist auf allen Kontinenten zu beobachten“, erläuterte Studienleiterin Ana Maria Vicedo-Cabrera von der Universität Bern. „Die zentrale Botschaft ist, dass der Klimawandel bereits jetzt Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.“
In den am stärksten betroffenen Städten sterben im Durchschnitt bereits Hunderte Menschen pro Jahr an den Folgen der zusätzlichen Hitze, darunter in São Paulo (239 Todesfälle), Athen (189), Madrid (177), Tokio (156), Bangkok (146) und New York (141). Die Studie untersuchte 732 Orte in 43 Ländern. Fehlende Daten machten eine breitere Erfassung unmöglich. Es ist schwierig, diese Ergebnisse auf eine weltweite Zahl hochzurechnen, aber eine grobe Schätzung der Wissenschaftler:inenn liegt bei über 100.000 Todesfällen im Jahr. Über Jahrzehnte addiert sich das zu Millionen Leben.
Manche Orte sind besonders stark betroffen. Etwa drei Viertel der Hitzetoten in Ecuador, Kolumbien, Guatemala und Peru sind auf die vom Menschen verursachte globale Erwärmung zurückzuführen und liegen damit weit über dem in der Studie ermittelten Durchschnitt von 37 Prozent. Das ist eine Folge der besonders schnellen Erwärmung in diesen Regionen in Verbindung mit der hohen Anfälligkeit einer ärmeren Bevölkerung. Etwa 66 Prozent der Hitzetoten in Kuwait und im Iran werden ebenfalls auf die Klimakrise zurückgeführt, während der Anteil in Norwegen fast 50 Prozent beträgt. In Südeuropa ist die Zahl der Todesfälle aufgrund der älteren Bevölkerung und der rasch zunehmenden Häufigkeit von Hitzewellen besonders hoch.
Globale Erwärmung verursacht mehr als die Hälfte der Sommerhitze-Todesfälle in mindestens einem Dutzend Ländern
„Auch wenn diese Wirkungsschätzungen ein bisschen apokalyptisch sind, bringen sie eine klare Botschaft rüber“, erklärte Vicedo-Cabrera. „Diese Todesfälle sind das Ergebnis bei einem globalen Temperaturanstieg von nur einem Grad, was weniger ist als selbst das strengste Klimaziel des Klimaabkommens von Paris (1,5 bis 2 Grad Celsius), und sind daher nur ein Bruchteil dessen, was passieren könnte, wenn die Emmissionen nicht beschränkt werden.”
Auch der hohe Preis, den Kinder für die Klimaerwärmung zahlen, wurde in einer Studie aufgedeckt. Im vergangenen Jahrzehnt war sie jedes Jahr für den Tod von 7.000 bis 11.000 Kindern unter fünf Jahren in Subsahara-Afrika verantwortlich. Demnach hat sich die Zahl der hitzebedingten Todesfälle bei Kindern durch den Klimawandel verdoppelt.
Länder, denen die Gesundheitsdaten für solche Studien fehlen, sind häufig unter den ärmsten und verletztlichsten, erklärte dazu Professor Dann Mitchell von der Universität Bristol. Beunruhigend sei auch, dass dort das Bevölkerungswachstum besonders hoch sei, etwa in Indien und Nigeria.
Globale Erwärmung für diese Todesfälle verantwortlich zu machen, bedeutet zudem nicht, dass sie nicht durch frühe Warnung und Anpassung vermieden werden könnten. In Europa etwa seien das „fast komplett vermeidbare Todesfälle”, betonte Van Aalst.
Die Klimakosten schießen in die Höhe
Die Zahl der Todesfälle, die weltweit durch komplexeres extremes Wetter verursacht wurden, ist schwieriger zu bestimmen. Aber die durch den Klimawandel verstärkte Intensität von Hurrikan Maria führt laut einer Studie 2017 zu 3.670 Todesfällen.
Extremes Wetter zerstört auch Häuser, Unternehmen, Straßen, Brücken und mehr und Researcher haben begonnen, die Kosten zusammenzurechnen. Die Klimakosten des Hurrikan Harvey in Höhe von 67 Milliarden US-Dollar waren zum Teil darauf zurückzuführen, dass die globale Erderwärmung extreme Regenfälle um 20 Prozent verstärkt hat. Im Großbritannien verursachten vier durch die globale Erwärmung besonders schlimme Überschwemmungen zwischen 2000 und 2020 Schäden in Höhe von neun Milliarden US-Dollar. Das ist die Hälfte der Gesamtschäden.
Auch Nahrungsmittel, auf die wir angewiesen sind, werden durch die vom Menschen verursachte globale Erwärmung vernichtet. Zwischen 1991 und 2017 gingen durch Co2-Emissionen der Menschheit in den USA versicherte Ernten in Höhe von 27 Milliarden US-Dollar verloren. Auf der gegenüberliegenden Seite der Welt verloren neuseeländische Landwirte in den zehn Jahren bis 2017 Ernten im Wert von 185 Millionen US-Dollar durch die Verschärfung von Dürren infolge der Klimakrise.
Houston, Texas, USA
Hurrikan Harvey, August 2017

Foto: Thomas Shea/AFP via Getty Images
Auf der ganzen Welt
Europa
Die Temperaturen in Frankreich im Juli 2019, als die Hitzerekorde wie Dominosteine aufeinanderfolgten und in Paris bis zu 42,6 Grad Celsius gemessen wurden, führten zu einer der aufsehenerregendsten Attributionsstudien bisher. Nicht nur war auch hier das Ergebnis, dass „die Hitzewelle ohne den Klimawandel nicht möglich gewesen wäre“. Bemerkenswert war das Ausmaß des Temperaturanstiegs.
„Die Hitzewelle in Toulouse wäre ohne den Klimawandel um vier Grad kühler ausgefallen, und das in einer Welt, in der die globale Erwärmung nur ein Grad betrug", so Otto. „Eine Veränderung von vier Grad Celsius ist enorm.“ Die Wissenschaft ist zunehmend besorgt, dass der stetige Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur nicht zu einem graduellen Anstieg des extremen Wetters führt, sondern zu außergewöhnlichen Ereignissen. „Wir werden so oft überrascht“, berichtete Van Aalst. „Bei den Hitzetrends in Westeuropa zum Beispiel beobachten wir ein so viel höheres Tempo, als wir es von den Modellrechnungen her erwartet haben.“ Die Wissenschaft vermutet daher, dass die Modelle noch nicht alle beteiligten Faktoren einbeziehen.
Rekorde brachen auch die Regenfälle, die im Juli 2021 in Deutschland und Belgien tödliche Überschwemmungen verursachten und mindestens 243 Menschen den Tod brachten. Diese Regenfälle sollen durch die globale Erwärmung bis zu neun Mal wahrscheinlicher geworden sein.
Die Klimakrise manifestiert sich auch an Orten, die eigentlich für mildes Klima bekannt sind. In Großbritannien wurde im Juli diesen Jahres an 46 verschiedenen Orten der Temperaturrekord gebrochen. Mancherorts wurden erstmals über 40 Grad gemessen Nach Schätzungen starben rund tausend Menschen durch die Hitzewelle. Die Hitze wurde durch die globale Erwärmung zehn Mal wahrscheinlicher. Den nassesten Tag in Großbritannien brachte 2020 der Sturm Alex, der auch für Stromausfälle verantwortlich war. Der damalige Regen wurde durch menschlichen Klimaeinfluss 2,5 Mal wahrscheinlicher gemacht.
Nordamerika
In den USA leidet Texas häufig unter Wetterextremen. Aber vor mehr als einem Jahrzehnt, als Gouverneur Rick Perry 2011 fälschlich Klimawissenschaftlern vorwarf, Daten zu manipulieren, gab es einen außergewöhnlich heißen Sommer, der nach Untersuchungen durch die globale Erwärmung zehn Mal wahrscheinlicher wurde.
Kalifornien wurde zwischen 2012 und 2014 von der schlimmsten Dürre eines Jahrtausends getroffen. Die von Menschen verursachte Erwärmung war dafür ein „wesentlicher“ Faktor. Zehntausende Landarbeiter:innen verloren ihre Arbeit, Milliarden Dollar Schaden wurden registriert und 100 Millionen Bäume vertrockneten.
Dürren werden häufig von Waldfeuern begleitet. Sie wüteteten im Westen der USA und zerstörten unter anderem viele Häuser. Nach Schätzungen war das Gebiet, das dort zwischen 1984 und 2015 verbrannte, doppelt so groß im Vergleich zu einer Welt ohne Erderwärmung. In Kanadas Waldfeuersaison 2017 brannte das größte Gebiet im Land in British Columbia – mehr als eine Million Hektar. Das Gebiet war zwischen sieben und elf Mal größer, als es ohne die globale Erwärmung gewesen wäre.
Vancouver, Kanada
Hitzewelle, Juni 20121

Foto: Don MacKinnon/AFP via Getty Images
Asien
Der Kontinent, der die Heimat von fast einem Drittel der menschlichen Bevöklerung ist, wurde von der Klimakrise ebenso getroffen wie andere Regionen. Ganz unzweifelhaft war das Ergebnis, dass die extreme Wärme in der Region im Jahr 2016, die Milliarden Menschen betraf, „ohne den Klimawandel nicht möglich gewesen wäre“.
Die globale Erwärmung verstärkte auch den Supertaifun Haiyan, der 2013 auf den Philippinen wütete. Er verursachte eine Sturmflut, die das Meerwasser um 20 Prozent ins Landesinnere drückte und 7.000 Todesopfer forderte. „Ich bin damit aufgewachsen, dass Taifune unsere Dörfer zerstören”, erzählte die Jugendaktivistin Tan. „Diese Attributionsstudien sind nicht nur Theorie. Jede Statistik repräsentiert eine Gemeinschaft, die ein Extremwetterereignis erlebt hat – eine Familie, eine Einzelperson, Studierende, einen jungen Mensch, deren Leben die Klimakrise ruiniert hat.”
Vor allem China erlebt eine Achterbahnfahrt extremer Wetterbedingungen, die durch die globale Erwärmung noch verschlimmert wurden. Sie machte etwa die außergewöhnlichen Regenfälle zu Beginn des Jahres 2019 um 30 Prozent wahrscheinlicher. Durch den Regen wurde die Sonne in der mittleren und unteren Jangtse-Ebene verdunkelt. 57 Prozent weniger Sonnenstunden Folge und ein Rückgang der Reisproduktion.
Im Mai des gleichen Jahres war die Dürre im Südwesten Chinas angekommen. Die extrem niedrigen Regenfälle wurden durch den menschlichen Klimaeinfluss sechs Mal wahrscheinlicher gemacht. Es folgten extreme Waldbrände in Südchina, wobei das wetterbedingte Risiko durch die globale Erwärmung versiebenfacht wurde. Bei einer Brandkatastrophe formte sich laut Behörden „in Sekundenschnelle ein riesiger Feuerball“, der 30 Menschen tötete.
Überschwemmungen in China, Hitze in Indien und Pakistan
Ein Jahr später im August war es starker Regen, der den Südwesten Chinas traf. Die Wasserfluten erreichten erstmals seit Bildung des kommunistischen Staates im Jahr 1949 die Zehen der Statue des Riesenbuddha von Leshan. Die Flut wurde durch die Klimaerwärmung doppelt so wahrscheinlich. 2020 kam es zu einer Hitze im Süden Chinas, die ebenfalls ohne Erderwärmung nicht möglich gewesen wäre.
Indien, Asiens andere Bevölkerungs-Supermacht, ist deutlich weniger gut erforscht. Aber eine Schnellanalyse befand, dass die schwüle Hitze, die im März und April diesen Jahres den Nordwesten Indiens und den Südosten Pakistans traf, durch die Klimakrise 30 Mal wahrscheinlicher gemacht wurde, eine ähnliche Hitzewelle im Jahr 2010 sogar 100 Mal wahrscheinlicher.
Hohe Temperaturen begünstigten auch die tödlichen Brände in Indonesien im Jahr 2015 und ihre Wahrscheinlichkeit wurde durch den Klimawandel „erheblich erhöht“. Die riesige Rauchwolke, die die Region einhüllte und Millionen von Kindern vom Schulbesuch abhielt, kostete schätzungsweise 100.000 Menschen das Leben.
Unterdessen wurde der Arabische Golf, in dem zukünftig nicht überlebbare Bedingungen drohen könnten, bisher in Attributionsstudien kaum untersucht.
Australien
Auch wenn Australien bis vor kurzem eine Regierung hatte, die sich wenig um die Klimakrise kümmerte, bleibt sie eine enorm große Sorge für das Land.
Im berüchtigten „Schwarzen Sommer“ 2019-20 kam es zu lodernden Buschfeuern und der Einfluss der globalen Erwärmung ist heute klar. In diesem Sommer wurde ein hoher Brandwetterindex, ein Maß für gefährliche Bedingungen, gemessen, den die globale Erwärmung viermal wahrscheinlicher machte. Zwei Jahre zuvor wurde der Hitze-Sommer in New South Wales „mindestens 50 Mal wahrscheinlicher“, während die Rekordtemperaturen für einen australischen Frühling im Jahr 2014 ohne den von Menschen verursachten CO2-Anstieg in den vorhergehenden Jahrzehnten wahrscheinlich gar nicht passiert wäre.
Nicht nur die Menschen schmorten, sondern auch das berühmte Great Barrier-Riff, an dem es 2016 zu einem „katastrophalen Sterben“ kam. Das heiße März-Wetter, das es verursachte, wurde durch den menschlichen Einfluss aufs Klima mindestens 175 Mal wahrscheinlicher.
Great Barrier-Riff, Australien
Meereshitzewelle, März 2016

Foto: IMAGO / Nature Picture Library
Afrika
Als „größte Tragödie, die wir je gesehen haben“ bezeichnete Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa die Überflutungen im April 2022, die viele hunderte Menschen tötete und zur Ausrufung eines nationalen Katastrophennotstands führte. Die globale Erwärmung machte sie doppelt so wahrscheinlich und intensiver. Auch die Hitze wurde verschärft. Das aufsehenerregende Warten auf den „Day Zero“ in Kapstadt im Jahr 2018, die Bezeichnung für den Tag, an dem der Stadt das Wasser ausgehen würde, war das Ergebnis von drei außergewöhnlich trockenen Jahren – ein Muster, das durch die globale Erwärmung „fünf- bis sechsmal wahrscheinlicher“ wurde.
Das übrige Afrika ist in dieser Frage wenig erforscht. Die globale Erwärmung spielte aber eine wichtige Rolle bei der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten in Äthiopien 2015, von der fast 10 Millionen Menschen betroffen waren. Ernten und Viehbestand wurden vernichtet. In Lesotho war 2007 die globale Erwärmung ein "entscheidender Faktor" für die Nahrungsmittelkrise im Land.
In diesem Zusammenhang betonte Van Aalst, dass die klimabedingten Ereignisse nicht isoliert stehen, sondern andere Problem verschärfen. „Zum Beispiel herrscht am Horn von Afrika schrecklicher Hunger. Tausende Menschen sterben dort gerade und hunderttausend weitere sind bedroht“, erklärte er. „Das liegt zum Teil an der Dürre und anderen klimabedingten Problemen. Es gab auch schon Überschwemmungen und eine Heuschreckenplage.“ Aber das extreme Wetter habe die Probleme durch Konflikte, einen durch Corona bedingten Anstieg der Armut und hohe Lebensmittelpreise wegen des Ukrainekriegs noch verschärft.
Nicht alle analysierten Wetterereignisse erwiesen sich als durch die globale Erwärmung beeinflusst. Aber auch diese Studienergebnisse seien aufschlussreich, erklärte Otto, indem sie das Ausmaß der bestehenden Anfälligkeit verdeutlichen. Die jüngste Hungersnot in Madagaskar war laut einer Studie nicht Folge der globalen Erwärmung, sondern von Armut und zu starker Abhängigkeit von den jährlichen Regenfällen. Das aber zeigt laut Otto „nur, wie viel bereits jetzt, bei dem aktuellen Klima, zu tun bleibt“, geschweige denn, wenn sich die Lage verschlimmert.
Zway, Äthiopien
Dürre, 2015

Foto: IMAGO / Joerg Boethling
Lateinamerika
Am 27. Mai diesen Jahres fiel im Nordosten Brasiliens innerhalb von 24 Stunden soviel Regen wie normalerweise in 22 Tagen. Es war Teil einer Woche von Niederschlägen, die zu katastrophalen Überflutungen und Landrutschen führten, die mindestens 133 Menschen töteten und Zehntausende weitere aus ihren Häusern vertrieben. Laut einer Schnellstudie war die globale Erwärmung zumindest zum Teil verantwortlich.
Davon abgesehen gibt es nur wenige Attributionsstudien in Lateinamerika, wo 650 Millionen Menschen leben. Eine Studie fand den Fußabdruck der globalen Erwärmung bei einer schweren Dürre im südlichen Amazonas im Jahr 2010. Das darauf folgende Baumsterben und eingeschränkte Baumwachstum führte zu vier Milliarden zusätzlichen Tonnen Co2 in der Atmosphäre, grob das Äquivalent der jährlichen Emissionen der Europäischen Union.
Selbst klimatisch gemäßigte Teile Südamerikas sind betroffen. Im Dezember 2013 erlebte Argentinien eine Hitzewelle, die durch die globale Erwärmung fünf Mal wahrscheinlicher wurde, und 2017 wurden in Uruguay ähnliche Überflutungen durch denselben Faktor wahrscheinlicher gemacht.
Fazit
Bekannte Unbekannte
Dass Studien im globalen Süden rar sind, sehen Wissenschaftler:innen mit Sorge. „Das ist ein großes Problem und erhöht die Ungerechtigkeit des Klimawandels“, erklärte Van Aalst. „Die Menschen, die am wenigsten dazu beitragen, sind am stärksten betroffen. Und wir können nicht einmal sagen, wie schlimm es wirklich ist.”
Fehlendes Wissen verhindert zudem, dass die besten Lösungen zum Umgang mit den Auswirkungen gefunden werden. „Bei den Attributionsstudien geht es nicht nur darum, die Rolle des Klimawandels herauszufiltern, sondern zu versuchen, die Antriebskräfte der Katastrophen zu entwirren”, erklärte Otto. Das Problem ist, dass vor Ort Know-How und Finanzierung fehlen – die meisten Forscher arbeiten ehrenamtlich an Attributionsstudien. „Ohne entscheidende Unterstützung für im Süden verortete Forschung werden wir wieder einmal vergessen werden“, kritisierte Tan.
Langfristig
Das schlimmste Leid hat die Klimakrise in jüngerer Zeit gebracht, aber die globale Erwärmung schadet dem Menschen bereits seit vielen Jahren. Etwa gibt es Hinweise auf ihren Einfluss auf die Hitzewellen, die den Dust Bowl in den USA Mitte der 1930er Jahre verursachten. John Steinbecks Roman „Früchte des Zorns“ machte die Hunger leidenden Familien, die gezwungen waren, ihr Zuhause zu verlassen, unsterblich. Sie werden in denen gespiegelt, die heute Hitze, Dürre und Hunger erleiden.
Eine weltweite Studie über heiße Wetterphänomene seit 1900 ergab zudem, dass „der Mensch bereits in den 1930er Jahren erheblich zur Wahrscheinlichkeit globaler Temperaturrekorden beitrug". Vor mehr als 20 Jahren, noch bevor viele der heutigen jungen Klimastreiker:innen geboren waren, war Australiens „Jahrtausenddürre” zum „Teil auf die menschengemachte Treibhauserwärmung zurückzuführen“. In England wurden Zweidrittel der Herbstüberflutungen im Jahr 2000 durch die globale Erwärmung 90 Prozent wahrscheinlicher gemacht. Zudem wären die von Hurrikan Katrina verursachten Fluthöhen in New Orleans 2005 ohne die Erderwärmung 15 bis 60 Prozent niedriger ausgefallen.
Die Zukunft in unseren Händen
Die Wissenschaft der Attribution zeichnet ein düsteres, aber nicht zu leugnendes Bild davon, wie die globale Erwärmung heute schon Tod und Zerstörung bringt. Aber was ist mit der Zukunft?
„So sieht eine fiebernde Erde heute aus“, erklärte der Klimaautor und Aktivist Bill McKibben. „Die Tatsache, dass wir uns derzeit eher in Richtung drei Grad Temperaturanstieg bewegen, ist im Licht dieser Studien natürlich sehr beängstigend. Und drei Grad heißt nicht dreimal so schlimm – der Schaden wird exponential verlaufen, nicht linear.”
Auch Vicedo-Cabrera beurteilt die Aussichten schonungslos. Da die Welt sich erwärmt und die urbane Bevölkerung wächst, „wird die Zahl der Hitzetoten zukünftig viel größer ausfallen“.
Die mangelnde Beachtung früherer Warnungen der Wissenschaft frustriert Van Aalst, der sich wegen des Tempos der eskalierenden Schäden sorgt. „Wir beobachten, dass die schlimmsten Szenarien, die wir schon vor 10 Jahren kannten und die wir für in einigen Jahrzehnten befürchtet hatten, bereits jetzt eintreten.“
Gibt es auch Grund zur Hoffnung? Vielleicht wird die Welt endlich realisieren, dass jetzt zu handeln viel weniger kostet, als nichts zu tun. „Die Auswirkungen sind so viel teuer als alles, was wir tun können, um sie abzumildern“, erklärte Otto.
Attributionsstudien könnten zudem dazu beitragen, die notwendige Finanzierung zu beschleunigen, die ärmere Länder für den Wiederaufbau nach Katastrophen brauchen. „Die Studien beweisen, dass bestimmte extreme Wetterereignisse, von deren Auswirkungen wir die Kosten kennen, durch die Klimakrise verursacht wurden”, betonte Tan.
Figueres bleibt stur optimistisch. „Wir sind nicht dazu verurteilt, diesen Wahnsinn fortzuführen. Wir – jeder von – hat weiter den Stift in der Hand, der die Zukunft schreiben wird. Kollektiv sind wir in der Lage, die enormen Veränderungen anzugehen, die wir brauchen, um die Richtung zu korrigieren.”
Sie fügte hinzu: „Es ist genau diese späte Stunde, in der für viele die Dunkelheit am größten ist, in der wir die Stärke finden müssen, in der festen Überzeugung aufzustehen, dass diese Herausforderung so einschüchternd wie überwindbar ist, und dass wir zum Licht sprinten können.“ Angesichts der Auswirkungen des Dust Bowl verstand auch Steinbecks Romanfigur Ma, dass die Zukunft erst noch geschrieben werden muss. „Vor uns liegen tausend Leben", sagte sie, "aber wenn es soweit ist, wird es nur ein einziges sein.”
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