Wenn die KI dafür sorgt, dass du erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen wirst

Arbeit KI-ausgewertete Videointerviews, automatisiertes CV-Screening und digitale Überwachung sind Tools, mit denen Unternehmen Zeit und Geld bei der Einstellung sparen können. Aber funktionieren sie auch? Und wie können Beschäftigte sich wehren?
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KI-Anwendungen in Bewerbungsverfahren schaden derzeit mehr als sie nutzen
KI-Anwendungen in Bewerbungsverfahren schaden derzeit mehr als sie nutzen

Foto: Imago/Yay Images

Als die Investigativ-Journalistin Hilke Schellmann begann, über den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt zu recherchieren, beschloss sie, einige der Tools auch an sich selber auszuprobieren. Darunter war auch ein KI-System für Videointerviews mit dem Namen myInterview, das die Suche nach Personal erleichtern sollte: Bewerber:innen nehmen ein „One-Way-Video“ auf, also ein Video, bei dem sie Antworten auf Fragen in eine Kamera sprechen, ohne dass ein Mensch mit ihnen interagiert; hinterher analysiert eine KI die Videos und gibt eine Eignungswertung ab.

Schellmann erhielt von dem Unternehmen Logindaten und begann zu experimentieren – zunächst wählte sie die Fragen aus, die sie als Personalchefin stellen würde, und nahm dann