Libanon: Angst und Trotz. Die Gefahr eines neuen Krieges mit Israel reißt alte Wunden auf

Eskalationsgefahr In einem überfüllten Vorort von Beirut beten einige dafür, dass ihnen ein Waffengang mit Israel wegen der Lage im Gazastreifen erspart bleibt, während sich andere darauf vorbereiten, den Widerstand der Hisbollah zu unterstützen
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Eine Frau aus Aita asch-Scha'b, einer kleinen libanesischen Ortschaft an der Grenze zu Israel, steht am Fenster einer Schule in der Hafenstadt Tyros, die in eine Notunterkunft für aus dem Süden des Libanon Geflohene umgewandelt worden ist.
Eine Frau aus Aita asch-Scha'b, einer kleinen libanesischen Ortschaft an der Grenze zu Israel, steht am Fenster einer Schule in der Hafenstadt Tyros, die in eine Notunterkunft für aus dem Süden des Libanon Geflohene umgewandelt worden ist.

Foto: Manu Brabo/Getty Images

Die drei Frauen sitzen im abgedunkelten Wohnzimmer. Der Strom ist ausgefallen, und es gibt ein Problem mit dem Generator in der Nachbarschaft. Auf einem niedrigen Tisch zwischen ihnen stehen eine große Kaffeekanne, kleine Tassen und ein Aschenbecher voller Zigarettenkippen. Lubban gießt schwarzen Kaffee in die Tassen ihrer Mutter und einer Freundin, ihre Wohnung liegt über einem lauten Restaurant. „Ich habe unglaubliche Angst, kann nicht mehr einschlafen, bleibe oft bis zum Morgengrauen wach und sehe mir die Fernsehnachrichten an“, erzählt Lubban und deutet auf einen alten Monitor, der in einem Regal zwischen Geschirr aus Porzellan steht.

Der Menetekel Dhahiye wirkt nach

Seit zwei Wochen fragen sich libanesische Bürger: Wird es erneut einen Krieg geben?