Naomi Klein: „Gerechtigkeit und Klima müssen zusammen gedacht werden“

Interview Die Globalisierungskritikerin Naomi Klein glaubt: Es reicht nicht, eine CO₂-Steuer einzuführen, um den Planeten zu retten. Warum es mehr braucht, als grüne Politik und wie Gerechtigkeit noch helfen kann, die Erde vor dem Untergang zu retten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2023
„Fragen wir, was wir kollektiv tun können, und nicht als Einzelne!“: Die Professorin für Klimagerechtigkeit Naomi Klein im Gespräch
„Fragen wir, was wir kollektiv tun können, und nicht als Einzelne!“: Die Professorin für Klimagerechtigkeit Naomi Klein im Gespräch

Foto: Adrienne Grunwald/Guardian/Eyevine/Laif

Naomi Klein veröffentlichte ihr viel beachtetes Buch Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima vor fast einem Jahrzehnt. Sie war eine der Organisatorinnen und Autorinnen des kanadischen Leap Manifesto, eines Plans für einen schnellen und gerechten Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen. Doch wie motiviert man die Bevölkerung, weniger CO₂ auszustoßen? Und hat uns Corona eine Blaupause dafür geliefert, wie man mit einer echten Krise schnell und erfolgreich umgehen kann?

der Freitag: Naomi Klein, was ist Klimagerechtigkeit?

Naomi Klein: Wir leben in einer Zeit, in der sich mehrere Krisen überschneiden: Gesundheitsnotstand, Ungleichheit, Rassismus, Wohnungsnot – Klima. Der Begriff Klimagerechtigkeit meint, dass im Zuge der Dekarbonisierung auch gleichzeit