Südafrikas Klage in Den Haag: Es steht nicht nur Israel vor Gericht

Völkermord Südafrika stellt mit seiner Klage den Anspruch des Westens auf moralische Überlegenheit auf die Probe. Den Palästinensern wurde immer wieder bedeutet, dass ihre Situation eine Randposition sei. Aber dieser Fall verleiht ihnen Legitimität
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O.R. Tambo International Airport in Johannesburg bei der Rückkehr des Juristen Tembeka Ngcukaitobi aus Den Haag am 14. Januar 2024. Ngcukaitobi ist einer der Vertreter Südafrikas bei der Anklage Israels vor dem Internationalen Gerichtshof.
O.R. Tambo International Airport in Johannesburg bei der Rückkehr des Juristen Tembeka Ngcukaitobi aus Den Haag am 14. Januar 2024. Ngcukaitobi ist einer der Vertreter Südafrikas bei der Anklage Israels vor dem Internationalen Gerichtshof.

Foto: Ihsaan Haffejee/picture alliance/Anadolu

Es waren zwar nur etwas mehr als sechs Stunden juristischer Auseinandersetzung, aber der von Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel angestrengte Völkermordfall hat eine jahrzehntelange Geschichte hinter sich. Vorrangig geht es um Israels Angriff auf Gaza, im Kern allerdings um etwas Größeres. Es soll die Kluft geschlossen werden zwischen der palästinensischen Realität und der Art und Weise, wie sie von den dominierenden politischen Kräften weltweit beschrieben wird.

Seit Wochen breiten sich Empörung und Wut über die Ereignisse in Gaza auf den Straßen Europas aus. Doch dieser Zorn wird von den Regierungen entschieden ignoriert, abgetan, verboten oder verunglimpft. Die öffentliche Unterstützung für einen Waff