Niederlande: Der Abgang von Premier Mark Rutte war überfällig

Meinung Als Chef der rechtsliberalen Partei VVD verschaffte der Noch-Premier einem Establishment Geltung, gegen das eine populistische Rechte jederzeit vom Leder ziehen konnte, auch wenn sich deren Auffassungen längst in der VVD etabliert haben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2023
Ich bin dann mal weg: Einer der Austeritäts-Fürsten Europas tritt ab – der niederländische Premier Mark Rutte verlässt die Politik.
Ich bin dann mal weg: Einer der Austeritäts-Fürsten Europas tritt ab – der niederländische Premier Mark Rutte verlässt die Politik.

Foto: Imago/ANP

Es sind hektische Zeiten in Den Haag. Da bricht die Regierung zusammen, weil die Partei von Premier Mark Rutte darauf drängt, bei Migranten den Familiennachzug zu kappen. Das Ziel: weniger Asylbewerber im Land. Kurz darauf wirft Rutte das Handtuch und will nach bald 13 Jahren im Amt die Politik verlassen. Er war die Konstante zwischen latenter Anspannung und Ambivalenz in einem Land häufiger Regierungswechsel. Ruttes Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD) mit ihren Prioritäten Marktprimat, Austerität und Migrationsskepsis verkörperte für viele Wähler das, was sie wollten.

Es gibt gute Gründe, den Bruch der Koalition ebenso zu begrüßen wie Ruttes fälligen Abschied. Die Parteienallianz, in gleicher Konstellation schon in der vorang