Atomwaffen im Iran: Höchste Zeit für Realpolitik

Regionalmacht Das Atomabkommen mit dem Iran von 2015 hat gezeigt, was sich durch Diplomatie erreichen lässt. Ein Verzicht darauf führt uns allerdings schnell an den Rand militärischer Konflikte – wie die aktuelle Nahostkrise offenbart
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2024
Atomwaffen im Iran: Höchste Zeit für Realpolitik

Illustration: CSA-Printstock/iStock

Wenn es tatsächlich gelingt, die Eskalationsspirale im Nahen Osten zu stoppen, mag akute Kriegsgefahr für den Moment gebannt sein. Die strukturellen Probleme in den Beziehungen des Iran zum Westen wären damit jedoch nicht gelöst. Das gilt vor allem für die USA und Israel, mit Abstrichen für die EU. Alle drei Akteure verfangen sich seit der Islamischen Revolution von 1979/80 immer wieder im Gestrüpp religiös-ideologischer Propaganda, verkennen dabei legitime realpolitische Interessen Teherans und unterschätzen oder ignorieren latent die innenpolitische Dimension iranischer Außen- und Sicherheitspolitik.

Im Ergebnis hat der Westen in den bald 45 Jahren, seit die Islamische Republik Iran existiert, zu oft politische Spielräume verpasst und