Salzburger Festspiele: Mord an der Salzach

Oper Bei den Salzburger Festspielen werden „Macbeth“ und „Le Nozze di Figaro“ um ihre politischen Implikationen gebracht. Schön anzuhören ist es zum Glück trotzdem
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2023
Le nozze di Figaro: Andriana González (La Contessa di Almaviva), Lea Desandre (Cherubino), Sabine Devieilhe (Susanna)
Le nozze di Figaro: Andriana González (La Contessa di Almaviva), Lea Desandre (Cherubino), Sabine Devieilhe (Susanna)

Foto: Matthias Horn/SF

Es ist, als hätte sich das glanzvollste aller Festivals, die Salzburger Festspiele, das allzu Böse vorgenommen, um zu beweisen, dass es der schönsten Musik nichts anhaben kann. Da ist das grauenvolle Ehepaar Macbeth, das sich auf den Thron mordet. In Magda-Goebbels-Manier werden dazu noch zwei Dutzend Kinder vergiftet und Babyfleisch auf Brokkoli zum Festmahl serviert. Mozarts gar nicht mehr heitere „Commedia“ Le Nozze di Figaro wiederum handelt in Salzburg heuer nicht wie gewohnt von einem Grafen, dem Frauenlist das ius primae noctis verhagelt, sondern von Familienzwist in einem Mafiaclan. Da wird mit Pistolen herumgefuchtelt und der Graf/Padrone schießt scharf. Leichen pflastern seine Amouren.

Der politische Kern des Stücks kommt dabei zu kurz. Statt v